Sie flattern und hüpfen durch unsere Gärten, piepsen von unseren Dächern und erfreuen uns ganzjährig mit ihrem Gesang und ihrem possierlichen Aussehen – wer Gartenvögel gerne beobachtet, weiß um die schönen Momente, die unsere gefiederten Freunde uns bescheren. Doch nur wer Gartenvögel bestimmen kann, weiß genau, wer sich da eigentlich zwischen den Ästen versteckt und noch wichtiger, mit welchem Futter wir die jeweiligen Vögel wirklich unterstützen können. Wir stellen Ihnen die bekanntesten Besucher in unseren Gärten und artgerechtes Futter vor.
Wenn wir Gartenvögel bestimmen, können wir gezielt helfen. Denn vor allem, wenn es draußen frostig wird, ist unsere Unterstützung gefragt. Wir wärmen uns mit dicken Socken und Schuhen, aber auch unsere Gartenvögel müssen im Winter ihre Körpertemperatur von etwa 40 Grad Celsius aufrechterhalten.
Damit Vögel im Winter keine kalten Füße bekommen, sind ihre Beine mit einer besonderen Temperaturregelung ausgestattet. Ein Netz fein verzweigter Adern dient dabei dem Wärmeaustausch im Gegenstromprinzip. Doch schon eine Frostnacht kann kleine Vögel bis zu 20 Prozent des Körpergewichtes kosten.
Wenn wir Gartenvögel bestimmen und füttern, helfen wir den kleinen Akrobaten, die verlorene Energie am Tage wieder aufzunehmen. Manchmal ist es aber gar nicht so leicht, herauszufinden, welche Arten sich in unserem Garten tummeln. Dabei ist das sehr hilfreich, denn dadurch können wir für das richtige Nahrungsangebot sorgen. Mit unseren Hinweisen und Tipps fällt es Ihnen aber sicher viel leichter, die Gartenvögel in Ihrem Stückchen Grün zu erkennen und für das passende Futter zu sorgen.
Der gesellige Haussperling ist eine Art aus der Familie der Sperlinge (Passeridae) und gehört zu den häufigsten Vertretern der Singvögel. Sicher können schon einige von Ihnen die Gartenvögel bestimmen. Sie leben als sogenannte Kulturfolger nie sehr weit vom Menschen entfernt. Wo auch immer in der Nachbarschaft ein Krümel zu Boden fällt oder eine Nische unterm Dach zum Einnisten einlädt, sind Haussperlinge, im Volksmund besser bekannt als Spatzen, sicher nicht weit entfernt.
Ihre Vorliebe für Staubbäder brachte den Gartenvögeln übrigens auch den Namen „Dreckspatz“ ein. Solche Sandbäder unterstützen die Sperlinge nämlich dabei, sich von Parasiten zu befreien. Sie möchten noch lernen, wie Sie die heimischen Vögel bestimmen, und das sicher? Mit den folgenden Merkmalen können Sie das problemlos.
Aussehen: Bei Sperlingspärchen lässt sich der Unterschied zwischen Männchen und Weibchen auf den ersten Blick gut erkennen. Beiden gemein ist aber der leicht gedrungene Körperbau und ein relativ großer Kopf. Der Rücken ist bei beiden kräftig schwarz-braun gestreift.
Die Weibchen sind mit ihrem braun-grauen Gefieder eher unscheinbar. Doch Sie können die weiblichen Vögel erkennen, indem Sie nach einem hellbraunen Kopf – häufig mit Augenstrich – und einem etwas feiner gezeichnetem Rückengefieder Ausschau halten. Die Unterseite ist heller.
Bei den Männchen sind sowohl Kehle als auch Latz schwarz eingefärbt. Sie weisen einen grauen Mittelscheitel und helle Wangen auf. Das wirkt neben den braunen Kopfstreifen besonders kontrastreich.
Geeignetes für die Futterstelle:
Etwas weniger bekannt als Hausspatzen, aber nicht weniger liebenswert, kommen Feldsperlinge daher. Die drolligen kleinen Gartenvögel leben ebenfalls sehr nah am Menschen und lassen sich gut bestimmen, da sie oft am Boden nach Futter suchen und in Gruppen lebhaft durchs Geäst von Hecken turnen.
Aussehen: Beim Feldsperling lassen sich Männchen und Weibchen nicht am Gefieder unterscheiden, Weibchen sind aber größer und schwerer. Mit der kastanienbraunen Kappe, seinem weißen Halsring und dunklen Wangenflecken, die „Ohrenschützern“ gleichen, wirkt der Feldsperling besonders possierlich.
Geeignetes für die Futterstelle:
Wenn es irgendwo im Gebüsch leise raschelt und knackt, steckt meist einer unserer bekanntesten Gartenvögel dahinter. Die Amsel, auch Schwarzdrossel genannt, ist ebenfalls ein Kulturfolger und kommt darum in fast allen menschengemachten Lebensräumen vor, besonders oft in unseren Gärten. Sie ist geografisch weit verbreitet und zählt auch bei uns zu den häufigsten heimischen Vogelarten.
Aussehen: Wenn Sie diese Gartenvögel bestimmen möchten, haben Sie ein leichtes Spiel. Bei Paaren lassen sich die Geschlechter sehr gut voneinander unterscheiden. Während die Weibchen mit ihrem braunen Gefieder eher unscheinbar wirken, stechen die Männchen nämlich mit ihrem satt schwarzen Federkleid in jeder Kulisse hervor. Ihre Schnäbel und Augenringe sind gelb, was einen zusätzlichen Kontrast ausmacht.
Geeignetes für die Futterstelle:
Auch der Buchfink fühlt sich in unserer Nähe wohl. Ob in Gärten, Wäldern, Parks oder an jeglichen anderen Orten mit Baumbestand – sein schimmerndes Gefieder zieht alle Blicke auf sich, während sein unverkennbarer Gesang zum Verweilen einlädt. Damit die Nahrung für alle ausreicht, überwintern meist nur die Männchen bei uns, während die Weibchen in den Süden ziehen.
Aussehen: Das Federkleid der Weibchen kommt im Gegensatz zu dem ihrer männlichen Artgenossen etwas schlichter in Beige und Grün daher. Schauen Sie genau hin, ob Sie die zart grünen Nuancen sehen, wenn Sie die Gartenvögel bestimmen möchten. Bei den Männchen wirkt der blau-graue Scheitel im Kontrast zur weinroten Brust besonders imposant, was es etwas leichter macht, die Vögel zu erkennen.
Geeignetes für die Futterstelle:
Die Kohlmeise ist eine Vogelart aus der Familie der Meisen (Paridae). Sie ist häufig in vogelfreundlichen Gärten anzutreffen und ein sehr gern gesehener Gast am Futterhäuschen. Wer darauf hofft, dass Kohlmeisen auch in den hauseigenen Nistkasten ziehen, kann Glück haben. Die Höhlenbrüter nisten zwar hauptsächlich in Spalten oder Baumhöhlen, lassen sich aber auch gerne einladen. Ihren Namen verdanken die kleinen Gartenvögel ihrer kohlschwarzen Kopfzeichnung – ein markantes Merkmal beim Bestimmen.
Aussehen: Beide Geschlechter haben große weiße Wangenfelder. Die Unterseite ist kräftig gelb, die Oberseite grünblau. Der charakteristische schwarze Bauchstreifen ist beim Weibchen etwas schmaler und blasser ausgeprägt, weswegen sich Männchen und Weibchen von geübten Beobachtern und Beobachterinnen gut unterscheiden lassen.
Geeignetes für die Futterstelle:
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Wer die quirlige Blaumeise schon einmal beobachtet hat, weiß, dass es sich um einen sehr lebendigen Gartenvogel handelt. In unseren Gärten und Parks ist sie ein häufiger Gast. Dort sieht man sie an Futterstellen oder in Bäumen oder Gebüschen herumhüpfen. Ab und an kommt es sogar vor, dass Blaumeisen wegen ihres kühnen Verhaltens mit anderen Vögeln aneinandergeraten.
Aussehen: Beim kleinen, frechen Singvogel lassen sich Männchen und Weibchen nicht eindeutig unterscheiden. Leuchtend gelbe Brust und Bauchseite, blaue Flügel und Schwanz sowie das blaue Käppchen über dem weißen Gesicht mit schwarzem Augenstreifen sind sein Markenzeichen. In Europa sind Blaumeisen übrigens die einzigen blaugelben Gartenvögel, weshalb sie die Tiere sehr eindeutig bestimmen können.
Geeignetes für die Futterstelle:
Der Grünfink ist ein in ganz Europa verbreiteter Singvogel. Er gehört zur Unterfamilie der sogenannten Stieglitzartigen in der Familie der Finken. Als klassischer Gartenvogel ist er vor allem in Gebüschen und Freiflächen anzutreffen. Bereits ab Januar nutzen die Männchen die hohen Hecken in unseren Gärten als Singwarten.
Aussehen: Wenn Sie die Gartenvögel bestimmen möchten, achten Sie am besten auf folgende Merkmale. Grünfinken sind mit ihren 15 cm etwas größer als Kohlmeisen. Das bei den Männchen olivgrüne Gefieder weist an Flügeln und Schwanz markante Zeichnungen in leuchtendem Gelb auf. Farblich weniger auffällig sind die Weibchen mit ihrem gelben Bauch.
