Alle zwei bis drei Jahre sollten Sie Ihre Orchideen umtopfen. Denn der Topf wird früher oder später zu eng und das Substrat liefert keine Nährstoffe mehr. Wie die zarten Pflanzen die Prozedur ohne Schaden überstehen und worauf Sie dabei achten sollten, verraten wir Ihnen hier.
Grundsätzlich können Sie Ihre Orchideen ganzjährig umtopfen. Es gibt nur ein paar Regeln, an die Sie sich halten sollten. Das Frühjahr ist beispielsweise besonders gut geeignet, denn dann läuft das Wachstum der Pflanzen auf Hochtouren. In dieser Zeit haben Orchideen die Möglichkeit, schnell anzuwurzeln und sich gut zu regenerieren.
Wachsen kräftige Wurzeln bereits aus dem Topf heraus, sollte man diese nicht abschneiden, sondern besser schnell die ganze Orchidee umtopfen. Bei einer frisch gekauften Pflanze ist das meist nach etwa einem Jahr der Fall. Das Substrat sollte generell alle zwei bis drei Jahre erneuert werden, damit eine ausreichende Nährstoffversorgung garantiert ist.
Wenn Sie Orchideen umtopfen möchten, ist eigentlich nur während der Blüte Vorsicht geboten, denn zu diesem Zeitpunkt sollte die Pflanze ihre ganze Kraft in die Ausbildung von Wurzeln stecken. Eine Orchidee blüht beim Umtopfen also idealerweise nicht.
Bei den neueren, sehr blühfreudigen Züchtungen von Phalaenopsis ist es darum mitunter schwierig, den richtigen Zeitpunkt zu finden. Notfalls kann man den gesamten Blütenstiel beherzt am Ansatz abschneiden. Vitale Exemplare blühen nach der Prozedur nämlich häufig einfach weiter. Wer das jedoch zu rabiat findet, kann auch darauf verzichten.
Sollte man bei der Orchideen Pflege Luftwurzeln abschneiden?
Lieber nicht, denn die Luftwurzeln erfüllen eine wichtige Funktion: Sie nehmen Wasser und Nährstoffe durch die Luft auf. Darum sollten Sie nur bei Orchideen Wurzeln schneiden, wenn diese faul oder vertrocknet sind. Zudem erhöhen die hellgrünen oder silbrig-schimmernden Wurzeln auch den Zierwert der Pflanzen.
Oft sind transparente Pflanzgefäße im Einsatz, damit Licht an die Orchideenwurzeln gelangen kann. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass Orchideen in lichtundurchlässigen (Über-)töpfen ebenfalls bestens gedeihen.
Warum müssen Orchideen dann einigen Expert*innen zufolge in einen durchsichtigen Topf? Ganz einfach: Bei transparenten Töpfen lassen sich die Wurzeln der Pflanze sehr gut beobachten – ein Zuviel an Wasser wird so schneller erkannt.
Das Wasser muss beim Gießen grundsätzlich ungehindert abfließen können – ohne Löcher im Topfboden geht es also kaum. Glasvasen für Orchideen sehen zwar dekorativ aus, sind aber nur für besonders wachsame Zimmergärtner*innen geeignet. Denn darin sollte niemals Staunässe auftreten.
Cattleya-Orchideen mögen übrigens einen gut belüfteten Wurzelballen. Sie fühlen sich in einem Wasserpflanzentopf besonders wohl.
Ein neues Gefäß muss nach dem Substrataustausch nicht unbedingt her – eine Orchidee kann nach dem Umtopfen oft wieder ihren alten Topf beziehen. Da bei dem Vorgang meist abgestorbene Pflanzenteile entfernt werden, gibt es im Anschluss mehr Platz für Wurzeln und Erde.
Doch wie weit darf man Orchideen zurückschneiden? Wenn Sie Orchideen umtopfen, sollten wirklich nur trockene oder faule Luftwurzeln abgeschnitten werden, damit die Wasser- und Luftaufnahme nach dem Stress nicht unnötig reduziert wird.
Wichtig: Ein neuer Topf sollte nur geringfügig größer ausfallen als der alte. Es herrscht eine hohe Fäulnisgefahr, wenn das neue Substrat nicht ausreichend durchwurzelt wird. Nach dem Umtopfen einer Orchidee also lieber einen etwas engeren als zu großen Topf wählen!
Orchideen ohne Topf kultivieren?
Tatsächlich können Sie Orchideen auch ohne Topf und Substrat kultivieren. Manche Pflanzen werden mit einem Moosballen verkauft, an dem sie aufgehängt werden können. Dieser Trend stammt aus Japan und nennt sich Kokedama (Bild oben). Auch selbst gemachte Lösungen fungieren als Träger für Orchideen, zum Beispiel ein alter Ast.
Allerdings erfordert die Pflege deutlich mehr Hingabe als bei Topfpflanzen, denn Luftwurzeln und Blätter müssen täglich mit kalkfreiem Wasser besprüht werden. Für eine ausreichende Nährstoffzufuhr sollten Sie zudem einen Flüssigdünger mit dem Wasser verabreichen.
Viele tropische Orchideenarten, unter anderem die beliebte Schmetterlingsorchidee (Phalaenopsis), zählen wie der Weihnachtskaktus und andere Pflanzen zu den sogenannten Epiphyten. Das sind aufsitzende Pflanzen, die ausschließlich auf anderen Gewächsen gedeihen und somit keine Erde benötigen.
Die Luftwurzeln der Orchideen sind echte Multitalente: Sie sorgen auf hohen Bäumen für Halt und nehmen Feuchtigkeit und Nährstoffe aus dem Regenwasser auf, das sich auf den dicken Baumästen sammelt. Mit Hilfe des enthaltenen Chlorophylls können sie sogar Photosynthese betreiben.
Kann man Orchideen in normale Blumenerde umtopfen? Nein, in Zimmerkultur sollten Sie lieber nur ein spezielles Orchideensubstrat verwenden. Dieses enthält viele grobe Bestandteile (Rindenmaterial), wodurch die Wurzeln genügend Luft und Licht erhalten.
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Wenn Sie Orchideen umtopfen, sollten Sie grundsätzlich sehr behutsam vorgehen: Halten Sie die empfindliche Pflanze ausschließlich zwischen Blattschopf und Wurzelballen!
Nach dem Substratwechsel nicht sofort gießen
Gönnen Sie Ihrer Orchidee ein wenig Erholung! Gleich nach dem Umtopfen und in den darauffolgenden Tagen bekommt sie lediglich Wasser aus der Sprühflasche. Danach wird die Pflanze wieder regulär gegossen oder erhält das gewohnte Tauchbad.
Sie konnten Ihre Orchidee umtopfen und möchten nun auch Ihren Kübelpflanzen eine Frühjahrskur verpassen? Dann schauen Sie doch mal in unseren Beitrag zum Thema.
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