Brennnesselsud Foto: AdobeStock_Madeleine Steinbach

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Eigener Flüssigdünger und mehr – Ziergarten im Juni

Von GartenFlora

Morgens gießen oder zeitig am Abend

Dann profitieren die Pflanzen wirklich. Morgens und abends verdunstet nämlich viel weniger Wasser als tagsüber. Die Blätter trocknen rasch bzw. noch vor der Nacht und sind keine Einladung für Schadpilze und Schnecken. Bei Trockenheit reichlich (circa 20 Liter pro m2) im Abstand einiger Tage wässern und direkt in den Wurzelbereich. Dann gelangt ausreichend Nass bis zu den Wurzeln. Für Rhododendron und andere kalkempfindliche Moorbeetpflanzen ist Regenwasser erste Wahl.

Flüssigdünger selbst gemacht

Jauche aus Kompost oder Dung: Einen Liter reifen Kompost oder Rinderdung-Pellets in zehn Liter Wasser geben, eine Woche stehen lassen, dabei öfter umrühren. Abseihen und die Jauche mit Wasser verdünnt gießen. Es ist eine leicht verfügbare Kost für Pflanzen und fördert fruchtbaren Boden.

Auszug aus Kräutern: Geben Sie auf ein Stück Gartenvlies kleingeschnittene Kräuter (z. B. Ringelblume, Löwenzahnblätter, Brennnessel, Beinwell, Salbei, Efeu, Thymian, Gierschblätter, Schafgarbe, Rhabarberblätter, Farnkraut). Das Vliesstück wird zu einem Beutel zusammengebunden und für ein oder zwei Tage in die Regentonne gehängt. Den Beutel ausdrücken. Die Krautreste auf den Kompost geben. Das so präparierte Gießwasser wirkt leicht düngend und stärkend auf Pflanzen.

Tipp: Giersch und Quecke samt Wurzeln vergären. Nach gut drei Wochen im Wasser haben die hartnäckigen Kräuter ihre Lebenskraft verloren. Die Jauche kommt auf den Kompost.

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Wohin mit dem Rasenschnitt?

Im Frühsommer wachsen die Gräser kräftig. Wer keinen Mulchmäher nutzt, „erntet“ bei größeren Flächen durchaus einige Schubkarren voll Schnittgut pro Mähgang. Einfach alles auf den Kompost zu kippen, ist jedoch keine Lösung: Die stark wasserhaltigen Halmstücke pappen allzu rasch zusammen, es gelangt kaum noch Sauerstoff zwischen die Schichten, der Rasenschnitt fault. Zudem weist das stickstoffreiche Mähgut ein für eine geregelte Rotte ungünstig enges Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis auf (C:N etwa 12:1). Vermischen Sie den Rasenschnitt daher vor dem Kompostieren mit gröberen, kohlenstoffhaltigen Materialien wie gehäckseltem Strauch- und Heckenschnitt, Stroh oder verholzten Staudenstängeln. So lässt sich das C:N-Verhältnis in den Optimalbereich von 25–35:1 verschieben, und die Mischung bleibt locker und gut belüftet.

Eine Stütze für die Schneeball-Hortensie

Hydrangea arborescens-Sorten wie ‘Pink Annabelle’ bilden so große, schwere Blütenstände, dass sie bei Regen und Wind leicht mal in die Knie gehen. Dagegen hilft ein stabiles Korsett, etwa aus zwei ausrangierten Fahrradfelgen, die mit kurzen Latten zu einem runden Zäunchen verschraubt werden. Frühzeitig angebracht, wird die Stütze locker von den Hortensientrieben durchwachsen. Später entfaltet sich darüber der üppige, nun kippsichere Flor.

Im Juni Teiche bepflanzen

Im Frühsommer etablieren sich Sumpf- und Wasserpflanzen rasch. In Pflanzkörben benötigen sie wenig Substrat. Somit gelangen weniger Nährstoffe als Algenfutter ins Wasser. Die Pflanzen können versetzt und durch untergelegte Steine in die passende Wassertiefe gestellt werden. Unbändiges Wachstum wird gebremst. Hohe Arten wie Schilf und Weiderich brauchen große Körbe, die Sie zwischen Steinen verkeilen, damit sie nicht umfallen. Als Substrat empfiehlt sich Teicherde oder Gartenerde mit Lehm oder Bentonit. Tipp: Die auf den Pflanzenetiketten angegebene Wassertiefe ist der Wasserstand über den Wurzeln.

Mulchen mit Mähgut

Rasenschnitt eignet sich bestens als Mulch, sofern man ihn zuvor etwas antrocknen lässt und nicht zu dick aufträgt. Die Schicht schützt den Boden vor Sonne, Wind und Starkregen und reduziert seine Verdunstungsverluste. Bei der Zersetzung des organischen Materials werden Nährstoffe frei, als milde Düngergabe an die gemulchten Pflanzen. Ganz dünn über frisch eingesäte Beete gestreut, schafft Rasenschnitt zudem wohlige Keimbedingungen.

Lilien pflegen

Absterbende Knospen verursachen die Larven der Lilienfliege. Ende Mai bis Mitte Juni legt sie Eier in die noch winzigen Lilienknospen. Um das zu verhindern, können Sie den Knospenstand frühzeitig locker mit Vlies einbinden. Den Lilienstängel zur Sicherheit stützen. Flüssigen Blumendünger spendieren Sie den Majestäten im Mai und nach der Blüte. Bei anhaltender Trockenheit wässern. Mulchen mit Lavagranulat hält den Boden feucht. Nach dem Abblühen nur die welken Blüten abschneiden. Blätter und Stängel kräftigen jetzt die Zwiebeln. Ab August nicht mehr gießen. Die Lilien vergilben. Trockenheit fördert nun das Ausreifen der Zwiebeln für den Winter.

Vergissmeinnicht: So geht die Saat auf

Das Wald-Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica) wächst meist zweijährig. Von April bis Juni durchzieht es den Garten mit himmelblauen Blütenwolken und gibt sich dabei herrlich unkompliziert: Lassen Sie nach dem Verblühen einfach ein paar Exemplare als Samenträger stehen oder schütteln Sie eine Handvoll gerade abreifender Triebe über Stellen aus, die neu besiedelt werden sollen. Auf frischen, humosen Böden keimen die Körnchen oft so reich, dass man sie am besten etwas vereinzelt. Im August/September lassen sich die büscheligen Blattrosetten noch gut umsetzen. Für das himmelblaue Wunder im folgenden Jahr!

Gladiolenknollen zeitversetzt pflanzen

Gladiolen sind eindrucksvolle Sommerblüher, die dank ihrer Höhe und der auffallenden Blüten auch gut im hinteren Bereich eines Beetes zur Geltung kommen. Sie eignen sich auch ausgezeichnet als auffallende Schnittblumen, insbesondere in großen Bodenvasen oder als Deko bei einer Gartenparty. Um die Gladiolenblüte zu staffeln, können noch bis Mitte/Ende Juni Knollen in den Boden gesetzt werden.

Und außerdem im Juni nicht vergessen

Stauden: Verblühtes abschneiden. Zum Beispiel Spornblume (Centranthus), Lupinen und Nachtviole (Hesperis) blühen dann besser nach. Blaukissen, Polsterphlox und Steinkraut nach der Blüte eventuell etwas zurücknehmen, damit sie wieder kompakter wachsen. Hohe Herbstastern und hohen Phlox bei Bedarf um eine Fingerspanne kürzen. So bleiben sie standfester.

Öfterblühende Rosen unmittelbar nach dem ersten Flor ausputzen: Die Triebe bis zu den ersten kräftigen Knospen zurückschneiden. Einen Rosendünger ausbringen, leicht in den Boden einharken und gründlich wässern. Dann zeigt sich bald ein neuer Blütenschub.

Welke Stängel von Tulpen und Narzissen ausschneiden, das unterdrückt die Samenbildung. Das Laub aber schonen: Die Blätter sollen in Ruhe einziehen. Sie werden erst abgezupft, wenn sie ganz gelb und trocken sind.

Starkzehrende Stauden erhalten im Juni eine zweite Düngergabe, möglichst in mineralischer Form, die wirkt rasch. Organische Dünger dagegen müssen erst zersetzt werden, ehe ihre Nährstoffe zur Verfügung stehen.

Rhododendron: Bei jungen großblumigen Rhododendron-Hybriden welke Blütenstände vorsichtig entfernen. Die darunter sitzenden Triebknospen treiben dann kraftvoll aus. Die Büsche bauen sich schön auf. Noch einmal Rhododendrondünger geben, wenn im Frühjahr kein Langzeitdünger verabreicht wurde.

Rasen: Jetzt am besten regelmäßig mit einem Mulchmäher schneiden. Das feine Schnittgut gibt den Gräsern Feuchtigkeit und Nährstoffe zurück. Im Juni noch einmal nachdüngen.

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