Urgesteinsmehle sind feinvermahlene Gesteine, die vielfältige Verwendungsmöglichkeiten bieten. Sie versorgen den Boden über längere Zeit mit wertvollen Spurenelementen und Mineralstoffen. Auch die Widerstandskraft der Pflanzen wird gestärkt.
Urgesteinsmehl entsteht durch das Vermahlen von „Urgesteinen“ wie Basalt und Diabas, teilweise auch von Granit und Gneis. Oft haben die Gesteine einen vulkanischen Ursprung. Die Korngröße fällt sehr klein aus (0,063 mm), so dass ein feines Pulver vorliegt. Der Mahlgrad ist wichtig, da die Mineralien in die Wasserphase übergehen müssen, um pflanzenverfügbar zu werden.
Abhängig vom Ausgangsgestein enthält Urgesteinsmehl Spurenelemente in unterschiedlicher Konzentration, z. B. Kupfer, Molybdän, Bor, Nickel, Zink und Kobalt sowie Magnesium, Kalzium und Eisen.
Die Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium kommen in der Regel nicht oder nur in geringen Mengen vor, weshalb Urgesteinsmehl nicht zu den herkömmlichen Düngern gerechnet wird.
Über eine Siliziumfreigabe aus dem Mehl wird ein gesunder Aufbau der Zellwände und Blattstrukturen erreicht, so dass Pflanzen eine erhöhte Widerstandskraft gegen Schädlinge entwickeln können.
Regelmäßig auf den Kompost gegeben, fördert es die Rotte. Zudem werden verstärkt wertvolle Ton-Humuskomplexe in der Komposterde gebildet, wodurch Nährstoffe besser gespeichert werden können. Darüber hinaus werden Mist, Gülle oder Pflanzenjauchen bei einer Gesteinsmehlzugabe weniger geruchsintensiv.
Das Mehl wird flach in den Boden eingearbeitet. Die erforderlichen 100 Gramm pro Quadratmeter Nutzfläche (Richtwert bei einer Erstgabe im Gartenbeet) lassen sich leicht abschätzen.
Da der Boden-Hilfsstoff langsam wirkt, ist die Dosierung nicht von so großer Bedeutung wie bei Düngern. Allerdings sollte man insbesondere Zeolithmehl nicht überdosieren, da der Boden dadurch schnell zu alkalisch werden kann. Vor allem auf Flächen mit Moorbeetpflanzen wie Rhododendron ist Vorsicht geboten. Die regelmäßige Kontrolle des Boden-pH-Wertes ist grundsätzlich empfehlenswert.
Auch Tonmehle (Bentonit) werden zu den Gesteinsmehlen gezählt. Allerdings zielt ihre Verwendung eher auf die Erhöhung der Speicherfähigkeit des Bodens ab. Ein weiteres Gesteinsmehl ist Naturkalk. Er enthält vor allem Kalzium, mitunter auch Magnesium, aber kaum Spurennährelemente.
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