Wann sollte man einen Apfelbaum pflanzen? Kann man das auch noch im Herbst machen? Ja, unbedingt! Sowohl eine Frühjahrs- als auch eine Herbstpflanzung bringen aber gewisse Vor- und Nachteile mit sich. Wir erklären Ihnen, worauf Sie achten müssen und geben weitere Tipps zur Pflanzung.
Pflanzen Sie einen Apfelbaum mit Wurzelballen im Frühjahr, haben die kleinen Helfer im Boden (Regenwürmer, aber auch andere Bodenorganismen) genügend Zeit, das mitgelieferte Substrat rund um die Wurzeln mit dem Mutterboden zu vermischen, was dem Gehölz natürlich zugute kommt. Bedenken Sie aber, dass bei der Frühjahrspflanzung ein Fokus auf dem Gießen liegen sollte. Der Wasserbedarf steigt nicht nur durch die höheren Temperaturen, sondern auch, weil das Bäumchen schon bald beginnt auszutreiben.
Im Herbst hat der Apfelbaum meist schon kein Laub mehr und kann stattdessen gleich viele neue Wurzeln ausbilden. Der frisch gepflanzte Baum hat bis zum Wintereinbruch noch eine gute Chance, sich im Erdreich zu verankern und die Wasserreserven des umgebenden Bodens anzuzapfen. Der Austrieb im nächsten Jahr erfolgt dann meist recht früh, so dass mit viel Zuwachs zu rechnen ist. Für den ersten Winter nach dem Pflanzen empfiehlt sich aber ein Winterschutz – beispielsweise eine Laub– oder Mulchschicht um den Wurzelbereich.
Die Herbstpflanzung kann sogar noch bis Dezember durchgeführt werden, solange der Boden frostfrei ist. In den kalten Monaten sollten Sie aber auf wurzelnackte Ware zurückgreifen. Pflanzt man einen Container-Apfelbaum im Herbst, findet das Gehölz leider nicht immer die besten Startbedingungen vor. Das liegt vor allem an zwei Gründen:
Pflanzen Sie einen Apfelbaums mit Topfballen im Herbst, sollte man das Topfsubstrat komplett entfernen – den Wurzelballen dabei also gut ausschütteln. Auch die Blätter des Baums sollte man abstreifen, denn über das Laub würde nur unnötig Wasser verdunsten. Die blanken Wurzeln benötigen nämlich etwas Zeit, um Kontakt mit dem Boden aufzunehmen – sie liefern vorübergehend nur wenig von dem kostbaren Nass. Ein Drittel des abgeschüttelten Substrats kann man mit dem Mutterboden aus dem Pflanzloch vermischen.
Tipp: Egal ob Frühjahr oder Herbst – den Wurzelballen eines Container-Apfelbaums sollten Sie vor dem Einpflanzen auseinanderziehen beziehungsweise vorsichtig auflockern. Sonst strangulieren kreuzende Wurzeln sich mit zunehmendem Dickenwachstum gegenseitig.
Wurzelnackte Ware von der Baumschule
Pflanzen ohne Erdballen sind im Herbst in jeder guten Baumschule erhältlich. Diese werden meistens als Paket versandt. Wurzelnackte Obstgehölze sollten nach dem Kauf zügig gepflanzt werden. Vorübergehend kann man sie auch in Erde einschlagen.
Das Pflanzloch sollte so tief und breit sein, dass die Wurzeln locker, ohne geknickt zu werden, hineinpassen. Falls der Baum am Wurzelhals veredelt wurde, darf man den Apfelbaum auf keinen Fall zu tief pflanzen. Die Veredlungsstelle erkennt man an einer Verdickung oder an einem „Knick“ am unteren Stamm. Sie sollte sich etwa zehn Zentimeter über dem Boden befinden. So kann die Edelsorte keine Wurzeln ausbilden, denn dafür ist die Unterlage zuständig.
Damit das Einwurzeln schnell vonstatten geht, wird ein frisch gepflanzter Baum durchdringend eingeschlämmt. Das Gießwasser schafft den sogenannten Bodenschluss. Der Pfahl, den jeder junge Baum in den ersten Jahren braucht, sorgt dafür, dass die feinen Würzelchen nicht gleich beim ersten Windstoß wieder abreißen. Den Pfahl sollten Sie mit etwa 10 bis 15 Zentimeter Abstand vom Stamm platzieren.
Apfelbaum umpflanzen – geht das?
Wenn es nötig wird, ein Obstgehölz umzupflanzen – beispielsweise, weil sich der Standort im Nachhinein als ungünstig erweist – sollte man dieses Vorhaben möglichst nicht auf die lange Bank schieben. In den ersten Jahren nach der Pflanzung überlebt der Apfelbaum das Umsetzen meist noch unbeschadet. Doch je länger der Baum an einem Standort steht, desto größer wird der Verlust der überlebenswichtigen Feinwurzeln beim Umpflanzen.
Lässt es sich nicht vermeiden, sollten Sie den Apfelbaum im Herbst umpflanzen. Dabei ist empfehlenswert, den Wurzelballen mit einem Spaten möglichst großzügig abzustechen, sodass die Feinwurzeln erhalten bleiben.
Wichtig zu wissen: Haben Sie vor, einen Apfelbaum zu roden und durch einen neuen an derselben Stelle zu ersetzen, kann dies Probleme bereiten. Die sogenannte Bodenmüdigkeit bei Rosengewächsen, wozu auch die Kernobstarten gehören, führt dazu, dass die neue Pflanze einen Kümmerwuchs entwickelt. Wählen Sie also am besten einen anderen Ort für den jungen Baum oder heben Sie das Pflanzloch großzügig aus und füllen dort Erde aus einer anderen Stelle im Garten ein.
Wer sich als Hausbaum einen kleinen Apfelbaum anschaffen möchte, muss sich zuvor einige Gedanken über die Wahl der Sorte machen. Das Sortiment ist riesig und lässt eigentlich keine Wünsche offen – ob langsam- oder schnellwüchsig, früh- oder spätreifend, säuerlich oder süßlich, alte Apfelsorten oder neue Züchtungen, Tafeläpfel oder vielleicht eine fruchtige Sorte für die Saftherstellung? Auch für Allergiker*innen gibt es geeignete Sorten.
Sie sind unschlüssig, welche Sorte die richtige für Ihren Hausgarten ist? Unsere Übersicht zu den besten Apfelsorten hilft Ihnen bei der Auswahl.
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