[Foto: AdobeStock_kateej]

Voraussichtliche Lesedauer:  5 Minuten

Kaukasusvergissmeinnicht: Blaues Wunder im Garten

Luisa Roth
Online-Redakteurin

Das Kaukasusvergissmeinnicht ist ausdauernd, robust und wertet jeden Frühlingsgarten auf. Mit einem dichten Blattwerk, über welchem die himmelblauen Blütenstände schweben, lassen sich halbschattige Gartenbereiche verschönern. Hier erfahren Sie mehr zur Pflege und Verwendung des schönen Frühjahrsblühers.

Steckbrief

Name

Brunnera macrophylla

Frucht

Nussfrüchte

Lebenszyklus

mehrjährig

Bodenverhältnisse

frisch bis feucht, humos

Wuchshöhe

30 bis 50 Zentimeter

Lichtverhältnisse

Halbschatten, lichter Schatten

Wuchsbreite

30 bis 50 Zentimeter

Verwendung

Staudenrabatten, Unterpflanzung, Gehölzrand

Wuchsform

Staude

Winterhärte

winterhart

Blüte

Rispenblüten

Giftigkeit

ungiftig

Blatt

herzförmig

Woher stammt das Kaukasus-Vergissmeinnicht?

Das Kaukasusvergissmeinnicht beziehungsweise Großblättriges Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) stammt, wie es der Name vermuten lässt, aus dem Kaukasus. Es kommt in Georgien und der Türkei vor, besiedelt dabei vorwiegend Waldgebiete und auch Höhenlagen von bis zu 2000 Metern. Die Staude gehört zur Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae).

Kaukasusvergissmeinnicht wachsen dicht am Beetrand. Rechts zu sehen ist ein kleines Stück der Rasenfläche. Die Kaukasusvergissmeinnicht blühen an aufrechten, filigranen Blütenstielen und besitzen herzförmige Blätter mit weißen Panaschierungen. Foto: AdobeStock_imamchits
Das Kaukasusvergissmeinnicht bildet rundliche Horste. [Foto: AdobeStock_imamchits]

Wuchs und Aussehen

Das Kaukasusvergissmeinnicht wächst in Horsten, außerdem recht buschig und kompakt. Etwa zwischen 30 und 50 Zentimeter sind in Wuchshöhe und -breite zu erwarten. Für die Wintermonate zieht sich das Kaukasusvergissmeinnicht in seine unterirdischen Wurzelrhizome zurück. Je länger die Stauden bereits an einem Ort wachsen, desto rascher bilden sie Jahr für Jahr üppige Bestände aus.

Blätter, Blüten und Früchte

Im April zeigen sich zunächst die rispigen Blütenstände mit filigranen Stielen und den zierlichen Einzelblüten in Hellblau. Etwa drei Monate lang, also bis Juni, blüht Brunnera macrophylla. Die Blüten lassen keinen Zweifel an der Verwandtschaft zum Vergissmeinnicht (Myosotis).

Ein Kaukasusvergissmeinnicht mit grün-weißen herzförmigen Blättern blüht mit vielen kleinen hellblauen Blüten. Foto: AdobeStock_Olga
Das Blau der Blüten leuchtet auch im Schatten. [Foto: AdobeStock_Olga]

Die herzförmigen Blätter des Kaukasusvergissmeinnicht brauchen etwas länger, bis sie vollständig ausgebildet sind. Dafür bleiben sie aber auch bis zum Winter. Nach der Blüte bilden sich kleine unscheinbare Nussfrüchte aus.

Mehrjährige Alternative

Mit dem Kaukasusvergissmeinnicht haben Sie eine langlebigere Alternative zum zweijährigen Vergissmeinnicht (Myosotis). Die Blüten sehen sich zum Verwechseln ähnlich.

Standort und Boden

Mit einem halbschattigen Standort können Sie beim Kaukasus-Vergissmeinnicht nichts falsch machen. Während die Ursprungsart auch direkte Sonneneinstrahlung toleriert, sind die Sorten eher empfindlich und sollten daher nicht der direkten Mittagssonne ausgesetzt sein. Ein frischer bis feuchter Gartenboden gilt als ideal. Durchlässig und humos sollte es außerdem sein, mit einem pH-Wert etwa zwischen 6 und 8.

Hinweis: Je heller der Standort, desto mehr Wasser benötigt die Staude. Ein humoser, nährstoffreicher Boden kann Wasser in der Regel besser speichern als magere, steinige Böden.

Kaukasusvergissmeinnicht pflanzen und pflegen

Halten Sie etwa 30 Zentimeter Pflanzabstand ein. Die Frühjahrspflanzung ist zu empfehlen, da der Staude dann noch genügend Zeit für das Einwurzeln bis zum Winter bleibt. Wässern Sie das Kaukasusvergissmeinnicht nach der Pflanzung und in trockenen Zeiten. Je nach Bodenqualität kann darüber hinaus eine jährliche Düngung sinnvoll sein. Verwenden Sie organischen Dünger, zum Beispiel reifen Kompost.

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Ein Rückschnitt nach dem Ableben der Blüten kann außerdem sinnvoll sein, um einen Neuaustrieb anzuregen. Oft kann man sich dann sogar über eine dezente Nachblüte im Sommer freuen. Mit dem Kappen der Blütenstände lässt sich außerdem die Selbstaussaat verhindern – falls das in Ihrem Sinne ist.

Kaukasusvergissmeinnicht vermehren

Das Kaukasusvergissmeinnicht lässt sich durch Teilung vermehren. Wer außerdem nichts dagegen hat, dass es sich autonom ausbreitet, überlässt es einfach der Selbstaussaat. Die Sämlinge können sich zudem oftmals besser auf schwierigen Standorten zurechtfinden als verpflanzte Topfware. Wenn Sie etwas Glück haben, lässt sich so die ein oder andere Ecke im Garten erschließen.

Krankheiten und Schädlinge

Schnecken oder gefräßige Raupen zeigen glücklicherweise wenig Interesse an den rauen und behaarten Blättern des Kaukasusvergissmeinnicht. Auch schwerwiegende Pflanzenkrankheiten sind eher nicht zu erwarten.

Kaukasusvergissmeinnicht verwenden

In Gruppen kommt das Kaukasusvergissmeinnicht besonders gut zur Geltung. Denken Sie also großzügig! Pflanzen Sie am besten mindestens drei (besser fünf) Exemplare, damit sich ein dichter Bestand bildet. Je flächiger sich das Laub entwickeln kann, desto ansehnlicher und hübscher wirken auch die vielen Blütenstände, wenn sie wunderbar grazil über den Blättern schweben.

Blätter eines Kaukasusvergissmeinnicht mit auffälliger weißer Blattzeichnung. Foto: AdoebStock_wjarek
‘Jack Frost‘ ® zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Sorten. [Foto: AdoebStock_wjarek]

Wer etwas Extravaganz sucht, könnte eine der Sorten in Erwägung ziehen. Brunnera macrophylla ‘Jack Frost‘ ® ist einer der Klassiker. Die silbrigen Blätter mit den dunkelgrünen Blattadern können sich sehen lassen. Eine weißblühende Sorte ist außerdem ‘Betty Bowring‘ – sie punktet auch mit besonders langem Zweitflor im Sommer. Oder vielleicht eine gepunktete Variante? ‘Langtrees‘ besitzt ein regelmäßiges Muster mit silbrigen Pünktchen.

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