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Gärtnern mit Kindern: Die Kleinen für Pflanzen begeistern

Flora und Fauna im Garten müssen auch die Kleinen erst einmal entdecken und kennenlernen, um sich dafür zu begeistern. Am besten gelingt das, wenn sie dabei alle ihre Sinne einsetzen können. Gärtnern mit Kindern funktioniert also besonders gut, wenn die Kleinen den Garten er-fühlen, er-riechen und er-schmecken dürfen.

Gärtnern mit Kindern – voraussichtliche Lesedauer: 7 Minuten

Gärtnern mit Kindern: Es darf dreckig werden

Kinder interessieren sich für fast alles. Der Garten und sein Reichtum an Pflanzen und Tieren ist da keine Ausnahme. Eine Altersgrenze gibt es dabei nicht, schon die Kleinsten erkunden neugierig den Garten, sobald sie krabbeln können. Eltern, die ihre Kinder in die Gartenarbeit einbinden möchten und mit ihnen aktiv den Garten gestalten wollen, können das besonders gut, wenn die Kinder schon das zweite Lebensjahr erreicht haben. An diesem Punkt sind sie schon so aktiv und selbstständig, dass sie Gezeigtes leichter nachahmen können, schneller kleine Erfolgserlebnisse haben und Gärtnern mit Kindern einfacher ist.

Bei der Gartenarbeit darf es dann auch gerne richtig schön dreckig zugehen. Der Kontakt mit Erde, Pflanzen und Tieren ist erwünscht. Kinder, die den Garten mit all ihren Sinnen entdecken, lernen ihre Umwelt nicht nur viel intensiver kennen, sondern können auch ein engeres Verhältnis und eine größere Begeisterung für die Arbeit im Garten entwickeln.

Gartenprojekte mit Kindern: Buddeln, gießen, beobachten

Um sich dem Thema Garten langsam anzunähern, binden Eltern ihre Kinder am besten von Anfang an mit ein. Sind die Kinder noch jünger als zwei Jahre, können sie beispielsweise wunderbar bei diesen Aktivitäten helfen:

Natürlich müssen Eltern immer bedenken, dass die Konzentrationsspanne ihrer Sprösslinge mit der Zeit wächst und anfangs die Lust am Blumen gießen auch leicht wieder vergehen kann. Das ist aber gar nicht schlimm, die Neugier kommt sicher schnell zurück und dann wird weiter gebuddelt.

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Tipp: Gartengeräte für Erwachsene sind für Kinder noch viel zu groß. Daher lohnt es sich, den Kleinen beispielsweise eine eigene kleine Schaufel, einen kleinen Eimer und eine kleine Gießkanne zu kaufen. So können sie mit ihrer eigenen Ausrüstung direkt bei den Großen mitmischen.

Hochbeet für Kinder: Das erste eigene Projekt

Sind die Kinder schon etwas älter, ist es Zeit für das erste eigene Gartenprojekt. Eine Idee wäre zum Beispiel das erste eigene Hochbeet. Das Kinderbeet steht am besten in der Nähe der Terrasse oder auf dem Balkon, sodass die Kleinen immer mal wieder nachsehen können, ob schon etwas gewachsen ist. Pluspunkt daran: Die Eltern können währenddessen daneben auf der Terrasse sitzen und haben immer einen Blick auf das Geschehen. Das Praktische am Kinderbeet ist außerdem, dass es auch auf einen Balkon passt – ein Garten ist also nicht zwingend notwendig, um Kindern das Gärtnern näherzubringen. Beim Urban Gardening funktioniert es genauso gut.

Tipp: Das Hochbeet sollte an die Größe des Kindes angepasst sein. Am besten ist es von allen Seiten zugänglich und etwa doppelt so breit wie der ausgestreckte Arm des Kindes. Ist es nur von einer Seite zugänglich, sollte es nicht breiter als eine Armlänge des Kindes sein. So stellen Sie sicher, dass das Kind auch alle Pflanzen selbst erreichen kann.

Pflanzen mit Kindern: Das darf ins Hochbeet

Ist das Beet aufgebaut, ist es Zeit, Pflanzen und Saatgut in die Erde einzuarbeiten: Das Gärtnern mit Kindern kann beginnen! Eltern müssen darauf achten, dass die Pflanzen im Kinderbeet folgende Eigenschaften erfüllen:

  • sie müssen ungiftig sein
  • sie sollten möglichst schnell wachsen
  • sie sollten pflegeleicht sein

So werden die Kinder nicht zu sehr auf die Geduldsprobe gestellt, bis sie Veränderungen im Beet feststellen. An Gemüse, Obst und Kräutern eigenen sich für Kinder am besten:

  • Obst: Gurken, Zuckerschoten, Tomaten, Radieschen, Karotten
  • Gemüse: Johannisbeeren, Erdbeeren, Blaubeeren, Himbeeren, Stachelbeeren
  • Kräuter: Petersilie, Schnittlauch, Basilikum, Minze, Kresse

Natürlich kann nicht das komplette Saatgut aller Pflanzen gleichzeitig ins Beet. Karotten und Radieschen stehen im Jahr beispielsweise an erster Stelle. Deren Samen dürfen schon im März unter die Erde. Tomaten und Gurken sollten erst ein paar Wochen später ins Hochbeet – am besten zwischen Ende April und Anfang Mai. Auf den Saatguttüten steht ausführlich beschrieben, welche Samen wann und wie ins Beet müssen. So lässt sich das Gärtnern mit Kindern auch zeitlich leichter einteilen.

