Es ist wirklich faszinierend mit welchen ungewöhnlichen Mechanismen fleischfressende Pflanzen (Karnivoren) auf Insektenjagd gehen. Auch die Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula) aus der Familie der Sonnentaugewächse (Droseraceae) gehört dazu. Die Liebhaberpflanze ist definitiv eine Attraktion für die sonnige Fensterbank und bietet ein tolles Naturschauspiel.
Venusfliegenfalle – voraussichtliche Lesedauer: 4 Minuten
Die Venusfliegenfalle stammt aus den USA, und zwar aus den nordamerikanischen Bundesstaaten North und South Carolina. Sie ist eine fleischfressende Pflanze, die kleine Rosetten mit schwachen Wurzeln bildet. Die Blätter wurden zu Fangorganen umfunktioniert.
Unter anderem haben nährstoffarme Böden dazu geführt, dass die Pflanzen die besondere Fähigkeit des Insektenfangens entwickelt haben. So sicherten sie sich eine zusätzliche Nährstoffquelle.
Nach drei bis vier Jahren erscheinen im Frühling weiße filigrane Blüten. Diese stehen auf einem bis zu 50 Zentimeter hohen Stiel. Damit wird sichergestellt, dass die Pflanze nicht versehentlich bestäubende Insekten fängt.
Das Besondere an der Venusfliegenfalle sind aber definitiv die gelblichgrünen Blätter, ihre Fangorgane. Die raffinierten Klapp- oder auch Fangblätter haben steife Füllborsten. Diese Haare der Venusfliegenfalle sind mechanische Feinsensoren.
Streift eine Fliege die Härchen auf der Innenseite, schnappt die Blattfalle wie ein Tellereisen zu, zerdrückt und „verdaut“ sie. Dazu benötigt die fleischfressende Pflanze ein bis zwei Wochen. Erst danach öffnet sie ihre Blätter wieder, um erneut abzuwarten. Nach nur drei Verdauungsvorgängen pro Falle stirbt diese ab.
Übrigens: Außer Fliegen werden auch Spinnen, Ameisen und sogar Bienen und Wespen gefangen und verdaut. „Füttern“ mit toten Insekten funktioniert allerdings nicht. Da die Bewegung der geschnappten Fliegen ausbleibt, setzen die Verdauungssäfte nicht ein. Nach einem Tag wird die Klappe wieder geöffnet und das unverdaute Tier liegt noch darin.
Die Venusfliegenfalle benötigt einen zugluftfreien, feucht-kühlen, sehr hellen und sonnigen Platz im Zimmer. Je sonniger der Standort, desto besser entwickelt sich die Pflanze. Die grünen Blätter bekommen beispielsweise nur bei voller Sonneneinstrahlung eine leuchtend rote Blattfärbung. Ein geschützter Platz im Freien in voller Sonne ist von Ende Mai bis Ende August möglich. Im Winter, in der Ruhephase, sollte sie bei fünf bis zehn Grad Celsius gehalten werden und ebenfalls hell stehen.
Wichtig für den exotischen Insektenjäger ist die Gewährleistung einer gleichmäßigen Bodenfeuchte sowie einer hohen Luftfeuchtigkeit. Setzen Sie die Venusfliegenfalle deshalb am besten in ein Glasgefäß, ein Minigewächshaus oder auf einen mit Wasser gefüllten Untersetzer.
An das Substrat hat die Venusfliegenfalle nur geringe Anforderungen. Verwenden Sie am besten Torf, Moor- oder Karnivorenerde, die nährstoffarm und kalkfrei ist, aber eine gute Wasserspeicherung besitzt.
Bei der Pflege ist das Gießen die wichtigste Maßnahme. Die Venusfliegenfalle ist ursprünglich eine Sumpfbewohnerin. Deshalb muss das Substrat stets leicht feucht gehalten werden. Verwenden Sie dafür weiches, also kalkarmes Wasser, gerne auch zimmerwarmes Regenwasser. Die Pflanze sollte sich von unten selbst versorgen können, zum Beispiel indem sie auf einem Untersetzer mit Wasser steht. Gießen Sie nicht von oben auf die Pflanze, um Fäulnis zu vermeiden. Im Winter halten Sie das Substrat dann nur noch mäßig feucht und gießen etwa einmal monatlich. Prinzipiell sorgt die Venusfliegenfalle ja selbst für ihre Ernährung, indem sie Insekten vertilgt. Deshalb müssen Sie gar nicht düngen.
Topfen Sie die Venusfliegenfalle jedes Frühjahr um. Die Wurzeln sollten dabei nicht geschädigt werden. Ein unnötiges Öffnen und Schließen der Blätter ist ebenfalls zu vermeiden, denn das zehrt an der Pflanze. Abgestorbenes Blattwerk sowie die Blütenstiele werden entfernt.
Die Pflanze mit ungewöhnlichem Appetit halten Sie am besten auf einer sonnigen Fensterbank und in einem Glasgefäß oder Minigewächshaus – dort hält sich die Boden- und Luftfeuchte besser.
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