Im August brennt zwar meist noch die sengende Hitze auf die Erde hinab, viele Pflanzenarten stellen ihr Wachstum aber bereits ein. Wir beantworten Ihnen in unseren Gartentipps Fragen rund um den Garten im August – von der Wildobsternte über Beetemulchen bis hin zum Balkonkasten düngen. So behalten Sie den Überblick.
Was im Nutzgarten zu tun ist
Sommerloch? Im Garten eher Fehlanzeige. Der Garten im August hält noch so einiges bereit, was getan werden kann. Im August können Sie beispielsweise den Erhaltungsschnitt für Steinobstbäume wie Kirsche, Pflaume oder Pfirsich durchführen. Das macht man am besten zwischen Juli und September. Achten Sie auf einen gleichmäßigen Kronenaufbau, entfernen Sie quer- und zu steil wachsende Triebe und kürzen Sie die Leittriebe. Mehr zum Obstbaumschnitt finden Sie auch hier: Obstbäume schneiden – So gehen Sie vor.
An Kernobstbäumen wie Apfel und Birne können Sie ebenfalls besonders lange, steile und querwachsende Triebe auslichten. Für die zum Ausbluten neigende Walnuss ist der August der beste Zeitpunkt für einen Schnitt, da Schnittwunden bis zum Winter noch verheilen können, der Saftfluss aber bereits schwächer ist.
Übrigens: Auch das Düngen von Obstbäumen sollten Sie bis Ende August abschließen.
Sie haben das Gemüsebeet im August oder andere Teile des Gartens davon bereits vollständig abgeerntet? Dann sollten Sie diese dennoch nicht unbeachtet oder gar bis zur nächsten Saison brachliegen lassen. Stattdessen können Sie beispielsweise eine Mulchschicht ausbringen, die den Boden bedeckt und ihn vor Austrocknung und Erosion bewahrt. Mulchen ist aber auch schon während der Kultivierung sinnvoll, zum Beispiel zwischen Reihen. So nutzen Sie Gießwasser effizient. Noch mehr Gutes können Sie dem Gartenboden mit einer Gründüngung tun. Dabei sät man bestimmte Pflanzen (zum Beispiel Wicken oder Lupinen) im Spätsommer oder Frühherbst aus und arbeitet sie im nächsten Jahr in den Boden ein. So erhält die Gartenerde wichtige Nährstoffe zurück und ist bereit für die Folgekultur. Beim No Dig Gardening ist Umgraben übrigens passé. Probieren Sie es aus!
Zwischen Juli und Oktober reift eine ganze Reihe saurer, dafür ausgesprochen Vitamin-C-reicher Wildobstarten heran. Mit Ausnahme der Scheinquitte schmecken alle auch frisch vom Strauch. Als Marmelade, auch gemischt mit süßen Früchten der Saison, ist ihr Geschmack unschlagbar. Die Sträucher schmücken sich über Wochen mit gelben, orangen und roten Früchten, die auch von Singvögeln gern angenommen werden. Für kleine Gärten eignen sich die selbstfruchtbaren Scheinquitten, die kaum größer als 1,50 Meter werden. Ihre Früchte lassen sich genauso verarbeiten wie echte Quitten, sind aber um einiges saurer. Interessant ist auch die Kornelkirsche, die wegen ihrer frühen Blütezeit auch eine wertvolle Bienenweide ist.
Deutlich mehr Platz beanspruchen Ölweiden und ihre Verwandten Büffelbeere und Sanddorn. Die dekorativen, olivenähnlichen Gehölze sind schnittverträglich und lassen sich zum Beispiel gut in eine hohe, undurchdringliche Wildobsthecke integrieren. Wer ausreichend Platz hat, kann etwa die Vielblütige Ölweide auch als Solitär kultivieren. Im freien Stand bildet sie kleine, charmante, grau belaubte Bäumchen mit mediterranem Charme. Außer dieser Art, von der selbstfruchtbare Exemplare bekannt sind, brauchen alle mindestens eine zweite Pflanze zur Befruchtung.
