Der Zimmergarten muss im Dezember mit besonderen Herausforderungen zurechtkommen. Viele Zimmerpflanzen haben es schwer, denn die Tage sind kürzer und damit kann ein Lichtmangel einhergehen.
Die Zimmerluft ist wegen der Heizung oft trocken, was für manche Pflanzen schädlich sein kann. Doch es gibt Möglichkeiten, dass sich unsere grünen Mitbewohner wohl fühlen und der Zimmergarten im wahrsten Sinne des Wortes aufblüht.
Durch die Wärme der Heizung verändert sich die Luftfeuchtigkeit in den Räumen. Dies kann bei manchen Zimmerpflanzen zu Stress führen und sie sind dann anfälliger für Krankheiten.
Doch auch zu viel Wasser kann ihnen schaden: Steht zum Beispiel Wasser im Übertopf, leiden die Wurzeln bei vielen Pflanzen. Wir stellen die unterschiedlichen Pflanzenansprüche vor und geben Tipps, welche Pflanzen den Winter gut ohne Extrapflege überstehen.
Ein Hygrometer verrät auf einen Blick, wie es um die Wasserdampfkonzentration in der Luft bestellt ist. Der Wohlfühlbereich für die meisten Zimmerpflanzen liegt bei etwa 60 % relativer Luftfeuchte, bei tropischen Arten auch darüber.
Um Schimmelbildung zu vermeiden, wird von Baubiologen in geheizten Wohnräumen jedoch ein Wert von 45 bis 55 % empfohlen. Was also tun? Verbessern Sie vorrangig die Bedingungen in unmittelbarer Pflanzennähe mit den nachfolgend genannten Methoden. Zu elektrischen Luftbefeuchtern etc. sollten Sie nur dann greifen, wenn die Raumluft längerfristig unter 35 bis 40 % relativer Luftfeuchte sinkt.
Gut geeignet, doch etwas aufwändig, zudem nur kurzfristig wirksam, ist das Einnebeln der Pflanzen mit Wasser. Besonders epiphytisch, also auf Bäumen wachsende Arten wie Tillandsien oder die meisten Orchideen lieben die tägliche Feuchtigkeitsspende aus der Sprühflasche.
Stellen Sie die Düse möglichst fein ein und verwenden Sie zimmerwarmes, unbedingt weiches (Regen-)Wasser. Sonst bilden sich bald weißliche Kalkränder auf den Blättern. Sprühen Sie zudem nicht in die Blüten.
Vorsicht, nicht jede Pflanze verträgt so eine direkte Dusche! Bei Usambaraveilchen, Begonien, Drehfrucht etc. besser ins Umfeld sprühen oder für indirekte Luftbefeuchtung sorgen.
Das mögen fast alle Pflanzen, besonders die luftfeuchtehungrigen Orchideen: Stellen Sie den Topf in ein größeres Gefäß auf eine dicke Schicht feinen Kies, Splitt, Blähton oder einen umgedrehten Untersetzer.
Füllen Sie dann so viel Wasser auf, bis es knapp unter den Topfboden reicht. Der aufsteigende Wasserdampf befeuchtet die Umgebungsluft der Pflanze. Verdunstetes Wasser regelmäßig nachfüllen.
Tipp: Je breiter das Gefäß, desto größer die Oberfläche, von der Wasser verdunsten kann.
Sumpfpflanzen wie das Zypergras (Cyperus alternifolius, C. papyrus, C. haspan) lieben Fußbäder. Im Gegensatz zu den meisten Pflanzen darf in ihrem Untersetzer stets etwas Wasser stehen.
Von der permanenten Verdunstung profitieren die unmittelbar benachbarten Zimmerbewohner. Auch besonders großblättrige Arten wie die Zimmerlinde (Sparmannia africana) geben Feuchtigkeit an ihre Umgebungsluft ab.
Keine Lust auf die winterliche Extrapflege? Diese Zimmerpflanzen kommen auch mit trockener Heizungsluft gut zurecht:
Für trockenheitsempfindliche Arten lassen sich in Terrarien, großen Kugelvasen oder Flaschen Refugien mit feuchtem Mikroklima schaffen. Das schätzen z. B. kleine Farne, Zwergorchideen oder fleischfressende Pflanzen.
Wichtig: Da die Gefäße keinen Abfluss haben, unbedingt eine Dränageschicht aus Kies, Blähton etc. einbauen. Selten und nur so viel gießen, dass die morgens beschlagenen Glaswände bis zum Mittag abtrocknen.