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Voraussichtliche Lesedauer:  12 Minuten

Garten im November: To-dos vor dem Winter

Von GartenFlora

Der Winter nähert sich mit großen Schritten, im November gibt es im Garten noch einiges zu tun. Wer Pflanzarbeiten erledigen oder frosthartes Gemüse für das Frühjahr aussäen möchte, hat dazu jetzt noch Gelegenheit. Auch Aufräumarbeiten zählen zu den To-dos im Garten im November. Übergründlich brauchen Sie dabei allerdings nicht vorgehen, denn verblühte Stauden und Gräser müssen nicht zwangsläufig zurückgeschnitten werde und auch das Herbstlaub darf stellenweise liegen bleiben. Viele Tiere werden es Ihnen danken. Wir erklären, worauf es nun ankommt.

Gartentipps im November: Nutzpflanzen

Was im Nutzgarten zu tun ist

  • Komposthaufen vor Nässe schützen
  • Kern-, Stein- oder Beerenobst im November pflanzen
  • Winterharte Kräuter wie Salbei und Rosmarin mit Reisig abdecken
  • Wintergemüse ernten
  • Knoblauch, Rucola, Feldsalat und Topinambur können jetzt noch gesteckt bzw. gesät werden
  • Frosthartes Gemüse schon fürs Frühjahr aussäen
  • Späte Sorten von Apfel und Birne ernten und einlagern
  • Herbsthimbeere, Heidelbeere und Holunder schneiden

Kompost vor Nässe und Kälte schützen

Komposthaufen mit herbstlichen schnittgut
Im Herbst füllt sich der Kompost schnell mit Schnittgut. [Foto: AdobeStock_jbphotographylt]

Damit im November Ihr Kompost im Garten nicht zu sehr unter der Nässe leidet, sollte man ihn ab Herbst abdecken. Andernfalls werden möglicherweise Nährstoffe ausgewaschen und der Reifeprozess verlangsamt sich. Auch Fäulnis könnte entstehen. Zur Abdeckung eignen sich atmungsaktive Materialien wie Jute, Vlies oder Schilfmatten. Falls im November außerdem viel grobes Schnittgut anfällt, sollten Sie dieses relativ fein zerkleinern, bevor Sie es auf den Kompost geben. Denn bei den niedrigeren Temperaturen ist der Zersetzungsprozess nicht mehr so schnell wie im Sommer.

Im November Obstgehölze in den Garten pflanzen

Für Obststräucher und -bäume gehört der November immer noch zur besten Pflanzzeit. Da die Gehölze ihr Laub meist schon vollständig abgeworfen haben, können sie ihre Energie sofort in das Wurzelwachstum stecken. Viele Baumschulen bieten zu dieser Zeit wurzelnackte Ware an. Reichern Sie die ausgehobene Gartenerde am besten mit etwas Kompost an, um Apfel & Co. gute Startbedingungen zu bescheren. Nach der Pflanzung einmal durchdringend angießen. Wichtig bei Obstbäumen ist außerdem, dass die Veredlungsstelle, also die erkennbare Verdickung an der Stammbasis, beim Pflanzen nicht mit Erde bedeckt wird.

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Zur Person

Dr. Markus Phlippen ist promovierter Biologe und Buchautor. Seit Jahrzehnten ist er als TV-Gartenexperte im WDR bekannt. Er ist der wissenschaftliche Leiter von Gardify, einer Garten-App für Hobby- und Profigärtner, die unter anderem einen To-do-Kalender bereithält, Pflanzen scannt und bestimmt, das Garten-Wetter präsentiert und in der Kategorie „Pflanzen-Doc“ Nutzer-Fragen zu Pflege, Krankheiten und Schädlingsbefall beantwortet.

Welches Gemüse kann man im November noch pflanzen?

