Mit dieser aus der Familie der Aronstabgewächse (Araceae) stammenden Knollenpflanze zaubern Sie einen ausgefallenen Hingucker in Ihr Wohnzimmer. Die Calla (Zantedeschia) ist anmutig wie keine andere. Ihre trichterförmigen Blütenstände präsentiert sie in absoluter Perfektion, sofern man einige wichtige Punkte beachtet. Hier finden Sie unsere Tipps und Tricks zur erfolgreichen Calla-Kultur.
Calla – voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten
Innerhalb der Gattung Zentedeschia werden acht Arten unterschieden. Alle von ihnen stammen aus Afrika. Die größten Bestände finden sich in Südafrika, wo die Callas oftmals in Sumpfgebieten wachsen.
Für die Kultur als Zimmerpflanze kommen hauptsächlich drei Calla-Arten zum Einsatz: die Zimmercalla (Zantedeschia aethiopica), die Elliot-Calla (Z. elliottiana), die Rehmann-Calla (Z. rehmannii) sowie zusätzlich Elliottiana- und Rehmannii-Hybriden.
Zantedeschia oder Calla?
„Calla“ hat sich als Trivialname der Gattung Zantedeschia durchgesetzt – ist aber nicht zu verwechseln mit der Gattung Calla, die im Deutschen meist als „Drachenwurz“ bezeichnet wird.
Die Calla wächst als etwa 80 Zentimeter hohe, ganz oder teilweise einziehende Staude. Aus einem knolligen, fleischigen Wurzelstock schieben sich die Blätter und Blüten hervor. An ihrem natürlichen Standort kann sie stattliche zwei Meter Höhe erreichen oder gar noch größer werden. In Zimmerkultur wächst sie meist 40 bis 70 Zentimeter hoch.
Beinahe futuristisch wirken die auffälligen Trichterblüten der Calla. Sie erscheinen von Juni bis August und bestehen aus dem auffällig gefärbten Hochblatt und einem gelblichen Blütenkolben.
Das Interessante dabei: Die Calla bildet keine Blütenknospen, stattdessen entrollen sich die Blüten sofort. Die Züchtungsarbeit hat inzwischen zahlreiche Farben hervorgebracht: Weiß, Gelb, Rosa, Orange, Rot oder Violett sowie Pastellfarben. Zudem sind die Blüten je nach Sorte unterschiedlich groß.
Die saftiggrünen, pfeilförmigen und glatten Blätter stehen an langen aufrechten Stielen. Es gibt auch Sorten, die eine interessante Blattzeichnung aufweisen, manche Blätter sind zum Beispiel mit silbrigen Punkten gesprenkelt.
Achtung: Die Pflanzenteile der Calla enthalten eine milchige Flüssigkeit, die giftig ist!
Die Calla sollte an einem sonnigen bis halbschattigen Platz stehen, der im Sommer warm (20 bis 22 Grad Celsius) und im Herbst und Winter kühl ist (etwa 12 bis 15 Grad Celsius). Achten Sie nur darauf, die Pflanze vor heißer Mittagssonne zu schützen. Ab Mitte Mai kann die Calla auch nach draußen, auf den Balkon oder die Terrasse, umziehen. Bevor der erste Frost kommt (Oktober), sollte sie aber wieder ins Haus geräumt werden.
Verwenden Sie ein nahrhaftes Zimmerpflanzensubstrat und achten auf einen guten Wasserabzug. Staunässe sollte vermieden werden, die vertragen die Knollen nicht. Auch die Haltung in Hydrokultur ist möglich.
Gießen Sie die Calla im Sommer reichlich, so dass die Erde immer feucht ist. Als Sumpfpflanze mag sie es, wenn immer Wasser im Untersetzer steht. Verwenden Sie am besten weiches, zimmerwarmes Wasser. Nach der Blüte folgt eine etwa zweimonatige Ruhephase, bei der die Topfpflanze beinahe vollständig trocken gehalten wird. Nach dem Winter steigern Sie die Wassergaben langsam, in der Wachstumsphase sowie in der Blütezeit benötigt die Zantedeschia dann wieder viel Feuchtigkeit.
In der Wachstums- und der Blütezeit, von Frühjahr bis Sommer, düngen Sie wöchentlich, in der Ruhephase und im Winter gar nicht. Umgetopft wird im Frühjahr, gegen Ende der Ruhephase.
Die Zimmercalla (Zantedeschia aethiopica) ist eine robuste Art mit großen weißen Blüten. Im Unterschied zu den Hybriden braucht sie im Sommer (Juni bis Ende August) ihre Ruheperiode, in der weniger gegossen wird, denn ihre Blütezeit reicht vom Spätwinter bis zum Frühsommer.
Tipp: Callas bevorzugen stets frische Pflanzenerde, da die Wurzeln keimbelastete Substrate nur schlecht vertragen. Anders als andere Zimmerpflanzen sollten sie darum jährlich umgetopft werden.
Eine einfache Vermehrungsmethode, die auch schnell blühende Tochterpflanzen hervorbringt, ist das Teilen der Calla-Knollen. Der beste Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr, wenn Sie die Calla ohnehin umtopfen möchten. Und so funktioniert’s:
Blattläuse, Spinnmilben oder Schildläuse können die Calla befallen. Kontrollieren Sie die Zimmerpflanze darum regelmäßig, um gegebenenfalls rechtzeitig handeln zu können. Zu trocken gehaltene Exemplare sind häufiger betroffen, da die Pflanzen dann unter Stress stehen und geschwächt sind.
Die Calla ist durch und durch eine elegante Erscheinung. In hochwertigen Keramik- oder Metallgefäßen macht sie eine besonders gute Figur. Wählen Sie die Topffarbe zum Beispiel passend zur Blütenfarbe. Wer es schlichter mag, setzt sie in Gefäße aus natürlichen Materialien, zum Beispiel geflochtene Körbe, oder in Töpfe mit Holz- oder Steinoptik.
Da die Stiele der Zantedeschia sehr robust und total beweglich sind, ist die Pflanze darüber hinaus auch in der Floristik sehr beliebt. Als Schnittblume überzeugt sie unter anderem mit ihrer langen Haltbarkeit, denn die Blüten bleiben bis zu 14 Tage in Topform.
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