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Buchenhecke pflanzen: Welche Art für den Garten?

Von GartenFlora

Ist ein schneller und günstiger Sichtschutz gefragt, dann machen Buchenhecken das Rennen.
Rotbuche und Hainbuche: Diese einheimischen Laubgehölze sind absolut schnittverträglich und zeigen dazu aufs Allerschönste den Wechsel der Jahreszeiten an. Doch welche Art eignet sich besser für den eigenen Garten? Wir liefern eine Entscheidungshilfe.

Rotbuche oder Hainbuche? Das passende Heckengehölz

Die Frage nach der passenden Art stellt sich immer, wenn man im Garten eine Buchenhecke pflanzen möchte. Sowohl die Rotbuche als auch die Hainbuche eignet sich als Heckengehölz. Beide wachsen rasch, tolerieren nahezu jeden Schnitt und können in fast alle erdenklichen Formen gebracht werden.

Rotbuche und Hainbuche
Fotos: iStock_emer1940, iStock_brytta

Aus der Ferne betrachtet ähneln sich Buchenhecken sehr. Die beiden Gehölzarten sind aber – anders als ihre Namen es vermuten lassen – nicht einmal eng miteinander verwandt. Die Blätter der Rotbuche (linkes oberes Bild) unterscheiden sich deutlich vom Laub der Hainbuche (rechts), das doppelt gesägte Blattränder aufweist. Die Blutbuche ist eine Varietät der klassischen Rotbuche und trägt tatsächlich rötliche Blätter.

Die Standortansprüche der beiden Gehölze

Die Rotbuche (Fagus sylvatica) zählt tatsächlich zu den Buchengewächsen. Bei der Hainbuche (Carpinus betulus) handelt es sich dagegen um ein Birkengewächs. Ihre unterschiedlichen Standortansprüche verwundern daher nicht. Beide kommen zwar auf sonnigen bis halbschattigen Standorten gut zurecht, die Hainbuche ist aber schattenverträglicher.

Die Hainbuche zeigt deutlich mehr Toleranz in Bezug auf den Boden. Sie gedeiht auf mäßig trockenen bis feuchten, sauren bis kalkreichen Sand- und Tonböden und verträgt auch kurzzeitige Überschwemmungen. Zudem ist sie hitzeverträglich und übersteht Trockenzeiten sehr gut.

Die Rotbuche gilt zwar insgesamt als recht anspruchslos, bevorzugt aber nährstoffreichen, frischen bis feuchten Boden mit hohem Lehmanteil. Mit sauren und sehr sandigen Böden kommt sie nicht zurecht. Sie verträgt auch keine längere Trockenheit.

Aus diesem Grund pflanzt man beispielsweise im niederschlagsarmen Brandenburg lieber keine Rotbuchen. Im regenreichen Bergischen Land wäre Fagus sylvatica hingegen gut aufgehoben.

Hainbuchenhecke
Hainbuchen-Hecke im Frühjahr Foto: iStock_Joachim Heller

Rot- und Hainbuche: Die Unterschiede auf einen Blick

HainbucheRotbuche
Blattfrischgrün mit auffälligen Blattrippen und doppelt gesägtem Rand, treibt recht früh ausglänzend dunkelgrün mit leicht gewellter Blattoberfläche und glattem Rand, es ist auch eine rotlaubige Variante erhältlich (Blutbuche), treibt erst zwischen April und Mai aus
Herbstlaubgelb, die Blätter fallen vergleichsweise früh ab, Blätter verrotten sehr schnellorangegelb, schöne Herbstfärbung, die Blätter haften größtenteils bis Frühjahr an den Zweigen, guter Sicht- und Windschutz
Jahreszuwachs30–35 cm30–50 cm
Verzweigungsehr stark, Hecke sollte zweimal im Jahr geschnitten werdenstark, vergleichsweise viele Schnittmaßnahmen bei der jungen Hecke nötig
Standortverträgt keine Staunässe, sonst geringe Bodenansprüche, kommt mit überwiegend schattigen Orten gut zurecht, wird dort aber weniger blickdichtverträgt keine Staunässe, leidet unter Trockenheit und Spätfrösten, benötigt recht viel Sonne, Boden darf nicht zu sauer sein und sollte viel Lehm aufweisen, mag keine Aufschüttungen, benötigt viele Nährstoffe
WurzelwerkTiefwurzler, auch für Hanglagen geeignetFlachwurzler, weniger gut für Hanglagen geeignet, benötigt freien Wurzelraum für ein gutes Gedeihen

Verwendung als Heckenpflanzen

Mit ihrer glänzenden Belaubung wirken Rotbuchen-Hecken sehr edel. Sie passen gut in aufgeräumte, moderne Gärten. Hainbuchen-Hecken haben dagegen eine eher natürliche Anmutung. Sie stehen beispielsweise Landhausgärten oder Naturgärten gut zu Gesicht. Zudem sind sie günstiger als ihre schicken Schwestern. 

Eine Buchenhecke pflanzen

Beim Pflanzen, Pflegen und Schneiden sind sich die beiden Gehölze sehr ähnlich. Buchenhecken werden meist aus wurzelnackten Heistern gesetzt, also zweimal verpflanzten 125–150 cm hohen Jungpflanzen, die bereits verzweigte Seitentriebe, aber noch keine Krone haben. Idealerweise pflanzt man Buchenhecken im Herbst, denn bei milder Temperatur und reichlich Niederschlag wachsen die einzelnen Bäumchen noch vor dem Winter an.

Pro laufendem Meter setzen Sie vier Pflanzen. Soll Ihre Buchenhecke schneller dicht werden, sind ein oder zwei Pflanzen mehr nötig. Für einen guten Start lockern Sie einen tiefen und breiten Pflanzgraben und geben reichlich Kompost in die obere Bodenschicht. Eine gute Wasserversorgung ist in den ersten zwei Jahren unabdingbar – ein günstiger Perlschlauch ist effektiv und schnell angeschlossen. 

Eine Buchenhecke schneiden

Damit Ihre Buchenhecke schön blickdicht wird, empfiehlt sich ein erster Schnitt zum Sommeranfang. Bei jungen Buchen kürzt man den Jahreszuwachs um die Hälfte ein, in den späten Jahren setzt man ihn um zwei Drittel zurück. Ende Februar erfolgt ein zweiter Schnitt, mit dem man Krone und Seiten auf das gewünschte Maß bringt. Wer eine verkahlte, aus der Form geratene Buchenhecke geerbt hat, beginnt ihren Aufbau einfach von vorn. Dazu die Pflanzen auf den Stock setzen, also ganz herunterschneiden. Sie treiben dann zuverlässig neu aus. 

In welche Formen und Höhen sich Buchenhecken bringen lassen, zeigt das in der Eifel gelegenene Monschauer Heckenland. Weil dort im Winter starke, eiskalte Winde wehen, legte man schon im 17. Jahrhundert Hausschutzhecken mit Rotbuchen an. Viele haben sich bis heute erhalten – es sind sogar neue dazugekommen. Unter den individuell geformten Hecken, die oft mit Öffnungen in Form von Torbögen und Fenstern versehen sind, kann man sogar zehn Meter hohe Exemplare bestaunen. 

Torbogen einer Buchenhecke. In der Mitte des Torbogens steht ein verschneites Fachwerkhaus. Foto: AdobeStock_Christian Müller
Die Eifel ist einen Besuch wert: Diese Rotbuchenhecke präsentiert sich als imposanter Torbogen. Foto: AdobeStock_Christian Müller