Ansonsten sind die Wildgehölze relativ anspruchslos, denn sie vertragen Trockenheit und nehmen mit jedem Boden vorlieb. Lediglich kalte, staunasse Standorte behagen ihnen nicht. Ab und an etwas Kompost – mehr brauchen die Gehölze nicht zum Glück.
Gut zu wissen: Zweihäusiges Wildobst
Einige der Wildobstarten sind sogar zweihäusig, beispielsweise Sanddorn. Es gibt also männliche und weibliche Pflanzen. Sollen sich Früchte bilden, müssen mindestens ein weibliches und ein männliches Exemplar im Garten stehen.
Rund um das Thema Einpflanzen und Aussäen herrscht oft Unsicherheit: Was kann ich im August noch setzen? Kann man im August noch Gurken pflanzen? Oder gar Gemüse aussäen? Die Zeit für sommerliches Fruchtgemüse wie Tomate, Zucchini oder Gurken ist bedauerlicherweise verstrichen. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Schnellwüchsige Pflanzen, genauso wie Herbst- und Wintergemüse können jetzt noch angebaut werden. Das Gemüsebeet muss also nicht stillliegen.
Denn im August bieten sich immer noch zahlreiche Möglichkeiten, um frisches Gemüse anzubauen und zu ernten. Anfang des Monats können Sie beispielsweise noch Erdbeeren pflanzen und eine köstliche Ernte im nächsten Jahr zu genießen. Zudem können vorgezogene Gemüsepflanzen wie Blumenkohl, Kohlrabi und Brokkoli im August problemlos ins Beet gesetzt werden, da sie noch ausreichend Zeit haben, um vor den ersten Herbstfrösten zu reifen. Für diejenigen, die gerne aussäen möchten, gibt es ebenfalls verschiedene Optionen, darunter etwa Spinat, Feldsalat, Dill und Mangold.
Was im Ziergarten zu tun ist
Idealerweise werden Stauden und Gehölze im Frühjahr oder Herbst gepflanzt. Das ist die beste Zeit dafür. Dennoch lockt der Fachhandel auch mitten in der Saison mit Rosen, Prachtstauden oder Clematis in voller Blüte. Schwierig, daran vorbeizugehen! Und gut, dass solche Containerware tatsächlich fast ganzjährig gepflanzt werden kann, denn ihre Wurzeln werden dabei kaum gestört. Für das Anwachsen spielt aber die weitere Pflege eine entscheidende Rolle.
Beim Pflanzen im Hochsommer braucht es etwas mehr Sorgfalt. Im August setzen den frisch gepflanzten Gewächsen die starke Sonneneinstrahlung und Trockenheit stark zu. Doch mit folgenden Tipps klappt es trotzdem:
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Hecken aus Nadelgehölzen wie Thuja, Scheinzypresse und Eibe können Sie im August schneiden. Nehmen Sie einzelne, stärker herausragende Äste zunächst mit der Gartenschere einige Zentimeter bis ins Heckeninnere zurück. Achten Sie beim anschließenden Schnitt mit der Heckenschere darauf, dass sich die grüne Wand nach oben hin verjüngt, die Hecke also einen leicht trapezförmigen Querschnitt aufweist. Andernfalls drohen untere Partien aus Lichtmangel zu verkahlen.
Einfassungshecken aus Buchs, ebenso wie Formschnittgehölze, können Ende August einen letzten Pflegeschnitt erhalten. Dann präsentieren sie bis zum folgenden Frühjahr eine akkurate Silhouette. Der noch folgende Austrieb bleibt schwach und stört die Optik kaum. Schneiden Sie möglichst bei bedecktem Himmel, dann gibt’s keine verbräunten Schnittränder oder Sonnenbrandschäden auf den Blättern. Weiches Schnittgut lässt sich einfach durch Überfahren mit dem Rasenmäher zerkleinern, bereits verholzende Triebe werden besser geschreddert. Das Material eignet sich gut zum Mulchen in Gehölzpflanzungen oder zum Vermischen mit anderen Abfällen für den Kompost.
