Wer im Frühling seinen Rasen startklar macht, kann sich im Sommer an saftiggrünen Halmen erfreuen. Kombinieren Sie möglichst die verschiedenen Pflegemaßnahmen, denn gebündelt wirken sie am besten. Welche Punkte dabei besonders wichtig sind, erfahren Sie hier.
Das regelmäßige Mähen regt die Trieb- und Blattbildung der Gräser an, so dass andere Arten unter Konkurrenzdruck geraten. Moos und Wildkräuter haben so weniger Chancen, sich dauerhaft anzusiedeln. Entfernen Sie bei der Rasenpflege im Frühjahr zunächst unbedingt das restliche Laub auf der Fläche. Denn die Pflanzen benötigen ganzjährig Licht und Luft. Den ersten Rasenschnitt führen Sie etwas später durch – Anfang April ist die beste Startzeit. Wenn Sie zu zeitig mähen, nehmen Sie den Gräsern die Kraft für eine gute Entwicklung.
Zu den wirkungsvollsten Vorbeugemaßnahmen gegen Moos gehören neben dem Mähen auch das regelmäßige Düngen und Wässern! Ansonsten führen Sie möglicherweise nur eine Symptombekämpfung durch – mit der Folge, dass das unliebsame Moos immer wieder erscheint.
Wenn Sie direkt gegen stark vermooste Flächen vorgehen möchten, können Sie einen Eisendünger (als Granulat oder Flüssigdünger) verwenden. Dieser wird am besten im März oder April ausgebracht – der Boden sollte dabei vollständig aufgetaut sein. Mähen Sie den Rasen am besten vorher auf etwa 4 Zentimeter Länge. Das Moos stirbt nach der Anwendung allmählich ab und kann schließlich mit einem Rechen entfernt werden. Wichtig ist, dass Sie im Anschluss in den entstandenen Lücken nachsäen. Nachdem Sie den Spezialdünger aufgetragen haben, sollten Sie den Rasen erst nach einem Tag wieder betreten, da eine Vergiftungsgefahr – vor allem für Kleinkinder und Haustiere – besteht. Eisen(II)-Sulfat wirkt nach der Reaktion mit Wasser ätzend.
Um Verfilzungen im Rasen zu beseitigen, ist auch das Vertikutieren hilfreich. Sind Sie interessiert an weiteren Tipps zum Thema Rasenpflege? Unser Fachredakteur Achim Werner war zu Gast beim MDR-Garten-Podcast „Komm mit in den Garten“ und hat hilfreiche Informationen und seine Erfahrungen zum Thema Rasen gegeben. Viel Spaß beim Hören und Gärtnern.
Eine ausreichende Nährstoffversorgung rund ums Jahr stärkt die Gräser. Dafür verwenden Sie am besten einen speziellen Rasenlangzeitdünger. Sobald es im April langsam wärmer wird, ist die Zeit für die erste Düngergabe gekommen. Vor dem Düngen sollten Sie zunächst Moos und Wildkräuter entfernen, da die unerwünschten Pflanzen sonst ebenfalls von den Nährstoffen profitieren.
Gräser lagern Kalium ein, um ihren Wasserhaushalt zu regulieren. Ein zusätzlicher Kaliumdünger bereitet den Rasen somit optimal auf die Trockenheit im Sommer vor – die Pflanzen werden dadurch widerstandsfähiger gegen Hitzestress. Bringen Sie den Dünger am besten von Mai bis Juni aus.
Gut zu wissen: Ein niedriger pH-Wert kann die Aufnahme von Kalium hemmen – kalken Sie also bei Bedarf.
Tipp: Die Verwendung eines organischen Düngers (Kompost) kann einen Rasen wieder richtig in Schwung bringen. Denn dieser wirkt sich positiv auf das Bodenleben aus. Die Folge: Deutlich weniger Moos und Rasenfilz. Verteilen Sie den Kompost am besten mit einem Laubrechen.
Ein pH-Wert zwischen pH 5,5 und 7,5 (leicht sauer bis neutral) ist für einen Rasen ideal. Sehr sandige und von Natur aus saure Böden enthalten oft zu wenig Kalzium und profitieren daher von einer Kalkzufuhr – so verhindern Sie auch einen übermäßigen Moosbefall. Praxisübliche Mengen sind ca. 100 bis 200 Gramm kohlensaurer Kalk pro Quadratmeter. Der Boden sollte beim Kalken möglichst feucht sein.
Das Vertikutieren des Rasens sorgt dafür, dass altes Gras, Moos und andere Rückstände entfernt werden. Diese Arbeit erledigen Sie am besten nach dem Düngen und ersten Mähen. Handvertikutierer kämmen den Filz mit starren Stahlzinken aus dem Rasen – sie sind für kleinere Areale völlig ausreichend.
Beim Aerifizieren wird der Boden mechanisch belüftet. Diese Maßnahme können Sie ebenfalls bei Rasenpflege im Frühjahr durchführen. Wenn der Anteil an Grob- und Mittelporen stark abgenommen hat, ist der Boden verdichtet und der Luft- und Wasserhaushalt entsprechend gestört – die Vitalität der Gräser nimmt dann deutlich ab.
Wann wird aerifiziert? Eine Verdichtung wird vor allem auf stark beanspruchten Flächen oder schweren Böden (Lehmböden) schnell zum Problem. In der Folge kommt die Arbeit der Bodenorganismen zum Erliegen und der Rasen verfilzt. Auch Staunässe ist keine Seltenheit. Beobachten Sie Ihren Rasen genau: Breitwegerich (Plantago major) ist eine Zeigerpflanze für einen verdichteten Boden. Natürlich kann man die Verdichtung auch messen – ein Penetrometer zeigt den Eindringwiderstand an.
Führen Sie das Rasenlüften ausschließlich in der Wachstumsphase durch – bei der Rasenpflege im Frühjahr am besten ab April. Dabei können Sie auf spezielle Geräte zurückgreifen – sehr kleine Flächen können leicht per Hand mit einer Aerifizierungsgabel bearbeitet werden. Pro Quadratmeter Boden werden idealerweise etwa 200 Löcher von je 10 Zentimeter Tiefe erzeugt. Das Areal sollte eher trocken sein, denn ein schmierender Boden kann schlecht belüftet werden.
Tipp: Bei stark genutzten Rasenflächen kann es sinnvoll sein, im vierwöchigen Abstand zu belüften.
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