Frühling liegt in der Luft! Und auch wenn es hier und da nochmal frostig wird: Die ersten warmen Sonnenstrahlen lassen sich jetzt genießen und man kann zaghafte Blüten bestaunen, die bald immer mehr werden. Welche Aufgaben der Garten im März bereithält, haben wir hier für Sie zusammengestellt. So behalten Sie garantiert den Überblick.
Was im Nutzgarten zu tun ist
Zwar bleiben die kalten Nächte, doch der Gartenboden wird ab März langsam wärmer. Nun muss erstmal der Winterschutz weichen. Befreien Sie die Beete also zunächst von Laub und Schnittgutresten. Größere Zweige sollten Sie auf den Kompost geben. Vereinzelte Blätter können Sie aber auch vorsichtig mit einer Harke in den Boden einarbeiten. So wird die Erde schon mit ersten Nährstoffen versorgt. Auch andere Mulchreste können Sie einarbeiten oder auch schon etwas Kompost ausbringen, damit die ersten Kulturen einen guten Start haben.
Doch was darf denn nun gepflanzt werden? Erbsen, Karotten, Kohl, Radieschen, Rettich, Spinat oder Lauchzwiebeln dürfen jetzt ins Beet. Etwas wärmer brauchen es beispielsweise Fenchel oder Brokkoli – unter Glas oder Folie ist aber auch das kein Problem.
Wenn die ersten Gemüse- oder Kräutersamen sprießen, kann es recht schnell passieren, dass es den jungen Keimlingen in ihren Pflanzgefäßen zu eng wird. Damit die Vorzucht weiterhin kräftig wachsen kann, müssen sie nun vereinzelt – pikiert – werden.
Andernfalls riskiert man, dass einige der Pflanzen aufgrund des mangelnden Lichts absterben oder sich Pilzbefall zwischen den eng stehenden Blättchen entwickelt. Einige der Keimlinge müssen daher umziehen und in größerem Abstand in neue Töpfe gepflanzt werden.
Mehrjährige Sträucher wie Lavendel, aber auch Rosmarin und Thymian sowie Salbei neigen mit den Jahren dazu, an ihrer Strauchbasis zu verkahlen. Schneidet man sie regelmäßig, lässt sich dem aber wunderbar vorbeugen. Ab März können Sie zur Schere greifen. Dabei gilt: Nicht zögerlich sein – um bis zu einem Drittel dürfen die Pflanzen in ihrer Höhe eingekürzt werden. An den Schnittstellen wird damit auch das Bilden von Verzweigungen angeregt, sodass sich die Sträucher üppig und kompakt entwickeln.
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Mehr InformationenDr. Markus Phlippen ist promovierter Biologe und Buchautor. Seit Jahrzehnten ist er als TV-Gartenexperte im WDR bekannt. Er ist der wissenschaftliche Leiter von Gardify, einer Garten-App für Hobby- und Profigärtner, die unter anderem einen To-do-Kalender bereithält, Pflanzen scannt und bestimmt, das Garten-Wetter präsentiert und in der Kategorie „Pflanzen-Doc“ Nutzer-Fragen zu Pflege, Krankheiten und Schädlingsbefall beantwortet.
Was im Ziergarten zu tun ist
Im März ist Zeit, sich wieder dem Staudenbeet zu widmen. Bei immergrünen Arten müssen Sie lediglich mit den Fingern die vergilbten Blätter auskämmen, Unkraut jäten, den Boden vorsichtig lockern und Kompost zwei bis drei Zentimeter hoch verteilen. Außerdem können Sie ein langsam fließendes Düngemittel einarbeiten, beispielsweise Hornspäne (50 bis 100 Gramm pro Quadratmeter). Besonders hungrige Arten wie Rittersporn und Phlox erhalten im Juni eine zweite Gabe. Wildstauden brauchen dagegen meist gar nicht gedüngt zu werden.
Die Glatzenbildung in den einst dichten Horsten der Herbst-Astern und Wiesen-Iris lässt sich nicht mehr leugnen? Die Sonnenbräute haben auch schon mal reicher geblüht? Dann ist jetzt im März Zeit, um im Garten aktiv zu werden und die Stauden zu verjüngen. Holen Sie dafür die Pflanzen zunächst aus dem Boden. Das geht am schonendsten mit der Grabegabel. Den Horst dann mit einem Messer, bei stark verholzenden Arten wie Funkien oder Chinaschilf auch mit einem scharfen Spaten in etwa faustgroße Stücke teilen. Weiterverwendet werden jeweils nur die äußeren, vitalen Teilstücke, der Rest wandert auf den Kompost. Setzen Sie die neuen Setzlinge dann an anderer Stelle, aber gleich hoch wie zuvor, in gut gelockerten, mit Kompost verbesserten Boden. Anschließend andrücken, kräftig angießen, fertig!
