Eine Gründüngung wird auf brachliegenden Flächen oder zwischen den Gemüsekulturen ausgesät. Wenn der Boden im Beet nicht ganz optimal ist, kann sie Wunder bewirken. Viele geeignete Pflanzen sind dabei nicht nur nützlich, sondern auch ausgesprochen attraktiv. Lesen Sie hier, worauf es bei den Zwischensaaten ankommt.
Streng genommen ist eine Gründüngung gar keine Düngeform, sondern vor allem eine hervorragende Möglichkeit, den Boden im Gemüsegarten nachhaltig zu verbessern.
Wenn grüne Pflanzen oder abgemähtes Pflanzenmaterial in den Boden eingearbeitet werden, sind viele positive Effekte zu verzeichnen:
Bezogen auf die Gemüsekultur im Beet unterscheidet man zwischen Vor- und Nachsaaten. Auch während des Anbaus kann eine Gründüngung ausgebracht werden, z. B. zwischen Kartoffeldämmen und Lauch. Es handelt sich dann um sogenannte Untersaaten.
Leguminosen, Kreuzblütler, Buchweizen, Öllein, Phacelia, Sonnenblumen und Gräser können auch in speziellen Saatgutmischungen ausgebracht werden. Da ihre Wurzeln unterschiedlich lang sind, wird damit der Boden besonders gut erschlossen.
Für leichte Böden eignen sich zum Beispiel winterharte Nachsaaten, die erst im Frühjahr eingearbeitet werden (Landsberger Gemenge).
Die Gründüngung sollte auf eine Fruchtfolge und Mischkultur gut abgestimmt werden. Werden im Gemüsegarten Jahr für Jahr Vertreter der selben Pflanzenfamilie angebaut, können sich bestimmte Schaderreger im Boden anreichern, zum Beispiel die Kohlhernie. Auch Pflanzenviren haben so oft ein leichtes Spiel.
Phacelia ist ein Allrounder unter den Gründüngerpflanzen. Sie ist mit keinem bekannten Gemüse verwandt, so dass Unverträglichkeiten nicht befürchtet werden müssen. Auf schweren Böden kann sie als Nachsaat eingesetzt werden. Sie verbleibt dann im Winter als Mulch auf der Fläche.
Auch Buchweizen (Gewöhnlicher und Tartarischer Buchweizen) und Winterroggen sind im Einsatz sehr unproblematisch.
In der Luft befindet sich ein unerschöpfliches Nährstoffreservoir – 78 Prozent des Volumens bestehen aus Stickstoff. Doch nur wenige Pflanzen sind in der Lage, dieses auch zu nutzen. Hülsenfrüchtler bilden da die Ausnahme: Sie sind eine Symbiose mit den sogenannten Knöllchenbakterien eingegangen. Diese leben in knöllchenartigen Wurzelverdickungen ihrer Partnerpflanzen und wandeln den elementaren Luftstickstoff in eine pflanzenverfügbare Form um.
Beim Einarbeiten der abgemähten oder abgefrorenen Pflanzen, kann der Stickstoff dann von den Folgekulturen genutzt werden.
Da die Knöllchenbakterien auf ausreichend Kalium und Phosphor im Boden angewiesen sind, sollten Sie vor der Aussaat Steinmehl oder Algenkalk ausbringen.Ist der Boden bereits sehr gut mit Stickstoff versorgt, verringert sich die Aktivität der Bakterien.
Mit einer Vorsaat kann bereits im Februar/März gestartet werden. Geeignete Gründüngungsarten für die Vorsaat sind zum Beispiel Spinat oder Phacelia.
Die Nachsaat findet in der Regel ab August statt. Im September oder Oktober kann das Wintergetreide, zum Beispiel Winterroggen, ausgebracht werden. Ölrettich und Ringelblume können ebenfalls im Herbst in den Boden, frieren aber über den Winter ab.
Ein gelockerter, möglichst unkrautfreier, gewässerter Boden ist für einen guten Start wichtig, danach bleiben die Pflanzen weitestgehend sich selbst überlassen.
Zwischensaaten haben in der Regel eine Standzeit von 1 bis 3 Monaten, wenn sie nicht überwintern sollen.
Generell werden Gründüngungspflanzen vor der Samenreife abgemäht und verbleiben als Mulchschicht auf der Fläche. Die Wurzeln werden im Boden gelassen, wo sie von den Bodenorganismen nach und nach zersetzt werden. Phacelia kann bereits bei einer Höhe von 15 Zentimetern eingearbeitet werden – als blühende Pflanze ist sie jedoch eine Augen- und Bienenweide.
Sehr junges Grün wird als Ganzes umgebrochen. Feldsalat ist zum Beispiel als Kurzeinsaat vor der Hauptkultur verwendbar und sollte dann etwa 5 Zentimeter hoch sein.
Bei später Aussaat frieren nicht winterharte Zwischensaaten einfach ab. Die oberirdischen Reste können im Frühjahr flach eingearbeitet werden.
Älteres Pflanzenmaterial wird abgeschnitten oder gemäht. Vor der Einarbeitung sollte man es grundsätzlich gut anwelken lassen – stark verholzte Teile werden vorher aussortiert. Je schwerer der Boden, desto weniger tief darf das Material in die Erde, da es sonst zu Fäulnis kommen kann.
Lesen Sie auch:
» Kompost: Gold des Gärtners
Das sind die Top-Themen: