Wenn eine Zimmerpflanze noch jung und wuchsfreudig ist, benötigt sie recht schnell ein neues Substrat und mehr Platz im Gefäß. Dabei müssen Sie sich aber nicht immer gleich vom dekorativen Lieblingstopf trennen. Hier kommt unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein erfolgreiches Umtopfen.
Pflanzen umtopfen – Voraussichtliche Lesedauer: 6 Minuten
Eine üppige Zimmerpflanze hat gesunde, kräftige Wurzeln. Nach und nach füllen diese den Topf so weit aus, dass am Ende nur noch wenig Erde zur Verfügung steht. Dann ist die Zeit für ein Umtopfen gekommen. Sehr günstig ist dafür das Frühjahr. Denn sobald die Sonne sich wieder länger blicken lässt, sprießen viele neue Triebe und der Nährstoffbedarf ist entsprechend groß.
Vor allem Jungpflanzen haben einen starken Ausbreitungsdrang und sollten öfter ein größeres Gefäß erhalten. Älteren Gewächsen können Sie hingegen nach einiger Zeit einfach ein neues Substrat spendieren.
Das Wachstum der Pflanzen ist über die Wurzeln steuerbar. Hoch hinauswachsende Vertreter, zum Beispiel die Australische Kastanie, können klein gehalten werden, indem man das Topfvolumen nicht erhöht. Muss die Erde aber dringend ausgetauscht werden, ist es möglich, den Wurzelballen einfach etwas zu verkleinern. So schaffen Sie Platz für das neue Pflanzsubstrat, und der Lieblingstopf kann weiterverwendet werden.
Bei diesen Anzeichen sollten Sie handeln:
Nicht zu groß und nicht zu klein: Wenn Sie Ihre Pflanzen umtopfen, sollten zwischen Wurzelballen und Topfrand künftig zwei bis drei Zentimeter liegen. Denn Vorsicht: Setzt man ein kleines Gewächs in einen übergroßen Topf, droht Staunässe, die schnell zu einem Faulen der Wurzeln führen kann.
Achten Sie zudem auf ein vorhandenes Abzugsloch, da stehendes Wasser das Todesurteil für die Pflanze bedeuten kann.
Ein Topf aus Ton ist luft- und wasserdurchlässig, so dass der Wurzelballen nicht so schnell vernässt. Durch sein Eigengewicht verhindert er, dass die Pflanze schnell umkippt. Aber auch ein Plastikgefäß erfüllt natürlich seinen Zweck. An sonnenexponierten Standorten sollte man allerdings bedenken, dass schwarzer Kunststoff sich stark erwärmen kann, was der Pflanze im Sommer unter Umständen nicht gut bekommt.
Ein Übertopf sieht zwar schön aus, kann jedoch ebenfalls Wurzelfäulnis hervorrufen. Wenn Sie partout nicht darauf verzichten möchten, sollte dieser recht groß dimensioniert sein. So kann man Wasseransammlungen am Boden schnell erkennen und beseitigen.
Die meisten Zimmerpflanzen geben sich mit einer hochwertigen Universalerde zufrieden. Diese ist in der Regel mit einem Nährstoffdepot versehen, so dass eine Düngung erst nach etwa sechs bis acht Wochen fällig wird. In manchen Fällen sollten Sie jedoch eine Spezialerde verwenden: Kakteen und einige Küchenkräuter wie der Thymian lieben ein sandiges, mageres Substrat. Eine Zimmerazalee freut sich hingegen über einen saure Erde mit einem niedrigen pH-Wert, und die Wurzeln von Orchideen entfalten sich am besten, wenn sie von Rindenmaterial umgeben sind.
Bei Kalkausblühungen an Tontöpfen:
Legen Sie den Topf für ein paar Stunden in ein Gemisch aus Wasser und Essigessenz (oder Zitronensäure). Danach kann man die unschönen Stellen einfach wegschrubben.
Wenn Sie einige Stunden vor der geplanten Aktion wässern, gleitet die Pflanze leichter aus dem Topf und der Wurzelballen bleibt dabei kompakt.
Stützen Sie die oberirdische Pflanze mit einer Hand und klopfen Sie auf den Topf. Geht nichts voran, können Sie ein Messer verwenden, um die Pflanze vom Topf zu trennen. In einem besonders hartnäckigen Fall kann ein alter Tontopf auch geopfert werden, indem Sie ihn mit dem Hammer (umsichtig) zerschlagen und so den Wurzelballen befreien.
Ob mit einer Tonscherbe oder mit einem eingeschlagenen Küchenpapier am Topfgrund: So ist der Wasserabzug im neuen Pflanzgefäß gewährleistet und die Erde kann zudem nicht herausfallen.
Kies oder Blähton geben bei empfindlichen Pflanzen eine gute Drainageschicht ab und verhindern Staunässe im Topf. Profis decken diese noch mit einem Vlies ab, sodass die Hohlräume zwischen den Steinchen nicht mit Erde verstopft werden.
Damit die Wurzeln auch nach unten Platz zur Entfaltung haben, bereiten Sie der Pflanze ein Bett aus neuer Erde (je nach Topfhöhe ein paar Zentimeter dick).
Entfernen Sie alle Wurzeln, die nicht gesund aussehen und außergewöhnlich lang sind. Ziehen Sie verfilzte Wurzeln mit den Fingern auseinander oder schneiden Sie nach Bedarf Teile davon ab. An den Seiten und unten kann der Ballen etwas aufgeraut werden. Das erleichtert das Anwurzeln. Wird der alte Topf erneut verwendet, kann man den Wurzelballen mit einem scharfen Messer rundherum um etwa zwei Zentimeter verkleinern.
Stellen Sie die Pflanze mittig und aufrecht in das Gefäß. Dann fügen Sie Erde hinzu und drücken Sie diese so fest, dass keine Löcher entstehen. Wenden Sie dafür aber nicht zu viel Druck an, denn die Erde sollte nicht unnötig verdichtet werden. Auch ein beherztes Stoßen des Topfes auf einen Untergrund sorgt dafür, dass keine Hohlräume übrig bleiben. Sorgen Sie für einen 1 bis 2 Zentimeter hohen Gießrand zwischen Erde und Topfrand, so dass das Wasser gut versickern kann.
Nun kann die Pflanze auf ihren wasserdichten Untersetzer oder in den Übertopf. Gießen Sie durchdringend mit handwarmen Wasser.
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