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Hecken und andere Formgehölze aus Buchs, Thuja, Japan-Stechpalme, Eiben oder Zypressen bekommen jetzt ihren ersten Rückschnitt, noch vor dem Austrieb. Ein zweiter Schnitt kann Ende des Sommers erfolgen.
Welche Gartenarbeit ist im März verboten?
Vor dem 1. März dürfen Gehölze laut Bundesnaturschutzgesetz noch kräftiger zurückgeschnitten werden, danach sind bis zum 30. September nur noch leichte Pflegeschnitte erlaubt, um keine brütenden Vögel zu stören.
Sommerflieder (Buddleja davidii), Bartblume (Caryopteris clandonensis), Garten-Eibisch (Hibiscus syriacus) und Ball- und Rispen-Hortensie (Hydrangea arborescens, Hydrangea paniculata) blühen im Sommer und Herbst an den diesjährigen Neutrieben. Damit sie immer zahlreich nachwachsen, müssen Sie das vorjährige Holz im März auf etwa fingerlange Zapfen einkürzen. Ein Grundgerüst älterer „Stämmchen“ bleibt dabei stehen. Zum Verjüngen dürfen Sie ab und an einen dieser Gerüstäste ganz herausnehmen. Bei schwächer wachsenden Arten wie dem Japanischem Spierstrauch (Spiraea japonica) können Sie die Pflanze auch mal vollständig auf etwa 10 Zentimeter kappen.
Was jetzt auf Balkon und Terrasse zu tun ist
Immergrüne Kübelpflanzen sollten Sie jetzt durchdringend und in mehreren Durchgängen gießen. Ganz besonders dann, wenn der Winter trocken war. Auch kühl überwinterte Kübelpflanzen ab März mit dem einsetzenden Austrieb wieder regelmäßig gießen und ab Monatsende düngen.
Töpfchen über Töpfchen mit Primeln, Traubenhyazinthen, Gänseblümchen, Tulpen und Vergissmeinnicht, dazu Krokusse, Stiefmütterchen und Narzissen. Es ist kaum möglich, an dieser kunterbunten Vielfalt vorgezogener Frühjahrsblüher unbeeindruckt vorbeizugehen. Im März sind die Frühblüher jetzt ideal, um Balkon, Hauseingang und Garten zu verschönern. In kleinen Terracotta-Töpfen oder Weidenkörbchen kommen aufrecht wachsende Zwiebelblumen besonders gut zur Geltung.
Die in Töpfen verkauften Frühlingsblumen sind durch ihr Substrat fürs Erste gut versorgt, bei selbst getopften Exemplaren sollte dagegen etwas Starthilfe geleistet werden. Besonders Zwiebelblüher wie Tulpen, Narzissen und Hyazinthen sind sehr nährstoffbedürftig und benötigen daher zu Austriebsbeginn einen möglichst rasch wirkenden Volldünger.
Welche Blumen kann man im März pflanzen? Ab März können Sie Blumensamen in den Garten säen. Während Sie robuste Einjährige wie Ringel- und Kornblume, Klatsch- und Goldmohn direkt ins Freiland ausbringen dürfen, müssen andere noch etwas warten. Zu den Vorbereitungen für den Garten gehört im März aber auch die Aussaat der Blütenschönheiten für den Sommer. Mitte März läuft daher die Voranzucht von Sommerblumen bereits auf Hochtouren. Schalen und Töpfe mit Zinnien, Sommerastern, Studentenblumen und Schmuckkörbchen bevölkern die Fensterbänke. Gerade letztere neigen jedoch dazu, lang und dünn in die Höhe zu schießen.
Hier helfen die richtige Sortenwahl und ein paar gärtnerische Kniffe. Niedrig wachsende Sorten sind beispielsweise Cosmos bipinnatus ‘Sonata’-Serie, ‘Gazebo’-Mischung, ‘Xanthos’ oder ’Capriola’. Die Aussaat erfolgt bei 18 bis 20 °C flach in ein mageres Substrat, zum Beispiel Aussaaterde oder ein Blumenerde-Sand-Gemisch (1:1). Die Saat anschließend überbrausen und mit Folie abdecken. Entscheidend ist viel Licht! Ideal ist ein möglichst heller, aber nicht prallsonniger Stand. Nach erfolgter Keimung die Abdeckung zunächst lüften, dann ganz abnehmen. Die Pflanzen kühler stellen, später an milden Tagen auch gern mal ins Freie und Mitte Mai auspflanzen.
Vorsicht vor Spätfrösten
Machen Sie sich ans Werk, doch denken Sie daran: Ganz hat der Winter das Feld im März noch nicht geräumt. Sobald Temperaturen unter -2 Grad Celsius angekündigt werden, sollten Sie die bepflanzten Kästen und Schalen darum dicht an eine Hauswand rücken und mit mehreren Lagen Zeitungspapier abdecken. Eine weitere Möglichkeit ist es, die Gefäße kurzerhand über Nacht ins Haus zu holen.
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