Unerschrocken streckt der Krokus schon sehr früh im Jahr seine Blüten empor und erzeugt mit seiner farbigen Pracht erste Frühlingsgefühle. Ganze Rasenflächen und Wiesen verwandeln sich im Nu in ein Blütenmeer, das nicht nur schön anzusehen ist, sondern auch Hummeln und Bienen erste Nahrung bietet. Wussten Sie, dass einige Vertreter der Gattung sogar im Herbst blühen und somit letzte Farbtupfer in den Garten zaubern?
Krokusse gehören zu den Schwertliliengewächsen (Iridaceae). Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Europa, Nordafrika, Südosteuropa, über Kleinasien, Mittelasien bis nach Westchina. Je nach Quellenangabe gehören der Gattung Crocus 90 bis 250 Arten an. Durch Kreuzungen erweiterte sich das Sortiment um eine große Zahl von Sorten und Hybriden. Diese variieren in Blütenfarbe, -zeit und -dauer.
Beliebte Zier-Krokusse
Ein weiterer wichtiger Vertreter in der Gartenkultur ist der Safran-Krokus (Crocus sativus). Seit Jahrtausenden nutzt man seine orangefarbenen, fadenähnlichen Narben. Getrocknet werden sie dann als Safranfäden gehandelt, die schon in der Antike als Medikament, Gewürz und Farbstoff geschätzt wurden. Sogar heute noch gehört Safran zu den teuersten Gewürzen der Welt.
Krokusse sind Knollengewächse, das bedeutet, dass sie eine unterirdisch wachsende, verdickte Stängelknolle besitzen. Die Knolle ist nicht ausdauernd, bildet aber immer wieder neue Tochterknollen, die für die dauerhafte Vermehrung und Verbreitung sorgen. Je nach Art werden Krokusse zwischen fünf und fünfzehn Zentimeter hoch.
Wann blühen Krokusse? Die Blütezeit des Krokus beginnt bei den im Frühjahr blühenden Arten und Sorten ab Februar oder März. Manche Sorten blühen aber auch relativ spät und dafür bis in den April hinein. Die kelch- oder trichterartigen Blüten sitzen meist auf kurzen Stielen. Die Farbauswahl ist riesig und reicht je nach Art und Sorte von weiß, gelb, orangegelb über hell- und purpurviolett bis violett-blau. Ebenfalls sind mehrfarbige oder gestreifte Sorten zu finden. In der Blütenmitte stehen ein langer Griffel und drei Staubblätter, die einen Kontrast zu den Blütenblätterfarben bilden.
Die grundständigen, schmalen, linealförmigen Blätter treiben direkt aus der Knolle. Sie erinnern an Grashalme und weisen fast immer einen weißlichen Mittelnerv auf. Der Blattrand ist glatt. Bei manchen Arten wie dem Herbst-Krokus (C. speciosus) erscheinen die Blätter erst kurz nach der Blüte, ansonsten mit der Blüte. Ist das Laub vergilbt, kann es entfernt werden. Dann hat die Pflanze die wichtigen Nährstoffe in die unterirdischen Speicherorgane eingelagert.
Vertreter der Gattung Crocus enthalten den sekundären Pflanzenstoff Picrocrocin, der leicht giftg ist. Der Stoff ist in allen Pflanzenteilen enthalten, in besonders hoher Konzentration in der Knolle.
Gartenwissen jetzt auch als Geschenkabo:
Beschenken Sie Ihre Liebsten oder sich selbst!
Die meisten Krokusse mögen einen sonnigen, warmen Standort. Der Boden sollte auf jeden Fall durchlässig sein, eher steinig oder sandig und mäßig trocken. Arten wie der Garten- oder der Herbst-Krokus vertragen auch halbschattige Plätze sowie frische Böden.
Tipp: Achten Sie darauf, dass zu keinem Zeitpunkt Staunässe entsteht, sonst faulen die Knollen. Ansonsten ist keine besondere Pflege notwendig.
Frühjahrsblühende Arten und Sorten werden im Herbst (September bis November) gepflanzt, die im Herbst blühenden dagegen im Spätsommer (August). Da die Krokusknollen auf dem Speiseplan von Wühlmäusen ganz oben stehen, ist es ratsam sie zum Schutz vor den gefräßigen Nagern in einen Drahtkorb oder ähnliches zu setzen.
Sehr beliebt sind Krokusse zum Verwildern auf Wiesen oder im Rasen. Dann sollte allerdings erst ab Ende Mai das erste Mal gemäht werden, wenn die Blätter vergilbt sind. Mit Krokussen können Sie zudem in Beeten oder am Rand von Sträuchern Farbtupfer setzen. In guter Gesellschaft sind sie mit anderen Frühjahrsblühern wie Schneeglöckchen, Märzenbecher oder Buschwindröschen. Auch untereinander lassen sie sich hervorragend kombinieren. Wenn Sie Krokusse pflanzen, bilden Sie am besten kleine Gruppen in eher unregelmäßigen Abständen, damit sich ein natürliches wirkendes Bild ergibt.
Tipp: Auch in Töpfen ist die Kultivierung von Krokussen möglich. Hier entstehen mit Tausendschön, Netzblatt-Iris oder Zwerg-Narzisse schöne Ensembles.
Aufgrund ihrer Standortbedingungen sind Krokusse ideale Bewohner für Steingärten, zum Beispiel zusammen mit anderen polster- oder mattenbildenden Steingartenpflanzen wie Mauerpfeffer, Sandthymian, Blaukissen, Winterlingen oder mit niedrigen Ziergräsern.
Sie möchten neben den Krokussen weitere Zwiebelblumen in den Garten pflanzen? Da bieten sich Klassiker wie Tulpen oder Zierlauch an.
Das sind die Top-Themen: