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So machen Sie Ihr Gewächshaus winterfest

Achim Werner
Von
Achim Werner
Fachredakteur, Ressorts Ratgeber & Nutzgarten

Auch in einem einfach verglasten Gewächshaus können Kübelpflanzen überwintern, sofern Sie es gut isolieren. Auf Dauer bleibt es aber nur frostfrei, wenn es beheizt wird. Die Luftzirkulation ist ebenfalls nicht zu vernachlässigen. Damit alles gelingt, kommen hier unsere Tipps, um Ihr Gewächshaus winterfest zu machen.

Gewächshaus winterfest machen: Isolieren mit Folie

Bis etwa Mitte Dezember lassen sich Ihre Kübelpflanzen in einfachen Gewächshäusern unterbringen, solange eine Heizung die Mindesttemperatur für empfindliche Arten gewährleistet. Allerdings werden die Heizkosten auf Dauer recht hoch. In einem winterfesten Gewächshaus hingegen haben Ihre Mittelmeergewächse bessere Chancen, den Winter bei vertretbaren Heizkosten zu überstehen.

Auch in einem einfach verglasten Gewächshaus können Kübelpflanzen überwintert werden, sofern Sie es gut mit isolierendem Material einpacken. Der Klassiker ist eine Barriere aus Isolierfolie (Noppenfolie). Die Isolierhaut wird meist mittels spezieller Befestigungsclips angebracht.

Die Folie gibt es auf Rollen mit unterschiedlichen Breiten zum Selberschneiden oder als Komplettset inkl. Befestigungsmaterial speziell für einzelne Gewächshausmodelle.

Gut zu wissen: Wird Luftpolsterfolie innen angebracht, hält sie deutlich länger als außen befestigte, die der Witterung ausgesetzt ist. Lückenlos angebracht, isoliert letztere jedoch etwas besser.

Innen befestigt, ist die Folie vor Sonne, Wind, Hagel und Frost geschützt. Außen angebracht, kann sie dagegen leichte Undichtigkeiten am Häuschen überbrücken. Eine Plane aus einem Stück schützt vor der Witterung. Werden vor allem laubabwerfende Gewächse überwintert, muss die Folie nicht unbedingt lichtdurchlässig sein.

Gewächshaus winterfest machen: Boden isolieren

Das Gewächshaus ist mit Folie isoliert, die Pflanzen stehen nicht direkt auf dem Boden, und jedes noch so kleine Loch in der Hülle wurde gestopft. Und trotzdem ist es drinnen ungemütlich fußkalt? Dann wäre es sinnvoll, auch das Fundament dauerhaft mit Isolierplatten (zum Beispiel Styrodur) zu beplanken. Das spart außerdem Heizkosten.

Dazu das Fundament rundherum freilegen, die Platten anlegen und den Boden wieder einfüllen. Das obere Ende der Platten leicht mit etwas Erde kaschieren. Steht Ihr Haus auf einem Mauersockel, sollte dieser wenigstens über die Wintermonate isoliert werden. Zur Not auch von innen – der schöneren Optik wegen. 

Für eine gute Luftzirkulation sorgen

Immer in Bewegung bleiben! Das gilt ganz besonders für die Gewächshausluft. Denn ein stetiges Windchen verhindert stehende, feuchte Luft, die den Ausbruch von Pilzkrankheiten fördert.

Ein gewöhnliches Heizgerät ohne Gebläse schafft zwar eine gewisse Zirkulation, jedoch nur, solange es läuft. Die warme Luft sammelt sich dabei jedoch vornehmlich oben, während Oleander und Co. ihre „kalten Füße“ möglicherweise behalten.

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Ein Heizgebläse verteilt die Wärme gleichmäßiger – es transportiert die warme Luft vom First zum Boden. In einem winterfesten Gewächshaus steht es am besten tief (zum Beispiel auf einem niedrigen Gewächshaustisch) und im hinteren Drittel des Häuschens – mit gebührenden Abstand zur Isolierfolie.

Kranke Pflanzen müssen draußen bleiben

Schädlinge im Winterquartier wie Blatt- und Schildläuse sowie Spinnmilben können Kübelpflanzen stark zusetzen. Dort schaffen sie es auch, bislang gesunde Pflanzen zu besiedeln – wenn auch nicht so schnell wie im Sommer. Zudem haben sie unter Glas praktisch keine Feinde.

Blätter werden mit einer Lupe auf Schädlinge kontrolliert
Pflanzen, die ins Gewächshaus umziehen sollen, vorher gut auf Krankheiten oder Schädlinge untersuchen. [Foto: AdobeStock_7monarda]

Vor dem Einräumen ins Gewächshaus oder spätestens, bevor Sie die Türen des winterfesten Quartiers schließen, empfiehlt es sich daher, jede Pflanze genau in Augenschein zu nehmen. Befallene Gewächse dann mit zugelassenen Mitteln (zum Beispiel mit Rapsölpräparaten) behandeln.

So stehen Ihre Pflanzen gut

Selbst ein kleines Gewächshaus bietet Platz für Dutzende Kübelpflanzen. Sie wachsen jetzt nicht mehr, und viele erhalten vor dem Einwintern einen leichten Rückschnitt oder werden zusammengebunden. Sie können daher Topf an Topf stehen. Zudem lassen sich auf deren Rändern niedrigere Topfpflanzen platzieren.

Mediterrane Pflanzen stehen AufBrettern im isolierten Gewächshaus zum Überwintern
Die Pflanzen können im Gewächshaus nah, aber nicht zu eng stehen, damit noch eine gute Luftzirkulation gewährleistet ist. [Foto: AdobeStock_Egon]

Falls noch Luft durch die Kronen streichen kann, ist selbst eine dritte Etage denkbar, oder sie hängen leichtere Pflanzen an die Decke. Die unterste Ebene steht gut auf Einwegpaletten, die von Baumärkten manchmal kostenlos abgegeben werden. Darunter kann die Luft zirkulieren, was die Bildung von Schimmel und anderen Pilzerkrankungen einschränkt.

Auch von Vorteil: Eine Lage Isolierplatten aus Hartschaum auf die Paletten legen – das hilft gegen Fußkälte.

Wie Sie einen Jahresplan erstellen, damit Ihr Gewächshaus nicht leer steht, verraten wir Ihnen hier. Worauf Sie beim Überwintern Ihrer Kübelpflanzen noch achten müssen, haben wir hier für Sie zusammengefasst!

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