Der Feigenkaktus (Opuntia ficus-indica), oder auch Opuntie genannt, gehört zur Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Der stachelige Geselle stammt ursprünglich aus Mexiko, hat sich inzwischen aber auch im Mittelmeerraum, Afrika, Asien und Australien verbreitet. Als Wüstenbewohner ist der Feigenkaktus an Extreme gewohnt, er braucht kaum Wasser oder Nährstoffe. Somit ist er ein idealer Mitbewohner für Pflanzenanfänger.
Der Feigenkaktus zählt zu den strauchartig wachsenden Kakteen. An seinem Naturstandort in den Wüsten Mexikos kann er bis zu sechs Meter hoch werden. In Topfkultur wächst er ebenfalls zu großen Exemplaren von ein bis fünf Metern heran. Er bildet flache scheibenförmige Triebe, die rundliche oder kugelige Formen zeigen und wie „Ohren“ aussehen.
Bei guten Bedingungen erscheinen im Sommer zahlreiche schöne Blüten in Rot, Gelb oder Gelb mit roter Mitte. Sie können einen Durchmesser von bis zu acht Zentimetern erreichen. Die zarten Blüten stehen im Kontrast zu den sonst „abwehrend“ wirkenden Kakteen.
Der Feigenkaktus bildet scheibenförmige Sprossglieder aus. Kakteen können in ihren verdickten Trieben Wasser speichern und so in den wasserärmsten Teilen der Erde überleben. Die Blätter haben sie zu Dornen reduziert. Damit verhindern sie, dass andere Wüstenbewohner sich über ihren Wasserspeicher hermachen. Im Vergleich zu anderen Kakteen hat der Feigenkaktus nur wenige Dornen. Die Hauptdornen besitzen jedoch Widerhaken und kleine Nebendorne.
Der Feigenkaktus gehört übrigens zu den am weitesten verbreiteten Sukkulenten Nutzpflanzen. Unter anderem sind die grünen, gelben oder orangen, feigenähnlichen Früchte, die sich im Herbst aus den Blüten bilden, essbar. Das saftige, leicht süße Fruchtfleisch wird mitsamt den kleinen Samenkernen verzehrt.
Vorsicht jedoch bei der Zubereitung, denn auf der Schale sitzen kleine Dornenpolster mit feinen Widerhaken (Glochiden). Am besten umwickelt man die Früchte beim Schälen mit einem Papiertuch. Noch ein Trick hilft: Unter fließendem Wasser kleben die Glochiden zusammen und lassen sich dann besser entfernen.
Der Feigenkaktus möchte sonnig und warm stehen. Im Sommer geben Sie dem Kaktus am besten einen sonnigen, aber regengeschützten Platz im Freien oder auf der Terrasse. Im Winter braucht der Feigenkaktus dann deutlich kühlere Temperaturen. Er kann drinnen bei circa sechs Grad Celsius den Winter (Oktober bis April) verbringen Die kältere Ruhephase ist wichtig und gut für die Bildung der Blütenansätze.
Kakteen haben sich an die trockenen, sandigen oder steinigen Böden der Wüsten angepasst und brauchen auch bei der Topfkultur nicht viel.
Verwenden Sie ein sandiges durchlässiges Substrat, am besten spezielle Kakteenerde. Achten Sie auf eine gute Drainage.
Steht der Feigenkaktus im Sommer draußen, wird er gut gegossen und ein- bis zweimal gedüngt, zum Beispiel mit speziellem Kakteendünger. Lassen Sie das Substrat nach jedem vollen Wasserguss wieder austrocknen. Bei anhaltender Nässe kommt es sonst zu Fäulnisschäden. Im Winter, wenn der Feigenkaktus kühler steht, sollten Sie nicht düngen oder gießen. Düngen Sie erst wieder im Frühjahr, wenn die Wachstumsphase beginnt.
Durch die extravagante Gestalt und die imposante Größe, die er erreichen kann, taugt der Feigenkaktus zum Blickfang im Wohnzimmer.
Gefäße mit klaren Linien und glatten Oberflächen unterstreichen seine bizarre Wirkung, während Gefäße aus Naturmaterialien wie Geflecht und erdige Farben eher seine „sanfte“ Seite unterstreichen.
Der Feigenkaktus macht nicht nur im Zimmer eine gute Figur, sondern ist auch für draußen geeignet und ziert im Kübel Balkon oder Terrasse. In sehr milden Gegenden kann man den Feigenkaktus sogar draußen überwintern, wenn er vor Nässe und Schneelast geschützt wird. Es gibt aber andere Opuntia-Arten, die bei uns (in nicht zu rauen Lagen) winterhart sind, zum Beispiel Opuntia fragilis, Opuntia compressa, Opuntia engelmanii und Opuntia phaeacantha. Sie sollten jedoch geschützt stehen, zum Beispiel an einer Hauswand oder unter einem Vordach.
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