Die Christrose versetzt uns jedes Jahr aufs Neue ins Staunen. Selbst bei Eis und Schnee zeigt sie unerschrocken ihre strahlenden Blüten. Auch unter den Namen Schneerose oder Gewöhnliche Schwarze Nieswurz ist die Schönheit im Handel erhältlich.
Name
Helleborus niger
Frucht
Balgfrüchte
Lebenszyklus
mehrjährig
Bodenverhältnisse
lehmig, kalkhaltig
Wuchshöhe
20 bis 30 Zentimeter
Lichtverhältnisse
lichter Schatten
Wuchsbreite
20 bis 30 Zentimeter
Verwendung
Bodendecker, Staudenbeet, Kübelpflanzung
Wuchsform
Staude
Winterhärte
winterhart
Blüte
Schalenblüten
Giftigkeit
stark giftig
Blatt
mehrfach geteilt
Die Christrose (Helleborus niger) aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) hat ihr Verbreitungsgebiet in den östlichen Nord- und Südalpen, kommt aber auch vereinzelt im Apennin und im nördlichen Balkan vor. Sie gedeiht gerne in Buchen- und Eichenwäldern oder in Arealen mit einem natürlichen Kiefernbewuchs.
In der Antike und im Mittelalter wurde die Art als Heilpflanze sehr geschätzt und spielte auch als Zauber- und Orakelpflanze eine wichtige Rolle. Die Schneerose ist darüber hinaus ein christliches Symbol der Hoffnung, da sie es schafft, in der kalten Jahreszeit zu blühen. In unseren Gärten wird sie schon seit Jahrhunderten kultiviert.
Alle Pflanzenteile der Schneerose sind giftig. Tragen Sie bei Gartenarbeiten oder beim Schnitt für die Vase Handschuhe, da der austretende Saft zu Hautreizungen führen kann.
Aufgrund ihrer Blütezeit trägt die Christrose auch den Namen Weihnachtsrose. Sie beeindruckt oft schon zur Weihnachtszeit mit ihren eleganten, weißen Schalenblüten. Die Staude kann aber ab Dezember noch bis in den März weiterblühen. Es gibt jedoch sortenspezifische Unterschiede.
Mit der Zeit bildet die robuste Staude zwanzig bis dreißig Zentimeter hohe, buschige Horste. Das ledrige, dunkelgrüne Laub treibt früh aus, bleibt im Winter grün und stirbt nach der Blüte ab. Im Frühjahr bildet sich dann ein neues Blätterkleid. Die im Handel erhältlichen Auslesen behalten ihr Laub hingegen meist ganzjährig. Der Wurzelstock der Christrose hat eine typisch braune bis schwarze Farbe.
Die Christrose ist äußerst winterhart. Tatsächlich besitzt die Staude sogar eine besondere Strategie, wie sie mit Tiefsttemperaturen zurechtkommt. Nach einer klirrenden Frostnacht erscheint die Pflanze häufig wie verwelkt. Aber der Eindruck täuscht: Durch den selbst herbeigeführten Wasserverlust in ihren Leitungsbahnen, wirkt sie einem Erfrieren entgegen. Wenn die Temperaturen wieder steigen, erscheint die Schneerose in alter Schönheit.
Eine Christrose fühlt sich an einem Standort im lichten Schatten richtig wohl. Ein guter Platz ist zum Beispiel im Unterwuchs laubabwerfender Sträucher. So fällt im Winter genügend Licht durch ihre unbelaubten Zweige, und im Sommer schützt das Blätterkleid die Christrose vor zu grellem Licht. Die robuste und pflegeleichte Staude bleibt am liebsten jahre- oder sogar jahrzehntelang am gleichen Ort.
Die Pflanze bevorzugt einen lehmigen, kalkhaltigen Boden, der aber auf keinen Fall zur Staunässe neigen sollte. Sandige Böden mit einer Tendenz zum Austrocknen sollten Sie vor der Pflanzung unbedingt aufbereiten. Mischen Sie dafür Kompost, Bentonit und Kalk unter (gut geeignet ist zum Beispiel Dolomitenkalk). Ideal ist ein pH-Wert von 5,5 bis 6,5.
Verwenden Sie für die Kultivierung im Topf oder Kübel eine hochwertige Pflanzerde. Diese können Sie zusätzlich mit lehmiger Gartenerde versetzen. Achten Sie zudem auf einen guten Wasserabzug im Pflanzgefäß!
Tipp: Besonders zur Weihnachtszeit ist die Christrose auch eine schöne Zimmerpflanze. Damit sie besonders lange Freude bereitet, sollte sie im Haus einen kühlen und hellen Standort erhalten.