Buchsalternativen
Der Buchsbaumzünsler macht es dem Buchs nach wie vor schwer. Da ein Befall schwer zu kontrollieren ist, suchen viele Gärtner*innen nach alternativen Heckenpflanzen. Optisch sehr ähnlich ist die Japan-Stechpalme (Ilex crenata), allerdings ist sie weniger sonnentolerant als Buchs. Weitere Optionen sind der Spindelstrauch oder der Ovalblättrige Liguster.
Auch Laubgehölzhecken können Sie im Garten bis Ende August nochmals nachgeschnitten werden. Jedoch nicht später, sonst reifen die Neutriebe oft nicht mehr richtig aus und erleiden im Winter Frostschäden.
Im August kann das Düngen des Rasens je nach regionalen Bedingungen und Klima variieren. Grundsätzlich ist es ratsam, im Spätsommer lediglich eine leichte Düngung durchzuführen. Besonders dann, wenn der Rasen während des Sommers stark beansprucht wurde oder sogar Anzeichen von Mangelernährung oder Stress zeigt, kann eine Düngung im August helfen, das Gras zu stärken und wieder aufzubauen.
Bei der Auswahl eines Düngers ist es wichtig, auf die Zusammensetzung zu achten. Im Spätsommer ist kein hoher Stickstoffanteil mehr anzuraten, da das durch den Stickstoff angeregte Wachstum zur Ausbildung weicherer Grashalme führt, die auch anfälliger für Krankheiten und Frostschäden sind. Wenn der Rasen hingegen bereits gesund und gut genährt ist, kann es auch ausreichen, bis zum Herbst mit dem Düngen zu warten. In vielen Fällen ist eine Düngung im Frühjahr und eine weitere im Herbst ausreichend, um einen schönen und widerstandsfähigen Rasen zu erhalten.
Apropos Rasen: Kann man im August eigentlich den Rasen vertikutieren? Grundsätzlich kann ein gesunder Rasen von Frühjahr bis Herbst vertikutiert werden. Wird Ihre Rasenfläche allerdings intensiv genutzt oder weist Trockenschäden auf, sollten Sie mit dem Vertikutieren bis zum September warten.
Was auf Balkon und Terrasse zu tun ist
Einjährig kultivierte Balkonblumen werden im August weiterhin regelmäßig ausgeputzt und gepflegt. Damit sie noch bis zum Ende der Saison Blüten bilden, bietet es sich auch an, flüssig nachzudüngen. Viele blühen dann bis zum Herbst. Bei mehrjährigen Balkonpflanzen sieht es allerdings etwas anders aus. Bei Kübel- und Topfpflanzen, die überwintert werden sollen (zum Beispiel Pelargonien, Fuchsien) wird stattdessen das Düngen zur besseren Ausreife ab Ende August eingestellt.
Das Gießen darf natürlich auch im August nicht vernachlässigt werden – auf Balkon und Terrasse umso mehr. Augenmerk gilt den ganz besonders durstigen, die schnell die Köpfe hängen lassen, wie Oleander, Engelstrompete oder auch prächtig blühende Hortensien. Auch die Temperaturen sind nicht zu unterschätzen. Viele Kübelpflanzen freuen sich daher über eine kleine Abkühlung, indem man Sie mit etwas fein zerstäubtem Wasser besprüht.
So schön der Garten im Spätsommer auch ist – Stechmücken machen einem das Leben im August immer noch schwer. Neben oft hautreizenden Mückensprays gibt es glücklicherweise auch Pflanzen gegen Mücken, die die Plagegeister auf natürliche Weise vertreiben. Und wenn es doch schon zu spät ist, können bestimmte Kräuter den Juckreiz lindern.
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