Bei Trockenheit wird das Gras schnell unansehnlich gelb oder braun. Es muss aber gar nicht so weit kommen! Mit gezielten Maßnahmen können Sie Ihren Rasen ausbessern und stresstoleranter machen. Durch die richtige Bewässerung wird ein tiefes und starkes Wurzelwerk aufgebaut, und schon bei der Neuanlage kann man auf die ideale Samenmischung setzen. Lesen Sie hier, wie Sie Ihren lädierten Rasen retten und für einen heißen Sommer präparieren.
Wochenlang kein Tropfen vom Himmel, der Rasen färbt sich braun, und man stellt sich die bange Frage, ob es noch ein Leben in der Grasnarbe gibt. Ein kräftiger Regenfall oder eine durchdringende Bewässerung lässt die Halme jedoch oft wieder ergrünen. Glück gehabt! Die Gräser befanden sich nur im Ruhezustand. Steigt die Bodentemperatur nämlich auf über 30 Grad Celsius oder kommt es zum Trockenstress, stellen sie ihr Wachstum vorläufig ein.
Tatsächlich kann aber ein langer heißer, trockener Sommer die Pflanzen dauerhaft schädigen, sodass man wirklich aktiv werden muss. Denn ab einem gewissen Punkt sterben die Wurzelhaare der Gräser und manchmal sogar ganze Wurzelabschnitte ab.
Es gilt: Je schwächer das Wurzelwerk des Rasens ist, desto schwerwiegender kann der Trockenschaden ausfallen.
Viele Pflegemaßnahmen wirken zusammen, wenn der Rasen dauerhaft in einem satten Grün erscheinen soll. Hier ein Überblick:
Dass sich in einem Rasen viele unterschiedliche Arten tummeln können, fällt erst auf, wenn sogenannte Unkräuter das einheitliche Bild beeinträchtigen. Dabei gibt es auch bei den Rasengräsern eine enorme Vielfalt, und es lohnt sich, die Eigenschaften der einzelnen Arten etwas genauer zu betrachten. Auch wenn der Rasen nicht komplett neu angelegt wird, sollte man bei der Nachsaat auf die passende Gräsermischung setzen.
Der Rohrschwingel (Festuca arundinacea) weist zum Beispiel eine sehr gute Hitze- und Trockenheitsresistenz auf. Ein Manko ist vielleicht, dass er nicht zu den Grazilen unter den Süßgräsern gehört – seine Blätter sind relativ grob. Wird er jedoch durch Mähen auf etwa 3 Zentimeter Höhe gehalten und gut gedüngt, ergibt sich ein schönes, dichtes Rasenbild. Festuca arundinacea ‘Debussy 1’ ist eine empfehlenswerte, dunkelgrüne Sorte. Ein guter Mischungspartner ist die Wiesenrispe (Poa pratensis). Diese ist ebenfalls recht trockenheitsresistent und bildet durch ihre langen Wurzelausläufer eine dichte Grasnarbe.
Für magere, leichte Böden, die nicht so strapazierfähig sein müssen, eignen sich Rotschwingel- und Schafschwingelarten. Diese verdunsten nur wenig Bodenwasser und sind somit gut gegen längere Trockenphasen gerüstet.
Die folgenden Maßnahmen können Sie großflächig, aber auch punktuell durchführen. Gehen Sie dabei am besten Schritt für Schritt vor.
Ein verdichteter Boden kann auch durch Trockenheit entstehen. Die Feuchtigkeit in der oberen Rasentragschicht ist dann schnell aufgebraucht. Daraus resultiert ein schlechter Nährstoff- und Sauerstoffhaushalt, was die Wurzeln längerfristig schwächt. Eine Nachsaat bereitet dann ebenfalls Probleme, da die Samen nur schwer Fuß fassen können.
Beim Lüften des Rasens entfernt man den Filz aus abgestorbenen Halmen und Moosen aus der Grasnarbe. Handvertikutierer haben starre Stahlzinken und sind für kleinere Flächen bestens geeignet. Das Belüften oder Aerifizieren ist hingegen tiefenwirksam. Der Boden wird so optimal mit Sauerstoff versorgt, und das Wasser dringt besser ein. Hierfür sind so genannte Aerifiziergabeln sehr bewährt. Für größere Flächen gibt es natürlich die passenden elektrischen Geräte.
Ein Dünger mit einem hohen Stickstoffanteil kann tatsächlich Wunder bewirken: Er regt das Graswachstum an, sodass kleinere, kahle Stellen wieder zügig ausgefüllt werden. Dies hängt jedoch auch davon ab, welche Gräserart im Einsatz ist. Beispielsweise kann die Wiesenrispe aufgrund ihrer starken Ausläufer sehr schnell wieder neue Grashalme produzieren.
Langzeitdünger sind grundsätzlich empfehlenswert, da die Nährstoffe langsam freigesetzt werden. Bei einer Nachsaat werden zudem die jungen Keimlinge geschützt, da diese hohe Nährstoffkonzentrationen nicht gut vertragen.
Wenn Sie Ihren Rasen ausbessern, gilt folgende Faustregel: Trockenheitsgeschädigte Bereiche, die größer als ein Handabdruck sind, benötigen einen Neuaussaat.
Warten Sie am besten ein paar Tage, bis der verteilte Dünger seine volle Wirkung entfaltet (es gibt auch spezielle Saatbettdünger mit einem hohen Phosphoranteil). Und schauen Sie auf die Wettervorhersage: Die Temperaturen sollten in den nächsten 2 Wochen nicht unter 10 Grad Celsius fallen. Denn diese Minimalwerte benötigen die Rasensamen, um zügig zu keimen und zu wachsen. Die besten Zeiträume zum Ausbringen der Samen sind das Frühjahr sowie August und September.
Dann kann es mit der Bodenvorbereitung losgehen, denn ein guter Neustart des Rasens beginnt mit einem feinen Saatbett. Zunächst sollten Sie Steine und abgestorbenes Pflanzenmaterial entfernen. Danach graben Sie den Boden etwa 5 bis 10 Zentimeter tief um und ziehen ihn auf größeren Arealen mit einem Rechen glatt. Geben Sie der Fläche nun ein paar Tage Zeit, ehe Sie mit der Aussaat beginnen.
Die verwendete Saatgutmischung bestimmt die Saatdichte – die Herstellerempfehlungen stehen meist auf der Verpackung. Drücken Sie das Saatgut fest an oder arbeiten Sie es flach (bis maximal einen Zentimeter tief) in den Boden ein. Die Samen müssen Kontakt zum Boden haben, um Wasser für die Keimung aufnehmen zu können.
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