Die Korbweide (Salix viminalis) aus der Familie der Weidengewächse (Salicaceae) hat noch viele andere Namen. Sie heißt auch Flechtweide, Hanfweide, Elbweide oder Bandweide. Die Eigenschaft extrem lange Ruten auszubilden, die sich sehr gut zum Flechten eignen, hat ihr diese Bezeichnungen eingebracht.
Die Korbweide (Salix viminalis) entwickelt sich zu einem kleinen Baum oder zu einem großen, breiten Strauch mit geraden, aufrechten, dicken Ästen. Sie wächst sehr rasch und wird drei bis sieben Meter hoch sowie drei bis sechs Meter breit. Das flach ausgebreitete, dicht verzweigte Wurzelwerk ist unempfindlich gegen Überflutung, denn ursprünglich wachsen Korbweiden an Fluss- und Bachufern, in Auenwäldern, Feuchtwiesen und in den Küstenmarschen.
Ab März bis April erscheinen vor dem Laubaustrieb die dekorativen Blüten. Die goldgelben, bis fünf Zentimeter langen Kätzchen werden gern von Insekten besucht. Übrigens sind Weiden zweihäusig, das bedeutet, dass es auf einer Pflanze entweder nur männliche oder nur weibliche Blüten gibt. Die weiblichen Blüten sind unauffälliger grau-grün im Vergleich zu den männlichen gelben. Aus den Blüten entwickeln sich grünliche Kapselfrüchte.
Die schmalen lanzettlichen Blätter werden zehn bis zwanzig Zentimeter lang, eineinhalb Zentimeter breit und sind am Ende lang zugespitzt. Sie stehen wechselständig am Zweig und zeigen eine mattgrüne bis dunkelgrüne Farbe an der Oberfläche. Unterseits sind die Blätter silbergrau behaart. Auffällig ist zudem der deutlich nach unten eingerollte Blattrand.
Die jungen Triebe der Korbweide sind lang und behaart. Die Rinde der Korbweide ist gelblich-grün und wird später grau.
Der Baum braucht einen sonnigen, am besten auch warmen Standort. Er bevorzugt feuchte bis nasse, nährstoff- und kalkreiche Böden, ist an sich aber anspruchslos. Korbweiden sind leicht spätfrostgefährdet, aber unempfindlich gegen Wind.
Korbweiden können als Containerware das ganze Jahr gepflanzt werden, die besten Zeitpunkte sind jedoch im Frühjahr oder im Herbst. Nach dem Pflanzen gut und regelmäßig wässern.
Lichten Sie den Strauch regelmäßig im Frühjahr aus und schneiden dabei etwa ein Drittel der zwei- bis dreijährigen Triebe am Ansatz über dem Boden zurück.
Die Korbweide eignet sich zum Beispiel als Hausbaum oder Großstrauch in Einzelstellung für Naturgärten. Ideal ist ein Platz am Teich. Die Ruten der Korbweide sind sehr leicht und biegsam. Daraus lassen sich zum Beispiel Körbe oder für den Garten Zäune, Sichtschutzwände, Weidentippis und -tunnels für Kinder bauen.
Früher wurden die Ruten viel genutzt, denn sie waren wichtig für Flechtwerk wie Körbe, aber auch für das Bauhandwerk, zum Beispiel für Flechtwände, beim Fachwerkbau oder als Bindemittel bei Rieddächern. Es entstand die Tradition der Kopfweiden, bei denen ein Jungbaum auf einer Höhe von etwa zwei Metern gestutzt wird. Daraus treiben wieder viele neue Ruten aus, die einmal jährlich geschnitten werden. Nach einer Weile verdickt sich der oberste Abschnitt des Stamms und verleiht dem Kopfbaum sein typisches Aussehen. Wer regelmäßig eigene Zweige zum Flechten haben möchte, kann eine Korbweide (oder eine Silber-Weide, Salix alba) als Kopfweide ziehen.
Korbweiden besitzen ein hohes Ausschlagvermögen. Das bedeutet, dass die Zweige bei Bodenkontakt leicht bewurzeln und schnell wieder austreiben. Deshalb sind Weiden ein Pioniergehölz und werden sehr häufig im Landschaftsbau eingesetzt, zum Beispiel, um Böschungen, Hänge und Ufer zu sichern.
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