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Barbarazweige: Blüten pünktlich zu Weihnachten

Von GartenFlora

Während Tannenbaum und Adventskranz saftiges Grün an den Feiertagen bereithalten, versprechen Barbarazweige Blüteneleganz mit Tradition. Dabei sind die sich öffnenden Blütenknospen im dunklen Dezember eine seltene Freude, denn ziehen sie am Barbaratag, dem 4. Dezember, in unsere vier Wände, sorgen sie an den Feiertagen für ein Hauch von Frühling. Also machen Sie sich auf in den Garten und schneiden Sie ein paar Zweige von Ihren liebsten Frühjahrsblühern. Wir erklären Ihnen, worauf Sie achten müssen und was es mit dem Brauchtum auf sich hat.

Barbarazweig: Darum geht es bei dem Brauch

Barbarazweige zum Blühen zu bringen, ist ein alter, weihnachtlicher Brauch. Dabei geht es darum, Zweige von Obst- oder Ziergehölzen rund um den Barbaratag zu schneiden, sie in der Wohnung in eine Vase zu stellen und darauf zu warten, dass sich die Blüten tatsächlich an Weihnachten öffnen. So lässt sich zu den Feiertagen ein Hauch von Frühling ins Haus holen. Die erblühenden Zweige wurden früher als ein gutes Zeichen für das nächste Jahr gedeutet. Blüten im Winter galten traditionell nämlich als Symbol für das Weihnachtswunder sowie für eine glückliche Zukunft.

Adventskränze, der Besuch von Weihnachtsmärkten oder Plätzchen backen sind weitere Traditionen, die die Vorweihnachtszeit für viele Menschen besonders schön machen. Der Brauch, Barbarazweige aufzustellen, sollte nach Meinung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald ebenfalls wieder zur Weihnachtszeit dazugehören.

Wann stellt man Barbarazweige ins Wasser, damit sie an Weihnachten blühen?

Der entscheidende Tag ist der 4. Dezember, der nach katholischem Brauch der heiligen Barbara gewidmet ist. Die Tradition der Barbarazweige geht zurück auf eine Legende. Demnach stellte die Heilige Barbara, als sie im Gefängnis war, einen Zweig, der bei ihrer Flucht an ihrem Kleid haften geblieben war, in ein mit Wasser gefülltes Gefäß. Dieser blühte dann einige Zeit später – genau an jenem Tag, als sie den Märtyrerinnentod starb und enthauptet wurde.

Die Lichterkette an den Kirschblütenzweigen …

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Barbarazweige. Foto: AdobeStock_Olga Gorchichko

… sorgt für eine Extraportion Weihnachtsstimmung.

Sie haben es nicht ganz pünktlich geschafft, Ihre Barbarazweige zu schneiden? Keine Sorge! Rund um den Barbaratag ist zwar der richtige Zeitpunkt, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass sich die Knospen auch pünktlich zu den Feiertagen öffnen. Aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle, wie wir Ihnen weiter unten erklären. Und wenn man den richtigen Zeitpunkt tatsächlich verschlafen hat – auch nicht schlimm: Die Blüten bereiten Ihnen bestimmt auch noch im Januar Freude.

Die heilige Barbara – Schutzpatronin der Bergleute

Der Barbaratag ist ein Gedenktag zu Ehren einer christlichen Märtyrerin, die im 3. Jahrhundert in Nikomedia, dem heutigen Izmir, in der Türkei gelebt haben soll. Die Heilige Barbara ist die Schutzpatronin der Bergleute und Geolog*innen, weil sie den Erzählungen nach auf der Flucht vor ihrem Vater in einer Felsspalte Schutz fand, die sich auf geheimnisvolle Weise vor ihr geöffnet hatte. Aber auch andere Berufsgruppen wie Architekt*innen, Dachdecker*innen und Steinmetz*innen verehren die Heilige Barbara.

Barbarazweige schneiden aus dem eigenen Garten

Wer einen Garten hat, braucht meistens nicht lange nach den richtigen Pflanzen zu suchen. Denn viele Bäume und Sträucher, die sich für Barbarazweige eignen, sind häufig gepflanzte Gartengehölze. Wer hingegen keinen zum Vortreiben geeigneten Baum oder Strauch im Garten hat, kann vielleicht zum Beginn der nächsten Pflanzsaison ein entsprechendes Gehölz pflanzen. Die Blüten dieser Pflanzen lassen sich dann sogar zweimal genießen – die vorgetriebenen Blütenzweige im Winter und dann die Blütenpracht im Frühlingsgarten.

Wichtig: Aus wildem Bestand sollte man keine Zweige entnehmen. Denn Blütengehölze tragen wesentlich zur Artenvielfalt bei und sind Nahrung und Lebensraum vieler Tierarten.

Welche Zweige eignen sich für Barbarazweige?

