Ihren ulkigen Namen verdankt die Bischofsmütze ihrer etwas skurrilen, fast kugelartigen Wuchsform. Dieser stachellose Kaktus stammt aus der Wüste Mexikos und punktet als kleine Zimmerpflanze mit seinem Charme. Doch obwohl der Überlebenskünstler sehr genügsam ist, müssen einige Dinge in der Pflege beachtet werden. Wir verraten Ihnen, worauf es ankommt.
Bischofsmütze – voraussichtliche Lesedauer: 4 Minuten
Name
Astrophytum myriostigma
Frucht
rundlich, grün
Bodenverhältnisse
steinig, durchlässig
Wuchshöhe
30 bis 40 cm
Lichtverhältnisse
sonnig
Wuchsbreite
20 bis 30 cm
Verwendung
Zimmerpflanze
Wuchsform
März bis Oktober
Winterhärte
nicht winterhart
Blüte
gelbe Trichterblüten
Besonderheiten
dornloser Kaktus
Die Bischofsmütze (Astrophytum myriostigma) stammt aus der Chihuahua-Wüste in Mexiko. Die Gattung gehört zur Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). In den Trockengebieten Nordamerikas sind die kleinen Pflanzen extremer Witterung und steinigen, unwirtlichen Böden ausgesetzt. Im Winter ertragen sie zudem extreme Temperaturschwankungen von bis zu 20 Grad Celsius zwischen Tag und Nacht.
Dank ihrer steinigen Heimat kommen Bischofsmützen äußerst gut mit wenig Wasser aus. Daher sind sie bestens geeignet für vergessliche Zimmergärtner*innen und Neulinge.
Die Bischofsmütze wächst zunächst annähernd kugelförmig, bis sie sich nach wenigen Jahren ihrer eher zylindrischen Form annähert. Ihre interessant geformten Ausstülpungen am Pflanzenkörper nennt man „Rippen“. Astrophytum myriostigma kann zwischen drei und acht Rippen besitzen. Die gesamte Oberfläche der Pflanze ist mit weichen, wollenen Flocken bespickt. Aus der Ferne betrachtet wirkt sie darum oftmals nicht grün, sondern silber oder gräulich schimmernd. Andere Unterarten der Gattung, wie beispielsweise Astrophytum myriostigma nudum, sind hingegen nicht mit solch einem filzartigen Überzug gesegnet. Bischofsmützen erreichen eine Höhe von bis zu 30 Zentimetern.
Eine oder mehrere gelbe Blüten zieren die Bischofsmütze von März bis Oktober. Sie bestehen aus vielen, lanzettlichen Blütenblättern. Gegen Abend, sobald es langsam zu dämmern beginnt, schließen sich die Blüten; nur um im Morgengrauen wieder zu erwachen und sich erneut zu öffnen. Anschließend entstehen aus den Blüten hellgrüne, eiförmige Früchte, welche aufplatzen, sobald die Samenreife erreicht ist.
Bischofsmützen benötigen ausreichend Licht, weshalb sich beispielsweise ein Plätzchen auf einer gen Süden ausgerichteten Fensterbank anbietet. In den Sommermonaten dürfen Sie die Bischofsmütze gerne auch mal ein wenig frische Luft genießen lassen – am besten an einem überdachten Ort. Im Winter halten die Kakteen eine Ruhepause, darum darf es in dieser Zeit kühler sein. Ausreichend hell sollte die Bischofsmütze aber das ganze Jahr über stehen.
Tontöpfe besitzen einen großen Vorteil gegenüber Töpfen aus Plastik. Die Tonwände können vor Staunässe schützen, indem sie überschüssiges Wasser automatisch aufsaugen. Das ist gerade richtig für die Bischofsmütze. Denn sie kann sehr empfindlich auf Nässe reagieren.
Pflanzen Sie die Bischofsmütze in Kakteen- oder Sukkulentenerde. Diese Substrate besitzen einen hohen Gesteinsanteil sowie gute Wasserdurchlässigkeit und sind eher nährstoffarm. Vermeiden Sie hingegen allzu schwere, nährstoffreiche und humose Erde.
Achtung: Greifen Sie für die Bischofsmütze auf keinen Fall zu einem organischen Dünger. Diese Kakteenart ist in steinigen Gebieten zuhause und organisches Material wie Kompost bekommt ihr nicht gut.
Wie bei fast allen Kakteen- und Sukkulentengewächsen gilt außerdem: mäßig gießen. Die Oberfläche der Erde darf gut antrocknen, bevor erneut Wasser zugeführt wird.
Weil die Bischofsmütze recht langsam wächst, muss sie nur alle paar Jahre umgetopft werden. Wenn es so weit ist, denken Sie daran, eine Drainage in Form von Lavagestein oder Perliten nicht zu vergessen. Über Frühling und Sommer können Sie den Kaktus mit einem niedrig dosierten Kakteendünger unterstützen.
Sie können die Bischofsmütze über ihre Samen weitervermehren. Hierfür sollte man das Saatgut bis zum Frühjahr aufbewahren, da zur Keimung ausreichend Sonneneinstrahlung nötig ist. Die Bischofsmütze ist ein Lichtkeimer, weshalb man die Samen im Subtrat nicht nach unten drückt, sondern sie einfach obenauf legt. Verwenden Sie hierfür Kakteenerde und feuchten Sie diese vor dem Verteilen der Samen an. Für ein erfolgreiches Aufkeimen sollten Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius herrschen.
Bischofsmützen zählen zweifelsohne zu den robusten Kakteenarten. Die größte Gefahr liegt in langanhaltender Staunässe, welche zunächst Wurzelfäule fördern kann und im schlimmsten Fall sogar zum Absterben der Pflanze führt. Wurzelfäule erkennen Sie an weichen, beinahe matschigen Pflanzenteilen.
Die Bischofsmütze ist mit ihrem rundlichen Wuchs eine nett anzusehende Zimmerpflanze. Doch nicht nur ihre Form macht sie zu einem besonderem Kaktus – auch das Fehlen von Stacheln ist eher eine Seltenheit. Somit ist sie eine von wenigen kinder- und haustierfreundlichen Kakteen. Wer sie gemäß ihren Standortansprüchen hält, hat mit ihr eine treue Begleiterin.
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