Der Garten im April bietet vielerlei Möglichkeiten, aber auch einige To Dos: Gemüse aussäen, Sträucher zurückschneiden, Blumenzwiebeln pflanzen, Kübelpflanzen aus ihrem Winterquartier holen und noch mehr. Die Mühe lohnt sich, denn jetzt wird die Grundlage für eine schöne, blütenreiche Gartensaison gelegt. Der April ist gleichzeitig ideal, um mal etwas Neues auszuprobieren, über den Winter geplante Projekte in die Tat umzusetzen oder neue Pflanzensorten kennenzulernen.
Auch wenn das Wetter im April nicht immer so schön ist, wie wir es uns für den Frühling wünschen würden: Warm angezogen lässt sich die Bewegung an der frischen Luft durchaus genießen. Und der Garten im April bietet schließlich genug Aufgaben. Sollte es doch zu kalt und regnerisch sein, ist dieser Monat noch gut geeignet, um es sich drinnen gemütlich zu machen. Gerade wenn Reisen und Ausflüge nicht möglich sind, bieten Zeitschriften und Bücher eine Fülle an Inspirationen für den Garten. Vor allem aber geht es jetzt endlich los mit dem Einpflanzen! Außerdem wird gedüngt und geschnitten, was das Zeug hält.
Was im Ziergarten zu tun ist
Im April ist Pflanzzeit für viele der im Sommer blühenden Blumenzwiebeln und Knollen. Im April können Sie unter anderem schon Hahnenfuß, Gladiolen, Schopflilien, Frühlingssterne oder auch Freesien pflanzen. Besonders frostempfindliche wie Begonien und Dahlien kommen am besten erst im Mai in den Gartenboden. Dahlien und Co. können jedoch jetzt schon in Gefäße gepflanzt und an einen frostgeschützten Standort gestellt werden. So haben sie schon einen Entwicklungsvorsprung, wenn sie im Mai ins Freie wechseln. Außerdem sind sie im Topf besser vor Schnecken geschützt, die sich gerne über junge Dahlientriebe hermachen.
In raueren Lagen blühen die Forsythien oft erst jetzt und geben damit das Startsignal für den Schnitt von Rosen sowie zahlreicher Halbsträucher wie Lavendel, Bartblume, Sommerflieder, Blauraute, Buschklee und Heiligenkraut. Schnee-Heide (Erica carnea) jährlich unmittelbar nach dem Verblühen kräftig in Form einer flach gedrückten Halbkugel zurückschneiden, um ein Verkahlen zu verhindern. Dabei alle beblätterten Triebe um gut zwei Drittel einkürzen.
Rhododendren benötigen keinen regelmäßigen Schnitt. Jedoch lassen sich im Frühjahr oder gleich nach der Blüte lange Triebe kürzen. Japanische Azaleen können jedes Jahr kugelig geformt werden. Gesunde großblumige Rhododendron-Hybriden vertragen einen kräftigen Verjüngungsschnitt, manche sogar das Kappen in Kniehöhe im März oder April. Sie bauen sich langsam wieder neu auf. Sicherer ist aber schrittweises Verjüngen. So behalten die Büsche noch Laub, um die Assimilation – also ihren Stoffwechsel – zu betreiben. Nach dem Verjüngungsschnitt ist bei immergrünen Sträuchern das Wässern ganz besonders wichtig, und zwar vor allem an warmen, trockenen Tagen.
Immergrüne wie Kirschlorbeer und Buchs haben unter langem Frost gelitten. Bei manchen zeigen sich erst jetzt die Schäden: braune Blätter und trockene Triebe. Bei Buchs und Koniferen sind das jedoch selten echte Frostschäden. Sie sind meist vertrocknet. Bei sonnigem Winterwetter haben die Blätter weiterhin Wasser verdunstet, obwohl die Wurzeln kein Wasser mehr aus dem gefrorenen Boden nachliefern konnten. Schneiden Sie die erfrorenen oder vertrockneten Triebe großzügig heraus.
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Sie sind das Werk verschiedener Fichtengallenläuse. Die zapfenförmigen, bis zu drei Zentimeter großen Gallen entstehen je nach Läuseart an der Triebbasis oder am Triebende von Fichten. Die weiblichen Läuse saugen im Frühjahr an den Knospen, die dadurch zu mehrkammerigen Gallen anschwellen. In diese Kammern wandern die jungen Läuschen ein. Zwischen Juni und August verlassen sie die Gallen wieder, manche Arten siedeln auf Lärchen über, andere bleiben auf den Fichten. Betroffen sind Gewöhnliche Fichte, Weiß-Fichte, Zuckerhut-Fichte, Stech-Fichte sowie Orientalische Fichte. Die zunächst grünen, später braunen, trockenen Gallen schaden den Bäumen in ihrer weiteren Entwicklung jedoch nicht. Sollte der Befall optisch störend sein, können Sie die Gallen händisch abzupfen und stark befallene Triebe zurückschneiden. Ab Mai wandern die Läuse dann ohnehin ab.
Jetzt spendieren wir wieder Nährstoffe, indem Langzeitdünger leicht eingearbeitet wird. Erst im Bodenmilieu wirken sie richtig. Bei Gehölzen wird Dünger rundherum am Kronenrand eingeharkt. Hier befinden sich nämlich die aktiven Wurzeln. Leicht lösliche mineralische Dünger können auch auf die Mulchschicht um Stauden und Gehölze gestreut werden. Anschließend wird kräftig gewässert, damit die Nährsalze an die Wurzeln gelangen.
