Wer heimische Tiere in die eigene grüne Oase locken möchte, sollte ihnen die richtige Nahrung, artgerechte Nistgelegenheiten und sichere Verstecke bieten. Zu aufgeräumte Gärten wirken da leider nicht sehr anziehend. Doch es ist nicht schwer, es Wildtieren gemütlich zu machen. Schon kleine Änderungen können viel bewirken und versprechen eine gesunde Artenvielfalt im Garten. Wir haben 10 Ideen vorbereitet, die Sie bei der Planung unterstützen.
Könnten die bei uns heimischen Tiere wählen, würden sie anstelle aufgeräumter Gärten ganz sicher naturnahe Refugien bevorzugen. Hier finden sie nämlich Unterschlupf, Nistgelegenheiten und Nahrung. Das ausgewogene Zusammenspiel der oft unbemerkt mitwohnenden Gartengäste ergibt ein stabiles ökologisches Gleichgewicht. Und Sie können einiges tun, um Wildtiere – von A wie Amsel bis Z wie Zebraspinne – in Ihren Garten zu locken.
Blühende Wiesen statt englischem Rasen sowie Blüten- und Wildstrauchhecken, Nistplätze, Wasserstellen, Totholzecken und Trockenmauern sind nur einige Elemente, die mehr Artenvielfalt im Garten schaffen. Viele chemische Pflanzenschutzmittel lassen sich beispielsweise problemlos durch schonende Präparate ersetzen. Die dadurch entstehende lebendige Vielfalt eines ökologisch gestalteten Gartens hält wiederum Schädlinge und Krankheiten im Zaum.
Achtung beim Düngen!
Natürliche Dünger, etwa Kompost oder auch Gesteinsmehl, wirken zwar etwas langsamer, verbessern jedoch die Bodenstruktur und sind dadurch nachhaltiger als viele synthetische Dünger.
Eine einfache und doch selten umgesetzte Maßnahme: nicht genutzte Rasenflächen oder Teile davon in eine duftende Blumenwiese oder bunte Blühinseln verwandeln.
Solche naturnahen, arten- und blütenreichen Bereiche helfen beispielsweise Hummeln, Schmetterlingen und anderen Insekten. Diese sind wiederum Nahrungsquelle für Vögel und Fledermäuse. So kreieren Sie im Nu mehr Abwechslung im Grün und erhalten dadurch eine gesunde Artenvielfalt im Garten.
Setzt man Kräuter und Gemüse in direkte Nachbarschaft, wirkt sich das positiv auf beide aus und bietet obendrein auch noch ein paar einladende Ecken für nützliche Insekten. Kräuteraromen irritieren oberirdisch Schädlinge und Wurzelausscheidungen wappnen die Pflanzen gegen verschiedene Krankheiten (z. B. Pilzkrankheiten).
Blütendüfte wiederum locken Bestäuberinsekten an, die für eine Befruchtung sorgen und schließlich auch für eine gewisse Artenvielfalt im Garten bedeutsam sind. Möchten Sie wissen, welche Kräuter sich neben welchen Gemüsesorten wohlfühlen? Hier finden Sie es heraus.
Von organischen Abfällen ernähren sich Bodenorganismen, die sie zu wertvollem Humus und pflanzenverfügbaren Nährstoffen umwandeln. Die gebildeten Ton-Humus-Komplexe können dabei Wasser speichern. Sie verhelfen dem Boden zudem zu einer nützlichen Krümelstruktur. Ein Kompost ist also Nährstofflieferant und Strukturverbesserer zugleich und lockt zudem nützliche Helfer in den Garten!
Wer wärmeliebenden Tieren etwas Gutes tun möchte, kann einen Steinhaufen anlegen. Trockenmauern sind ebenfalls sehr beliebt und kein Hexenwerk. Mit ihnen lassen sich sonst unpraktische Hangkanten ansprechend gestalten und eine reiche Artenvielfalt im Garten ist garantiert.
Da man die Fugen zwischen den Steinen nicht mit Mörtel verfüllt, können sie bepflanzt werden und bieten verschiedenen Insekten wie Wildbienen und Hummeln einen artgerechten Lebensraum. Aber auch Blindschleichen und Eidechsen finden in warmen und trockenen Mauerritzen Zuflucht.
Keine Frage, wer einen lebendigen Garten sein Eigen nennen möchte, verzichtet darin nur ungern auf Mitbewohner wie Igel, Spitzmaus und Co. Dichte Hecken bieten den Säugetieren einen Unterschlupf. Generell sorgen sie für eine gesunde Artenvielfalt im Garten und sind dabei blütenreich. Vögel finden darin somit geschützte Nistplätze wie auch Futter.
