Foto: iStock/Silvia Bianchini

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Kübelpflanzen: Schädlinge im Winterquartier bekämpfen

Von GartenFlora

Eine Laus kommt selten allein – eine bedauerliche Tatsache. Vorsorgliches Handeln, gute Beobachtung und gezielte Maßnahmen sorgen dafür, dass Kübelpflanzen im Winterquartier gesund bleiben und nicht von Schädlingen befallen werden. Auch Zimmerpflanzen sollten im Winter häufig kontrolliert werden. Wir geben Tipps, wie Sie Schildläuse & Co. bekämpfen.

Mit der Zeit des Einräumens von Kübelpflanzen fangen die Probleme häufig an – Schädlinge im Winterquartier sind keine Seltenheit. Denn zu warme, schlecht belüftete Innenräume, die in der kalten Jahreszeit oft auch zu dunkel sind, sind nicht ideal und schwächen die Pflanzen. Warten Sie also möglichst lange, bevor Sie Ihre Pflanzen hereinholen.

Ein rechtzeitiger Rückschnitt der Pflanzen ist eine weitere Vorsorgemaßnahme. Denn je weniger Blattwerk vorhanden ist, desto geringer ist die Gefahr, dass sich dort ungebetene tierische Gäste im großen Stil ansiedeln.

Auch Zimmerpflanzen, die trockener Heizungsluft ausgesetzt sind oder zu warm stehen, werden gerne von den typischen Winter-Schädlingen heimgesucht.

Achten Sie auf die Bedingungen im Winterquartier: Eine mangelnde Lichtintensität im Winter in Verbindung mit einer zu hohen Temperatur bedeutet Stress für viele Zimmer- und Kübelpflanzen. Lässt sich die Raumtemperatur nicht senken, können spezielle Pflanzenlampen Abhilfe schaffen.

Schädlinge im Winterquartier: Weiße Fliege

Schädlinge im Winterquartier: Weiße Fliegen
Weiße Fliegen – Foto: iStock/jess311

Die Weiße Fliege gehört zu den Mottenschildläusen. Streng genommen handelt es sich um zwei Schädlinge, die als „Weiße Fliege“ bezeichnet werden: Die Kohlmottenschildlaus (Aleurodes proletella) und die Gewächshausmottenschildlaus (Trialeurodes vaporariorum).

Letztere befällt häufig Zimmer- und Kübelpflanzen, aber auch Tomaten und Gurken. Bei Temperaturen unter 20 °C sind die Weißen Fliegen recht träge. Bei 24 °C entsteht jeden Monat eine neue Generation Insekten.

Die Blätter von Zitruspflanzen, Eukalyptus, Fuchsien, Pelargonien, Hibiskus, Wandelröschen und Zimmerlinden sind beliebte Orte für Nahrung und Fortpflanzung.

Um die Weißen Fliegen zu erkennen, müssen die Blattunterseiten inspiziert werden. Dort befinden sowohl ausgewachsene Tiere als auch Larven, und auch die Eier werden dort ringförmig abgelegt. Bei einer Berührung fliegen die erwachsenen Insekten davon. Mit beleimten Gelbtafeln kann das Auftreten erkannt werden, wo sie dann kleben bleiben. Darüber hinaus verursacht die Weiße Fliege ein Schadbild, das gelb gefleckte Blätter aufweist.

Rapsöl- oder Neem-Präparate sind als Bekämpfungsmethode empfehlenswert. Das Neemöl enthält den Wirkstoff Azadirachtin, der von den Pflanzensaugern aufgenommen wird und diesen den Appetit nachhaltig verdirbt. Eine ölige Behandlung behindert hingegen die ausreichende Sauerstoffversorgung der Insekten und lässt sie so absterben. Auch die Eier werden auf diese Weise abgetötet. Schon bei geringer Befallsstärke können auch Encarsia-Schlupfwespen bestellt werden. Diese parasitieren die Larven.

Auch eine Seifenlauge kann etwas gegen Läuse ausrichten. Hierzu werden 30 Gramm geriebene Schmierseife in einem Liter Wasser (heiß) gelöst. Nach dem Abkühlen wird damit die Pflanze großflächig besprüht. Decken Sie bei der Anwendung die Erde rund um die Pflanze ab. Bei einem starken Befall kann das Spritzmittel mit etwas Alkohol oder Spiritus (1-2 TL) versetzt werden.

Wollläuse

Wolllaus
Wolllaus – Foto: iStock/Noppharat05081977

Bei Wollläusen (Pseudococcidae), auch Schmierläuse genannt, handelt es sich um eine Unterart der Schildläuse. Typisch ist eine weiße, wachsartige Substanz, mit der sich der Schädling umhüllt – ein Schutz vor Fressfeinden.

Manche Wollläuse saugen sich an der Pflanze fest, andere sind hingegen mobil. Vor allem an Zitrusgewächsen und Ficus werden sie oft zum Problem. Sie schädigen ihre Wirte, indem sie mit ihren Rüsseln den Pflanzensaft anzapfen. Ihre Ausscheidungen beeinträchtigen zudem das Wachstum. Da der Pflanzensaft zuckerhaltig ist, wird der Überschuss als ein klebriges Sekret ausgeschieden. Dieser „Honigtau“ kann auch die Entstehung einer Pilzinfektion (Rußpilze) fördern. Die Plize bilden dann einen dunklen Belag auf den Trieben.

Da sich die jungen Läuse oft in der Erde entwickeln, ist es wichtig, dass die obere Erdschicht kontrolliert und eventuell entfernt bzw. abgekratzt wird. In hartnäckigen Fällen sollten die Wurzeln unter einem Wasserstrahl abgespült werden. Setzen Sie die Pflanze anschließend in einen Topf mit frischer Erde.

Bei einem Blattbefall kann man die Insekten mit Rapsöl-Präparaten bekämpfen. Gehen Sie aber vorsichtig mit dieser Methode um, denn die Pflanze kann davon Schaden nehmen – insbesondere, wenn ihr Laub weich ist. „Schädlingsfrei Neem“ (oder ein ähnliches Präparat) ist für empfindliche Blätter besser geeignet.

Combi-Stäbchen, die einfach in die Blumenerde gesteckt werden, verfehlen im Winter oft ihre Wirkung . Die Pflanze befindet sich nämlich im „Sparmodus“ – sie hat ihr Wachstum eingestellt, so dass der Wirkstoff nicht gut über ihre Leitungsbahnen verteilt wird.

Schildläuse

Schildlaus
Weibliche Schildlaus – Foto: iStock/Backiris

Bepanzerte Schildläuse sind häufige Schädlinge im Winterquartier. Die Familie der Schildläuse (Coccoidea) ist recht artenreich. Sie befallen gerne hartlaubige Pflanzen wie Orchideen, Zitruspflanzen und Palmen. Die Weibchen verfügen über einen harten Schild, der die Eier bedeckt. Auch sie sind Pflanzensauger wie ihre Verwandten. Klebrige Ablagerungen auf Blättern und Trieben sind ebenfalls typisch.

Wie bei den oben vorgestellten Läusen lässt ein öliger Spritzbelag die Schädlinge ersticken (zum Beispiel „Neudorff Promanal Schild- und Wolllausfrei“). Ein Absammeln bzw. Abstreifen mit einem Messer ist ein mühsames Unterfangen, das nur dann Erfolg verspricht, wenn der Befall noch nicht großflächig ist.

Wenn Sie ein Rapsöl-Präparat selbst herstellen möchten, können Sie einen Teil Rapsöl mit drei Teilen Wasser kombinieren und damit die Pflanze einsprühen.

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