Was im Nutzgarten zu tun ist
Direktaussaaten von Kohl, Rettich, Dicker Bohne, Mangold oder Lauchzwiebel können den gesamten April, die von Roter Beete frühestens Mitte des Monats in den Boden. Mit Basilikum, Gartenbohne und Zucchini warten Sie jedoch besser bis Monatsende. Steckzwiebeln sollte man möglichst früh – schon Anfang des Monats – pflanzen, damit sie früher reifen und mehr Ertrag bringen als die Ende April gesteckten. Rettich und Radieschen gleichmäßig feucht halten. Junge Keimlinge bleiben dann von Flohkäfern (Erdflöhen) verschont. Größere Pflanzen schossen seltener, ihre Rüben wachsen zügig, werden seltener holzig und bleiben milder. Bis Mitte April ausgesäter Porree entwickelt sich bis zum Herbst zu kräftigen Stangen. Verpflanzt werden die Sämlinge im Juni. Die ersten Freilandgurken kann man dann ab Ende April aussäen. In rauen Gegenden mit einem Vlies- oder Folientunnel vor Kälte schützen oder Jungpflanzen im Warmen vorziehen.
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Für die Hagebuttenernte gepflanzte Kartoffelrosen (Rosa rugosa) können jetzt noch auf wenige Zentimeter gekürzt werden. Sie werden trotzdem blühen und fruchten. Die Hundsrose (Rosa canina) und die Apotheker-Rose (Rosa gallica) würden für ein Jahr mit dem Fruchten aussetzen.
Ältere Beerensträucher, zum Beispiel Stachelbeerbüsche, lassen sich nur schwer verpflanzen. Selbst, wenn sie noch vital sind, wachsen sie mitunter schlecht oder überhaupt nicht an. Überstehen sie das Versetzen, kann es durchaus ein bis zwei Jahre dauern, bis sie wieder ausreichend tragen. Soll ein Stachelbeerbusch umziehen, ist es sicherer, Jungpflanzen heranzuziehen.
Dazu die Mutterpflanze im April mit einem Kompost-Sand-Gemisch anhäufeln. Bis zum Herbst bilden sich entlang der Triebe junge Wurzeln. Dann die angehäufelte Erde um den Strauch wieder entfernen und die kräftigsten der bewurzelten Triebe bodeneben abschneiden. Sie können in Tuffs à drei Pflanzen an anderer Stelle wieder eingepflanzt werden. Danach um etwa die Hälfte einkürzen. So entstehen wieder vitale Stachelbeersträucher.
Insbesondere an Sauerkirsche und Aprikose tritt die Monilia-Spitzendürre häufig auf. Ebenfalls stark betroffen sind die Zwergmandel (Prunus tenella) und Mandelbäumchen (Prunus triloba). Kurz nach der Blüte welken die Blätter rasch, werden braun und sterben ab. Charakteristisch ist, dass die trockenen Blätter sehr lange am Trieb hängen bleiben. Der Monilia-Pilz schlägt besonders bei kühlem, feuchtem Frühjahrswetter zu. Er dringt über die Blüte in den Trieb ein und verstopft die Leitungsbahnen, sodass der Trieb welkt. Schneiden Sie die trockenen Triebe darum bis 20 Zentimeter ins gesunde Holz zurück.
Die Blütentriebe von Zwergmandel und Mandelbäumchen werden nach der Blüte auf wenige Knospen zurückgeschnitten. Das verringert das Infektionsrisiko im kommenden Frühjahr. Nach einem starken Vorjahresbefall hilft bei angekündigtem nasskaltem Wetter eine vorbeugende Behandlung.
Was auf Balkon und Terrasse zu tun ist
Kurz vor dem Austrieb heißt es für die meisten Kübelpflanzen: Zeit für einen Erdwechsel! Junge Exemplare kommen jährlich in einen um ein bis zwei Nummern größeren Topf. Bei Älteren genügt ein Rhythmus von zwei bis vier Jahren. Frisches Substrat ist in jedem Fall angesagt, wenn das alte völlig durchwurzelt und verfilzt ist, sodass kaum noch Wasser – und damit Nährstoffe – sowie Luft zu den Wurzeln dringen. Höchste Zeit ist es außerdem, wenn das Gefäß ausgebeult oder gar gesprengt wurde. Ausnahme: die Schmucklilie (Agapanthus). Sie mag es gerne etwas beengt. Die Kübelpflanzen können langfristig mit Depotdünger oder regelmäßig über das Gießwasser gedüngt werden.
Alte Töpfe, Kästen und Kübel vor dem Bepflanzen gründlich reinigen, denn damit beugen Sie Krankheiten vor. Gefäße, in denen Pflanzen kränkelten, vor dem Neubepflanzen gründlich reinigen.
Je nach Lage und Witterungsverlauf können Sie Ende März oder Anfang April die ersten, kälteverträglichen Kübelpflanzen wieder nach draußen stellen – vorrangig solche aus mediterranen Regionen, unter anderem Lorbeer, Olive, Rosmarin, Oleander, Erdbeerbaum und Feige. Auch Pflanzen aus Ostasien wie beispielsweise Kamelie, Sternjasmin, Hanfpalme, Wollmispel und Aukube dürfen nun an die frische Luft. Die ausgeräumten Kübelpflanzen werden zunächst etwas geschützt gestellt, zum Beispiel in den Halbschatten an der Hauswand. Für stärkere Temperatureinbrüche sollten Sie Vlies oder Sackleinen bereithalten.
Wichtig: Nur, wenn die Kübelpflanzen bei wenigen Grad über 0 °C überwintert wurden, können Sie jetzt schon ins Freie. Standen die Pflanzen zu warm, sind sie nun geschwächt und haben gleichzeitig oft schon lange, dünne Triebe gebildet, die Spätfrösten leicht zum Opfer fallen würden.
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