Auch im November muss nicht auf frisch geerntetes Gemüse verzichtet werden. Jetzt ist Saison für Wintergemüse wie Schwarzwurzeln, Weißkohl, Wirsing, Chicorée, Fenchel, Grünkohl. Auch Rote Beete, Knoblauch, Rucola, Feldsalat und Topinambur können Sie jetzt noch stecken und aussäen. Außerdem lassen sich frostharte Gemüsearten wie Pastinake und Karotte bereits im November fürs Frühjahr aussäen.

Garten im November: Zierpflanzen

Was im Ziergarten zu tun ist

  • Ziergräser pflanzen
  • Unschöne oder von Krankheiten befallene Stauden zurückschneiden
  • Dahlien und Canna roden
  • Rosen und andere laubabwerfende Ziergehölze und Heckenpflanzen können bei frostfreiem Boden noch gesetzt werden
  • Stauden nur noch bis Anfang November pflanzen. Frieren die Ballen später hoch, die Pflanzen wieder in die Erde drücken
  • Rasen zum letzten Mal auf etwa fünf Zentimeter heruntermähen
  • Mit Sternrußtau befallene Rosenblätter möglichst vollständig absammeln und entsorgen
  • Immergrüne Gehölze nochmals durchdringend gießen, um der Frosttrocknis im Winter vorzubeugen
  • Wassertonnen leeren und abdecken, Wasserleitungen abstellen und entleeren, Außenwasserhähne geöffnet lassen
  • Herbstlaub im Staudenbeet liegen lassen. Hecken und Sträucher mögen eine 5–10 cm hohe Schicht auf den Wurzeln
  • Stängel und Blattschöpfe empfindlicher Stauden wie Pampasgras, Fackellilie, Montbretie und Palmlilie zusammenbinden

Gartenarbeit im November: Eine Chance für Gräser

Ziergräser werden grundsätzlich im Frühjahr gepflanzt. Eigentlich. Doch was tun, wenn das herbstliche Angebot einfach zu verlockend war oder die weiß gerandete Segge aus dem Topf-Arrangement eine neue Heimat sucht? Versuchen Sie, die Pflanzen dennoch im Garten zu etablieren – sofern das November-Wetter mitspielt und der Boden noch nicht gefroren ist. Größte Schwierigkeit dabei: Gräser wurzeln langsam, und bei einer Herbstpflanzung oft nicht genügend tief ein. Folgt dann ein strenger Winter, vertrocknen sie. Eine gute Wasserversorgung ist daher lebensnotwendig. Den Topfballen beim Pflanzen von Gräsern zunächst in Wasser tauchen, bis er sich ganz vollgesogen hat. Anschließend die Wurzeln behutsam etwas auseinanderziehen.

Setzen Sie die Pflanzen in gut gelockerten Boden und gießen Sie anschließend durchdringend an. Zuletzt wird die Erde rund um die Pflanzen mit Mulch bedeckt. Geben Sie bei der Herbstpflanzung keinen Dünger und schneiden Sie die Halme nicht zurück! Bei Trockenheit im Herbst und Winter regelmäßig wässern.

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Welche Stauden kann man im Winter stehen lassen?     

Kommt drauf an: Viele machen auch über den Winter eine gute Figur, wie Sonnenhüte (Echinacea, Rudbeckia), Hohe Fetthenne (Sedum), Brandkraut (Phlomis), Ziest (Stachys) und Artemisia-Arten. Auch die Gräser bleiben lange standhaft. Ihre warmbraunen oder strohblonden Samenstände bieten sich an als Spielball für schillernde Tautropfen und Raureifglitzer. Vögel stibitzen zudem die nahrhaften Körnchen. Trockene Halme und Blätter bieten Tieren im Winter Schutz. Weg kann dagegen alles, was das Gesamtbild stört, unordentlich herumhängt oder gar matscht und fault. Auch stark von Krankheiten befallene Blätter besser entfernen, um das Infektionsrisiko zu senken.