Tauchen Sie eine Helleborus im Topf nach dem Kauf am besten in einen Eimer Wasser. Das ist wichtig, denn das kleine Gefäß ist meist bereits völlig durchwurzelt und die Pflanze damit eigentlich schon am Limit. Gepflanzt werden kann im Prinzip den ganzen Winter über, solange der Boden offen, also nicht gefroren ist – etwa bis Ende März. Herrschen gerade Minusgrade, stellen Sie den Topf einfach so lange in ein geschütztes, schattiges Eckchen.
Tipp: Ist die Christrose im Zimmer verblüht, können Sie alle Blüten entfernen. Sobald der Boden im Februar oder März frostfrei ist, kann sie im Garten ausgepflanzt werden. Vor dem Umzug vom Haus ins Freiland muss die Pflanze jedoch erst wieder an die Kälte gewöhnt werden: Dafür stellen Sie den Topf zum Beispiel eine Zeit lang in den Eingangsbereich und packen ihn dick in Kokosmatten ein.
Passen die Bedingungen, erweist sich die Christrose als absolut pflegeleicht und langlebig. Zweimal im Jahr – im Februar und im Hochsommer – freut sie sich über einen organischen Dünger, zum Beispiel in Form von Hornspänen oder Kompost. Nach der Blütezeit sollten Sie die Blütenstängel etwa zehn Zentimeter über dem Boden abschneiden, damit keine Kraft in die Samenbildung gesteckt wird.
Tipp: Eine Christrose sollte möglichst nicht umgepflanzt werden, da sie recht empfindlich auf Wurzelverletzungen reagiert.
Sie müssen Ihre Christrose nicht schneiden. Um Pilzbefall vorzubeugen ist es aber sinnvoll, abgestorbene Pflanzenteile im Frühjahr zu entfernen. Wer die Selbstaussaat verhindern möchte, kann außerdem die Samenstände zurückschneiden.
Eine Christrose im Topf oder Kübel können Sie im Sommer an einem schattigen bis halbschattigen Ort platzieren, bis sie im Spätherbst wieder als Blickfang dient. Bei einer Topfkultur sollte der Wurzelballen vor starkem Frost geschützt werden. Hierfür sorgt ein dekorativer Wintermantel aus Vlies. Gießen Sie regelmäßig – stauende Nässe sollte jedoch unbedingt vermieden werden.
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In Maßen verwendet kann Kaffeesatz ein durchaus wertvolles Düngemittel darstellen. Da der Kaffee allerdings den pH-Wert des Bodens beziehungsweise des Substrats senkt, ist er vor allem für säureverträgliche Pflanzen geeignet – für die Christrose also ideal. Wichtig ist es, den Kaffeesatz vor der Ausbringung zu trocknen, da andernfalls leicht Schimmel entstehen kann.
Die Christrose ist eine winterharte Pflanze, die sich als Zierpflanze im Garten, Kübelpflanze für den Balkon oder Hauseingang sowie als Element bei der Grabgestaltung eignet. Insbesondere die Ursprungsart und die naturhaft anmutenden Auslesen passen wunderbar in einen naturnahen Waldgarten.
Kombiniert mit Beeren, Zapfen, Kerzen oder Weihnachtsschmuck, kommen die Schalenblüten in festlich geschmückten Ensembles bestens zur Geltung. Kurzfristig lässt sie sich auch in Innenräumen dekorativ in Szene setzen. Die Blüten der Christrose halten sich zudem lange in einer Vase.
Schöne Begleiter sind andere Stauden wie Buschwindröschen, Kaukasusvergissmeinnicht, Elfenblume, Lungenkraut oder Zwiebelblüher wie Lerchensporn, Märzenbecher und Schneeglöckchen. Im Kübel sind Scheinbeere, Rebhuhnbeere, Strauchveronika, Heide und Efeu attraktive Pflanzpartner.
Im Gartenfachhandel finden Sie zahlreiche Sorten, zum Beispiel Christrosen der „Helleborus Gold Collection®“ (kurz HGC®). ‘HGC Joseph Lemper’ blüht bereits im Dezember, ‘HGC Snow Frills’ wächst kompakt und punktet mit gefüllten Blüten ab Februar. ‘HGC White Christmas’ kommt ohne Laub daher und ist daher besonders gut für den Wohnraum geeignet. ‘Wintersun’ hat porzellanweiße Blüten mit einem Kranz zartgelber Staubgefäße. Ihre Blüten öffnen sich pünktlich zur Adventszeit.
Tipp: Achten Sie beim Kauf immer auf die genaue Pflanzenbezeichnung, denn es gibt ähnlich aussehende Helleborus-Arten, wie zum Beispiel die Lenzrosen (Helleborus x orientalis), die erst im Frühjahr erblühen. Die verwandte Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus) öffnet ihre ersten Knospen im Spätwinter.
Die Christrose zählt definitiv zu den schönsten Winterblühern. Sie wünschen sich noch mehr Blütenfülle für die kalte Jahreszeit? Hier haben wir weitere Arten für Sie zusammengestellt: Winterblüher für den Garten.
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