Zu sehen ist ein Kind, dass an einem Hochbeet auf dem Balkon Narzissen pflanzt.
Das Hochbeet für Kinder sollte maximal so breit sein wie der ausgestreckte Arm des Kindes. [Foto: AdobeStock_Philippe]

Gärtnern mit Kindern: Minigarten für Kinder mit Kräutern anlegen

Um Kindern Kräuter und deren Geschmack anfangs näherzubringen, eignet sich auch ein Minigarten, den die Kinder selbst gestalten dürfen. Laut dem Mitteldeutschen Rundfunk brauchen Kinder dafür folgende Materialien:

  • leere Obstkiste
  • Pflanzenvlies
  • Substrat
  • kleine Kräuterpflänzchen
  • Gestaltungsmaterial wie kleine Steine, Stöcke und Moos

Ist alles beisammen, sollten Erwachsene noch dabei helfen, die Obstkiste mit Pflanzenvlies auszulegen. Danach füllen sie gemeinsam mit den Kindern Substrat in die Kiste und zeigen ihnen, wie sie die kleinen Kräuterpflänzchen hineinsetzen. Sitzen die Pflanzen fest im Erdreich, dürfen die Kinder ihren eigenen Minigarten gestalten. Ob ein Weg durch den Kräuterwald, eine kleine Bank, ein Teich – Kinder gärtnern in ihrem Minigarten selbstständig und erfahren dabei viel Selbstwirksamkeit. Die Kiste hält eine Gartensaison, in der die Kinder die Kräuter regelmäßig ernten und kosten dürfen.

Blumen pflanzen mit Kindern: Bunte Blütenpracht zum Bestaunen und Naschen

Nicht nur Obst, Gemüse und Kräuter eigenen sich, um Kindern das Gärtnern näherzubringen. Auch Blumen sind ein tolles Lockmittel, mit dem Sie Kindern einen Grund geben, die Welt vor der Haustür kennenlernen zu wollen. Besonders gut eignen sich dafür folgende Blumen:

Ringelblumen und Kapuzinerkresse bringen den unschlagbaren Vorteil mit sich, dass die Blüten sogar essbar sind. So lernen Kinder direkt, dass Blumen nicht zwangsläufig nur zum Anschauen sind, sondern in Einzelfällen sogar genascht werden können.

Tipp: Blumen brauchen nicht zwangsläufig einen Blumentopf oder einen Platz im Beet, um heranzuwachsen. Wer noch alte Gummistiefel übrig hat, die er nicht an jemand anderes verschenken kann, kann auch die zum Topf umfunktionieren. Einfach in die Sohle Löcher machen, mit Erde befüllen und bepflanzen. Hier dürfen allerdings aufgrund des Plastiks keine essbaren Pflanzen wachsen.

Zu sehen sind Gummistiefelpaare, die mit Erde befüllt sind und in denen Pflanzen wachsen.
Gummistiefel, die keiner mehr braucht, lassen sich leicht zu Blumentöpfen umgestalten. [Foto:  GartenFlora/Christian Gehler]

Garten gestalten für Kinder: Klar machen, was giftig ist

Natürlich sollten sich Kinder nicht wahllos alles in den Mund stecken dürfen. Zum Garteln mit Kindern gehört auch, ihnen einen bewussten Umgang mit den Pflanzen beizubringen. Natürlich können Eltern schon beim Bepflanzen der Beete darauf achten, nicht ausschließlich giftige Pflanzen in die Erde zu setzen. Sobald die Kinder allerdings etwas älter sind, sollten sie auch lernen, von welchen Pflanzen sie die Finger lassen sollten – auch wenn diese noch so schön und bunt aussehen. Dazu gehören zum Beispiel:

Sollte Ihr Kind doch in einem unbeobachteten Moment von den oben gelisteten Pflanzen etwas gegessen haben und Vergiftungssymptome wie etwa Erbrechen, Bauchschmerzen, Ausschlag, Durchfall oder Ähnliches zeigen, rufen Sie den Notarzt.

Besonders leicht lassen sich beispielsweise mit Kindern auch Kartoffeln anpflanzen. Wie es funktioniert, lesen Sie hier: Kartoffeln im Topf anbauen: Erntespaß auch auf dem Balkon. Ein Garten ist auch hierbei nicht zwingend notwendig. Wer einen Balkon hat, kann auch dort leckere Kartoffeln anbauen.

ANNA KATHARINA KÜSTERS

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