Aber auch für viele Schmetterlinge und ihre Raupen stellen Blätter, Pollen und Nektar heimischer Gehölze die Nahrungsgrundlage dar. Wurzel- und Ballenware können im Frühjahr sowie im Herbst gepflanzt werden, wenn der Boden schön feucht ist. Die Früchte der Vogelkirsche und des Schwarzen Holunders ernähren über 60 Vogelarten. Und auch die Eberesche ist eine gute Nahrungsquelle für die Vögel.
Vorgärten dienen oft nur praktischen Zwecken. Wir möchten das ändern und zeigen im GartenFlora SPEZIAL, wie abwechslungsreiche Gestaltung gelingt.
Erfahren Sie von ambitionierten Hobbygärtnern und renommierten Planern, wie sie schwierige Gegebenheiten in ästhetische und funktionale Vorgärten verwandelt haben. Lassen Sie sich inspirieren und machen Sie Ihren Vorgarten zu einem grünen Paradies!
Alle lieben Schmetterlinge, aber oft wird vergessen, dass sie sich vor ihrer faszinierenden Verwandlung als gut getarnte Raupe Nimmersatt dafür Energie anfuttern müssen. Ecken mit Brennnesseln locken Tagpfauenauge und Kleinen Fuchs. Inseln mit Wilder Möhre verzücken den Schwalbenschwanz. Zudem sind beide Refugien ideal für eine gut ausbalancierte Artenvielfalt im Garten, denn sie bieten den Insekten Schutz und Kinderstuben zugleich.
Totholzhecken oder auch Reisighaufen bieten vielen Tieren Unterschlupf und Nahrung: Mit Zaunkönig und Rotkehlchen, Igel und Spitzmaus, Kröte und Eidechse sowie deren Nahrung, Spinnen und Käfern, bleibt die Artenvielfalt im Garten kein bloßer Wunsch mehr, sondern geht in Erfüllung.
Mulchen ist der Natur abgeschaut, denn dort gibt es kaum nackte Erde, was einer gesunden Artenvielfalt natürlich in die Karten spielt. Bedecken Sie darum auch den Boden der Beete im Garten möglichst ganzjährig dünn mit Laub, Stroh, Rohkompost oder Rasenschnitt. So können Sie ihn vor Wind, Wetter wie auch Austrocknen schützen und ihm Nährstoffe zuführen.
Viele Hummelarten und solitäre Wildbienen sind bei uns vom Aussterben bedroht. Den Hohlraumbewohnern können Sie mit einer speziellen Nisthilfe in sonniger und wettergeschützter Lage helfen. Aber auch spärlich bewachsener Boden in sonnigen Lagen ist wertvoll für jene Wildbienen, die ihre Nester im Boden anlegen.
Unser Tipp:
Selbst auf dem Balkon können Sie mit einer Kiste Sand für bodennistende, friedfertige Wildbienen ganz einfach einen Mini-Nistplatz schaffen.
Viele heimische Vögel kämpfen neben der Futtersuche vor allem damit, einen geeigneten Brutplatz zu finden. Besonders die Höhlen- oder Halbhöhlenbrüter sind betroffen. Zu Ersteren zählen beispielsweise Kohl- und Blaumeise, Star, Zaunkönig und Kleiber. Halbhöhlenbrüter sind unter anderem Grauschnäpper, Bachstelze, Rotkehlchen oder auch Rotschwänzchen.
Ein Nistkasten oder gleich mehrere sind somit eine perfekte Möglichkeit, um der Artenvielfalt im eigenen Garten etwas unter die Arme zu greifen. Denn die beliebten Gartenvögel warten nur auf eine passende Gelegenheit, ihr Lager aufzuschlagen. Und erfreulich sind die possierlichen Tierchen obendrein auch noch.
Übrigens:
Der Herbst ist der ideale Zeitpunkt, um einen Nistkasten anzubringen, so kann der Kasten früh entdeckt und auch als Winterquartier genutzt werden.
Sie finden unsere Ideen gut und haben Lust, sich nun intensiver mit der Auswahl verschiedener Pflanzen für Bienen und Insekten zu beschäftigen? Dann schauen Sie doch am besten gleich mal in unseren Artikel zum Thema Bienenweide säen.
Wir freuen uns auf Sie!
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