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Komposttoilette: Das nachhaltige stille Örtchen

Von GartenFlora

Eine Komposttoilette braucht weder Wasser noch Strom und verbreitet keine unangenehmen Gerüche. Zeitgleich liefert sie Gärtner*innen sogar noch kostenlosen Dünger in Form von Humus. Die GartenFlora verrät, wie Sie die Komposttoilette am besten in Ihren Garten integrieren und welche Toiletten-Modelle es gibt.

Komposttoilette – voraussichtliche Lesedauer: 4 Minuten

Komposttoilette: Das nachhaltige stille Örtchen

Eine mobile Toilette betreten viele Menschen nur mit Widerwillen. Oft ist die Geruchsmischung aus Chemikalien und Hinterlassenschaften der vorherigen Besucher zu aufdringlich und die Plastikverkleidung des WCs wenig einladend. Für alle, die mobile WCs deswegen bisher gemieden haben, gibt es gute Nachrichten: Die Hochzeiten der mobilen Toilette scheinen vorüber, denn immer häufiger finden sich auf größeren Veranstaltungen, aber auch in Gärten und Parks sogenannte Komposttoiletten.

Komposttoiletten nutzen die Fäkalien der Menschen, um aus ihnen Dünger in Form von Kompost herzustellen. Dafür braucht das WC weder Wasser noch Strom oder reinigende Chemikalien. Es lässt sich zwischen drei Modellen unterscheiden:

  • Komposttoilette mit Sammelbehälter
  • Komposttoilette mit Komposter
  • Trockentrenn-Toilette

Das Grundprinzip der Modelle ist immer gleich. Sie nutzen (Mikro-)Organismen, um Ausscheidungen zu wertvollem Dünger für den Garten zu verarbeiten.

Komposttoilette mit Sammelbehälter

Aufgebaut wie eine bekannte Toilette, bemerken Gärtner*innen spätestens nach Vollendung ihrer Bedürfnisse den Unterschied zu herkömmlichen mobilen WCs. Denn neben der Kloschüssel steht in der Regel ein Eimer mit Einstreu und einer kleinen Schaufel. Gärtner*innen geben am Ende eine Schicht der Einstreu in die Toilette und sorgen damit dafür, dass üble Gerüche gar nicht erst entstehen.

Hier stinkt’s nicht

Die Mischung aus Sägemehl, Rindenmulch und kleinen Holzspänen ist in jeder Komposttoilette unabdingbar. Die Einstreu saugt den Urin im darunter liegenden Behälter auf und verhindert so den Gärungsprozess, der bei Plumpsklos oder herkömmlichen mobilen WCs zwangsläufig mit dazugehört. Da die Einstreu auch größere Exkremente überdeckt, bleibt diese Geruchsquelle der Nase ebenfalls größtenteils erspart. Zusätzlich kurbelt die Einstreu auch den Kompostierungsvorgang an, denn sie entzieht der Masse Flüssigkeit. Eine wichtige Funktion: Ist das Milieu zu feucht, bleibt der Kompost-Effekt aus.
In einer Komposttoilette sorgt aber auch ein schlaues Belüftungssystem für einen angenehmeren Geruch. Da bei den meisten Modellen kein Strom vorhanden ist, leitet ein an den Sammelbehälter geschlossenes Rohr üble Gerüche durch das Dach nach oben hin ab. Im Vergleich zur äußeren Luft hat die wärmere Fäulnisluft eine geringere Dichte und steigt automatisch durch das Rohr nach oben. Die Komposttoilette macht sich an dieser Stelle den sogenannten Kamineffekt zunutze.

Bei einer Komposttoilette mit Sammelbehälter befindet sich im Toilettenhäuschen ein Behälter, der zwischen 20 und 200 Liter auffangen kann. Alle Ausscheidungen sammeln sich dort und von Zeit zu Zeit müssen Gärtner*innen den Tank dann entleeren. Der Inhalt hat bis dahin schon begonnen, sich zu zersetzen. Um am Ende Kompost zu erhalten, geben Gärtner*innen die Erzeugnisse in einen geschlossenen Gartenschnellkomposter oder bringen das Ganze zu einer zentralen Sammelstelle.

Zu sehen ist eine Komposttoilette von innen. Am Boden steht eine Plastikkiste, die mit Einstreu gefüllt ist. Eine Schaufel liegt bereit.
Einstreu gehört zur Grundausstattung in einer Komposttoilette. [Foto: AdobeStock_Steve]

Komposttoilette mit Komposter

Gibt es im Garten etwas mehr Platz, können Gärnter*innen darüber nachdenken, sich eine Komposttoilette mit Komposter anzuschaffen. Die hat im Unterschied zur Toilette mit Sammelbehälter einen eingebauten Komposter-Behälter mit integrierter Luftzufuhr.

Je nach Modell fängt das Komposter-Becken die Ausscheidungen getrennt oder zusammen auf und zersetzt sie direkt vor Ort. Dieser Vorgang kann allerdings bis zu zwei Jahren dauern, weswegen der Behälter entsprechend groß sein muss. Am besten eignen sich Becken, die mehrere Hundert Liter fassen können. Es wäre schließlich schade, wenn die Komposttoilette nach einem Jahr wegen Überfüllung nicht mehr nutzbar wäre.

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Trockentrenn-Toilette

Das Prinzip dieser Komposttoilette konzentriert sich auf die strikte Trennung von Urin und Feststoffen. Bereits in der Toilettenschüssel gibt es eine mechanische Vorrichtung, die fest von flüssig trennt und in unterschiedliche Auffangbecken leitet. Das hat den Vorteil, dass der Urin direkt als Dünger im Garten zum Einsatz kommen kann, wohingegen festere Ausscheidungen auf einem extra angelegten Fäkalien-Kompost langsam zu Humus werden können.

Handwerkliches Geschick gefragt

Komposttoiletten lassen sich kaufen, aber auch selbst bauen. Was die richtige Lösung für Sie persönlich ist, hängt vom handwerklichen Geschick und den Ansprüchen an die Toilette ab. Wer nur ein kleines, nicht allzu schickes WC in einer Ecke im Garten haben möchte, der kann sich sicherlich mit einer der zahlreichen Anleitungen im Internet aushelfen und seine Toilette selbst bauen. Bei größeren Anlagen, die vielleicht sogar ins Haus integriert sein sollen, lohnt es sich, professionelle Hilfe dazu zu holen.

So wie die Ansprüche schwanken, schwanken auch die Preise. Edle Toiletten-Versionen liegen bei etwa 2.000 Euro, selbst gebaute Modelle hingegen lassen sich deutlich preisgünstiger gestalten. Dort müssen Gärtner*innen mit einem Materialpreis von etwa 400 bis 500 Euro rechnen. Diese Preise sind allerdings nur ein grober Richtwert, da sich Kosten für Holz und weitere Materialien beständig ändern.

Das gilt übrigens auch für Gärtner*innen, die ihr eigenes Tomatenhaus bauen wollen. Die dafür benötigten Palisadensteine und Kanthölzer variieren im Preis, was Sie bei der Planung bedenken müssen.

ANNA KATHARINA KÜSTERS

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