Die Gattung der Weiden umfasst etwa 450 Arten mit ganz unterschiedlichen Wuchsformen und Einsatzmöglichkeiten. Die Trauer- oder Hängeweide gehört mit ihren hängenden Zweigen zu den romantisch wirkenden Bäumen, die aber auch viel Platz brauchen. Ursprünglich sind Trauerweiden in Auen, an Flüssen, Seen, Bächen oder in Tallagen zuhause.
Die Trauerweide (Salix alba ‚Tristis‘ oder Salix x chrysocoma) wächst rasch zu einem mittelgroßen Baum mit bis zu zwanzig Meter Höhe und Breite heran. Durch die weit ausladenden, starken und senkrecht bis zum Boden herabhängenden Zweige wirkt er ganz malerisch. Die Trauerweide ist eine Sorte der Silberweide (Salix alba) und auch unter dem Namen Hängeweide bekannt.
Die Trauerweide ist ein Breit- und Tiefwurzler. Aufgrund des weitreichenden, oberflächennahen Wurzelwerks sollte man sie nicht in der Nähe des Hauses, eines Gehweges oder von Versorgungsleitungen pflanzen, da der Wurzelfilz diese verstopfen kann.
Alle Weiden sind zweihäusig, das bedeutet, dass der Baum entweder nur männliche oder rein weibliche Blüten trägt. Nur die männlichen Blüten entwickeln sich zu pelzigen, silbrig schimmernden Kätzchen, die sich im Aufblühen durch die zahllosen Staubgefäße gelb verfärben und einen süßen Duft verströmen. Die weiblichen Kätzchen bleiben unscheinbar grau-grün. Die Trauerweiden sind jedoch eine Ausnahme, denn bei ihnen kommen gelegentlich weibliche Blüten in den männlichen Kätzchen vor. Die gelben, schlanken, vier bis sechs Zentimeter langen Kätzchen erscheinen im April zusammen mit den Blättern.
Die Kätzchen entwickeln sich im Laufe des Sommers zu zweiklappigen Fruchtkapseln.
Die Trauerweide ist ein sommergrüner Laubbaum mit lanzettlichen Blättern, die acht bis zwölf Zentimeter lang sind. Im Austrieb sowie in der Herbstfärbung sind die Blätter eher leuchtend gelbgrün, im Sommer frischgrün.
Die Rinde ist gelb und wird später bräunlich. Die Äste haben dünne, ebenfalls gelbliche Triebe.
Die Trauerweide ist recht anspruchslos was die Standortbedingungen betrifft. Sie braucht einen sonnigen Standort und mag tiefgründige, feuchte, kalkhaltige Böden. Sie wächst aber auf fast allen Böden – von mäßig trocken bis feucht, von sauer bis alkalisch.
Pflanzen Sie die Weide am besten im zeitigen Frühjahr bevor die Knospen aufbrechen. Sind die Bäume angewachsen, erfordert es keine weiteren Pflegemaßnahmen. Trauerweiden sind robust und absolut schnittverträglich, auch ein Zurücksetzen älterer Bäume ist möglich. Im Alter ist die Trauerweide etwas bruchgefährdet.
Die Hänge- oder Trauerweide ist ein malerischer Zierbaum, der am besten in Einzelstellung zur Geltung kommt. Er passt gut in Naturgärten oder als Hausbaum, wenn genug Platz vorhanden ist. In großen Parkanlagen werden Trauerweiden auch gern einzeln oder in Gruppen an Bächen, Teichen oder Seen, gepflanzt. Die Sorte ‚Tristis Resistenta‘ ist übrigens resistenter gegen Pilzkrankheiten wie Weidenrost. Trauerweiden zählen als wertvolles Vogel- und Bienennährgehölz.
Eine Hängeweide mit weniger Platzanspruch: Eine deutlich kleinere Zierweide mit schleppenförmigen Zweigen, die bis zum Boden herabhängen, ist die Hänge-Kätzchen-Weide, eine Sorte der Salweide (Salix caprea ‚Pendula‘). Sie wird meist auf Hochstämme veredelt. Je nach Veredlungshöhe wächst der Baum nur zweieinhalb oder maximal drei Meter hoch. Die gelben Kätzchen stehen im März/April dicht an den vorjährigen Trieben und duften zart.
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