Tipps für die Wahl der richtigen Zweige

Am besten gelingt das Vortreiben mit Zweigen von Kirschen oder Zierkirschen. Hält man sich an einige Tipps, kann man sich seines Glückes für das nächste Jahr recht sicher sein. Bei der Auswahl der Zweige sollten Triebe mit rundlichen Knospen verwendet werden, aus denen mit größerer Sicherheit die Blüten sprießen. Aus schlanken Knospen treiben eher Blätter.

Sich den Frühling schon im Winter in die Wohnung zu holen ist ein besonderes Erlebnis. Wer d­­­­as ausprobieren möchte, hat eine große Auswahl an Gehölzen mit Blüten in unterschiedlichen Farben zur Verfügung – von reinem Weiß über Rosa- und Gelbtöne bis hin zu dunklem Rot. Zum Vortreiben eignen sich die Zweige vieler frühblühender Gehölze:

Aus diesen rundlichen Knospen entfalten sich schöne rote Zierquittenblüten.

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Diese Schlehenzweige blühen hingegen in strahlendem Weiß.

Triebe von Fliedersträuchern und Apfelbäumen können ebenfalls in der Vase zum Blühen gebracht werden. Damit das gelingt, ist hier jedoch beim Schneiden ein Blick auf die Knospen besonders wichtig: Es muss darauf geachtet werden, dass die zum Vortreiben bestimmten Zweige dicke, rundliche Knospen haben, denn aus ihnen entwickeln sich die Blüten.

Blühende Barbarazweige: Niedrige Temperaturen als Voraussetzung

Voraussetzung für ein Austreiben sind Frostperioden. In milden Jahren wird deshalb empfohlen, die Barbarazweige für zwei Tage in die Tiefkühltruhe zu legen. Danach werden sie schräg angeschnitten und in lauwarmes Wasser gestellt. Anschließend ist ein kühles bis mäßig warmes Zimmer für einige Zeit ideal, damit die Temperaturdifferenz zwischen drinnen und draußen nicht zu groß wird.

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Jetzt geht es darum, zu warten und den Barbarazweigen Gutes zu tun. Besprüht man sie täglich, werden die Blüten sogar noch schöner. Auch das Wasser sollten Sie regelmäßig wechseln, am besten etwa alle drei oder vier Tage. Werden die Knospen größer, können die Zweige schließlich auch in ein wärmeres Zimmer gestellt werden.

Warum lassen sich Barbarazweige zum Blühen bringen?

Es wirkt wie ein Wunder, wenn sich an einem blattlosen Barbarazweig in der Wohnung – mitten im Winter – Blüten oder frischgrüne Blätter zeigen. Dass es gelingt, hat aber ganz normale Gründe: Die Pflanzen verfügen über einen Mechanismus, der ihnen in der Natur anzeigt, wann ein guter Zeitpunkt für den Austrieb der Blüten gekommen ist. Würden sie draußen zu früh austreiben, ist die Gefahr von Kälteschäden mitten im Winter groß, blühen sie zu spät, wird die Zeit für die Fruchtreife und Samenbildung vor dem nächsten Winter möglicherweise zu knapp.

Die Gehölze haben deshalb ein bestimmtes Wärmebedürfnis als Maßstab entwickelt: Die Knospen registrieren die Wärmemenge im Winter. Das Erreichen einer bestimmten Wärmesumme signalisiert dann, dass der Zeitpunkt für die Blüte günstig ist. Für die Zweige mit Blütenknospen, die ersten winterlichen Frösten ausgesetzt waren und um den Barbaratag herum geschnitten werden, heißt das: Sie haben in der Vase in der Zeit bis Weihnachten beziehungsweise bis zum Jahreswechsel die Wärmemenge aufgenommen, die ihnen normalerweise im Frühjahr im Garten das Signal zum Blütenstart gibt.

Diese Entwicklung im Haus mitzuerleben, ist auch für Kinder ein besonderes Erlebnis. Es lohnt sich darum für Groß und Klein, im frühen Dezember – inspiriert von der Tradition der Barbarazweige – einige schöne Blütenzweige aus dem Garten zu holen und sich dann einige Wochen später über die frühlingshafte Atmosphäre zu freuen.

Schmuck und frisches Grün

Sich öffnende Blüten sind etwas Besonderes im kalten und grauen Dezember. Doch auch Schmuck oder sprießendes Grün bringen Farbe und Stimmung an die Barbarazweige. Hängen Sie Glas-, Keramik- oder Holzkugeln und Figuren auf, erscheint das Schnittwerk gleich etwas facettenreicher.

Etwas Schmuck peppt Blüten …

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[Foto: AdobeStock_glimpseofsweden]

… oder frisches Grün auf.

Aus schmaleren Knospen entwickeln sich im Allgemeinen die Blätter. Das frische Grün junger Blätter kann dabei ebenso reizvoll sein wie bunte Blüten, wenn es draußen noch trist und grau ist. Besonders schön sind dafür Zweige von Weiden, Birken und Haselnuss.

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