Geeignetes für die Futterstelle:
Mit ihren orangeroten Gesichtern, den kugeligen Körpern und den schwarzen Knopfaugen sind Rotkehlchen mitunter die beliebtesten Gartenvögel und lassen sich selbst von völlig ungeübten Augen bestimmen. Ihren Gesang können wir auch an milden Wintertagen hören. Zum Singen sitzen die Einzelgänger gern erhöht auf einem Ast, sonst findet man sie aber meist am Boden. Hier hüpfen sie zur Nahrungssuche herum.
Aussehen: Bei Rotkehlchen unterscheiden sich die Geschlechter optisch nicht. Der Bauch ist hell. Hinterkopf, Rücken und Schwanz sind braun gefärbt. Der dunkle Schnabel und die Knopfaugen unterstreichen das entzückende Erscheinungsbild. Ikonisch ist die orange-rote Färbung an Gesicht und Latz. Ob ein Rotkehlchen älter oder jünger ist, können Sie bei den Gartenvögeln jedoch recht leicht erkennen, denn ihre Brust ist anfangs noch braun geschuppt.
Geeignetes für die Futterstelle:
Auch wenn die Elster ein Rabenvogel ist, zählt sie zu den am häufigsten verbreiteten Gartenvögeln in unserer Heimat. Die anmutigen Gesellen sind mit ihren krächzenden Lauten kaum zu überhören und zudem sehr intelligent und neugierig. Das Gehirn der Elster zählt sogar zu den höchstentwickelten unter den heimischen Singvögeln. Aufgrund der landwirtschaftlichen Flurbereinigung, die eine Neuordnung des land- und forstwirtschaftlichen Grundbesitzes zum Ziel hat, zogen Elstern in Gartenvororte und Parks, wodurch sie zu unseren ständigen Begleitern geworden sind.
Leeren Elstern allerdings ein Vogelnest, wird oft auf „Regulierung“ gedrängt. Das Bejagen der außergewöhnlichen Vögel ist jedoch nicht ratsam. Zunächst hat ein jedes Lebewesen ein Existenzrecht, auch dann, wenn es sich von anderen Arten ernährt. Hinzu kommt, dass Untersuchungen Interessantes über die Rabenvögel zeigen. Und zwar nimmt der Bestand der Elster in Gebieten, in denen die Jagd verboten wurde, nicht zu. Ganz im Gegenteil: Wo viel gejagt wird, versuchen die Tiere durch mehr Nachwuchs die bedingten Verluste auszugleichen.
Aussehen: Der schwarz und weiß gefiederte Rabenvogel hat einen charakteristischen, auffallend langen Schwanz, der wie die Flügel grün, blau oder violett schimmert. Elstern sind mit circa 45 cm die größeren Gartenvögel am Futterhäuschen und leicht zu bestimmen. Die Geschlechter sind optisch allerdings nicht zu unterscheiden.
Geeignetes für die Futterstelle:
Ja, sogar der Buntspecht hat unsere Futterhäuschen entdeckt und sich zu einem wahren Stammgast entwickelt. Neben Teilen des nördlichen Eurasiens sowie Nordafrika bewohnt der Vogel aus der Familie der Spechte verschiedene Wälder sowie Parkanlagen und Gärten mit Bäumen. Um Nüsse oder Zapfen effizient aufzumeißeln, stecken die Gartenvögel sie erst in Holzspalten – eine sogenannte „Schmiede“.
Aussehen: Der Buntspecht ist mit seinen 23 cm so groß wie ein Star oder wie eine Amsel. Das Männchen ist am roten Genickfleck zu erkennen, der bei den Weibchen fehlt. Das Gefieder ist schwarz-weiß gezeichnet, lediglich die Unterschwanzdecken sind kräftig rot. Um das Weibchen der Gartenvögel bestimmen zu können, genügt es allerdings meist, sich im Gartenstuhl zurückzulehnen und nach dem typischen hämmernden oder klopfenden Geräuschen zu lauschen, die entstehen, wenn es seinen Schnabel in rasender Geschwindigkeit rhythmisch in den Baumstamm rammt. Denn so geben sich diese Gartenvögel gerne zu erkennen. Wissenswert: Während das Trommeln quasi der „Gesang“ der Buntspechte ist, entsteht das Klopfen bei der Nahrungssuche, das Hämmern, wenn sich die Vögel ihre Höhle zimmern.
Geeignetes für die Futterstelle:
Nun können Sie Gartenvögel bestimmen und füttern. Doch das Nahrungsangebot muss nicht immer nur in den typischen Futtersilos, als Maisenknödel im schnöden grünen Netz oder in schlichten Schalen angeboten werden. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Vogelfutter dekorativ gestalten.
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