Vielen Berufsgärtnern liegen Bienen am Herzen – wie Christoph Hokema von Fehrle Stauden. Er produziert nicht nur Stauden, sondern hat als Imker zudem Tipps parat, wie ein jeder etwas Gutes für die nützlichen Insekten tun kann. Denn ohne die Bestäubung von Bienen hätten beispielsweise Obstbäume keine Früchte und Pflanzen keine Samen zur Vermehrung.
Wer Blumen und Pflanzen liebt, kann seinen Teil zum Bienenschutz beitragen, indem er nicht zur billigsten Ware greift. Denn verantwortungsvoller Pflanzenschutz kostet Geld, das die Gärtner über den Verkauf ihrer Ware wieder hereinholen müssen. Mit deutscher Gärtnerware aus dem Fachhandel, die unter strengen Bestimmungen produziert wird, ist das Risiko auf schädliche Rückstände gering. „Die absolute Mehrheit im Gartenbau denkt nachhaltig und produziert entsprechend“, berichtet Hokema. Er setzt als Berufsgärtner beispielsweise auf Stärkungsmittel, mit denen Pflanzen vorbeugend behandelt werden. In Kombination mit optimalen Kulturbedingungen sorgt dies dafür, dass Krankheiten erst gar nicht auftreten. Und tritt dennoch ein Befall auf, sind Nützlinge – also Insekten, die sich von Schädlingen ernähren – die erste Wahl.
In der Stadt finden Bienen inzwischen bessere Bedingungen vor als auf dem Land. Denn immer mehr Gartenbesitzer achten bei der Auswahl der Gewächse für ihren Garten auf bienenfreundliche Pflanzen. Dazu gehören zum Beispiel ungefüllte Blüten, die zum Nektarsammeln einladen. Der Fachmann rät zudem, die Pflanzen so auszuwählen, dass sie möglichst das gesamte Jahr als Nahrungsquelle dienen. „Es gibt genug schöne Pflanzen, mit denen sich etwas Gutes für Bienen tun lässt“, sagt Hokema. Wichtig ist, bei der Auswahl auf krankheitsresistente Züchtungen zu achten. Wenn Pflanzen trotzdem mal krank werden, ist es besser, befallene Teile abzuschneiden als zum Spritzmittel zu greifen. Über Läuse an einer Rose lässt sich zum Beispiel gut hinwegsehen, meint der Fachmann, denn diese locken Rotkehlchen an.
Nur wenn genug Bienenvölker Nektar sammeln und dabei Pflanzen bestäuben, können Früchte und Samen gebildet werden. Deshalb ist es wichtig, Honig vom regionalen Imker zu kaufen und nicht auf Importe aus Übersee zurückzugreifen. Imker hegen und pflegen die Bienen, sind aber auf Unterstützung angewiesen. Zudem ist heimischer Honig gesund und soll auch gegen Heuschnupfen helfen: Ein altes Hausmittel besagt, dass regelmäßiger Verzehr von regionalem Honig den Körper nach und nach an die Pollen aus der Umgebung gewöhnt und so als natürliches Mittel gegen Allergien wirkt.
Quelle: GMH/BVZ