Raureif auf Sonnenhut. Foto: AdobeStock_Eileen Kumpf
Die Samenstände des Sonnenhuts strukturieren das Staudenbeet auch im Winter. [Foto: AdobeStock_Eileen Kumpf]

Sonnenhut und Schafgarbe sind schöne Beispiele für Stauden mit herrlichem Winteraspekt, wenn sie nicht zurückgeschnitten werden. Die standfesten Dolden geben dem im November oft kahlen Garten noch Form.

Dahlien und Canna roden

Ist der erste Nachtfrost übers Laub gegangen, sollten Sie die Knollen von Dahlien und Indischem Blumenrohr (Canna) aus dem Boden holen. Die Stängel auf etwa eine Handbreit herunterschneiden, die Knollen mit der Grabegabel in ausreichendem Abstand einmal umstechen und vorsichtig herausheben. Die Erde leicht abschütteln. Lassen Sie die Knollen bei schönem Wetter einige Stunden auf dem Beet abtrocknen. Dann etikettieren, locker in Kisten oder Kartons schichten und mit leicht feuchtem Torf oder Sand bedecken. Kühl und dunkel lagern. Dabei regelmäßig auf Schimmelbefall kontrollieren.

Tipp: Die Namensschilder für die Dahlienknollen am besten gut leserlich beschriften, um nicht den Überblick über die unterschiedlichen Sorten zum Überwintern zu verlieren.

Garten im November: Balkon & Terrasse

Was auf Balkon und Terrasse zu tun ist

  • Immergrüne Topfpflanzen weiterhin gießen und vor Frost schützen
  • Herbst- und Winterblüher einziehen lassen
  • Robuste Kübelpflanzen wie Oleander, Lorbeer und Feige vertragen einige Frostgrade, ziehen vor heftigen Kälteeinbrüchen aber ins Haus um
  • Töpfe, die draußen überwintern, an die schützende Hauswand stellen und ggf. mit Luftpolsterfolie oder Pflanzenvlies umwickeln

Topfgarten im November: Immergrüne nicht verdursten lassen!

Nicht selten passiert es, dass Immergrüne den Winter nicht überstehen. Die meisten vermuten den Grund hierfür dann in den niedrigen Temperaturen. Tatsächlich wird Trockenheit für immergrüne Kübelpflanzen (zum Beispiel Stechpalmen, Koniferen oder Rhododendren) allerdings viel häufiger zum Verhängnis als die Kälte. Da sie ihre Blätter beziehungsweise Nadeln behalten, verdunstet auch weiterhin Wasser darüber. Wird nicht rechtzeitig nachgewässert, vertrocknen die Pflanzen – äußerlich kann es dennoch so aussehen, als seien sie erfroren.

Bei Kübelpflanzen ist daher umso wichtiger, dass ihr Wurzelballen nicht durchfriert. Denn sonst könnten sie kein Wasser aufnehmen. Sorgen Sie hier also für einen Winterschutz und umwickeln Sie den Topf mit Luftpolsterfolie oder Vlies.

Was blüht im November?

Damit auf Balkon und Terrasse ab jetzt nicht gähnende Leere herrscht, sollte man sich mit Herbst- und Winterblühern ausstatten. Die Englische Heide blüht von Oktober bzw. November bis April in Weiß, Rosa oder Rot-Violett und setzt Akzente in Kästen, Kübeln und im Garten. Erica x darleyensis ist eine Kreuzung zwischen der robusten, lange blühenden Schneeheide (Erica carnea) und der Purpurheide (E. erigena), deren Blütenreichtum und Wuchskraft sie erbte.

Violett blühende Heide. Foto: AdobeStock_R_boe
Die Englische Heide wird bis zu 60 Zentimetern hoch, meistens bleibt sie jedoch kleiner. [Foto: AdobeStock_R_boe]

Geben Sie dem Sträuchlein einen sonnigen bis halbschattigen Standort auf Balkon oder Terrasse. Ein Substrat mit leicht saurem pH-Wert ist von Vorteil, muss aber nicht unbedingt sein. Reisig, rund um die Pflanze in den Boden gesteckt, schützt vor strengen Frösten und Wintersonne.

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