Klare Flötentöne, meckernde Rufe, zartes Trillern, niedliches Zwitschern – im Frühling und Sommer bereichern die heimischen Vögel unseren Alltag im Garten. Haben Sie in Ihrem Garten auch schon welche der gefiederte Genossen entdeckt? Wie Sie fünf der wichtigsten Gartenvögel bestimmen können, erfahren Sie hier!
Vögel sind das versteckte Orchester des Gartens. Wer im Sommer schon mal früh morgens auf die Terrasse getreten ist und die Ohren gespitzt hat, kennt das freudige und vielstimmige Gezwitscher der Gartenvögel nur zu gut. Selbst im Winter, wenn der Garten in eine Eis- und Schneedecke eingehüllt ist, bleiben viele der heimischen Vögel standhaft und sind meist die Ersten, die morgens von sich hören lassen.
Um genau bestimmen zu können, wer da durch den Garten hüpft und fliegt, braucht es ein paar Vorkenntnisse. Die Tiere sind oft flink und sehr scheu. Mit ein bisschen Geduld und den richtigen Lockmitteln kommen sich Mensch und Vogel aber schnell näher. Diese fünf Vögel lassen sich in den meisten Gärten blicken:
Jeder der fünf Vögel hat seine persönlichen Merkmale und nicht jedes Gerücht, das über sie im Umlauf ist, stimmt. Wussten Sie zum Beispiel, dass die Elster gar keine Diebin ist?
Elstern gehören zu den heimischen Vögeln, über die es viele Geschichten gibt. Schließlich kennt jeder das Bild der diebischen Elster, die glitzernde Gegenstände klaut und junge Vogelkinder aus fremden Nestern frisst. Zum Glück sind das nur Vorurteile, die größtenteils nicht stimmen.
Die Elster hat einen unschlagbaren Vorteil gegenüber anderen Gartenvögeln: Ihr Speiseplan ist äußerst facettenreich, sodass sie sich immer dem Angebot anpassen kann. Hauptsächlich stehen bei ihr Regenwürmer, Früchte, Beeren, kleine Wirbeltiere und Sämereien auf dem Speiseplan. Gibt es im Winter weniger Auswahl, greift sie zur Not auch auf Aas zurück. Im Frühjahr frisst sie gelegentlich auch Vogeleier aus fremden Nestern, das kommt jedoch selten vor. Den Vogelbestand kleinerer Gartenvögel gefährdet sie damit nicht.
Das Märchen von der diebischen Elster
Glitzernde Gegenstände müssen Sie übrigens im Garten nicht verstecken. Die Elster interessiert sich dafür in der Regel nicht. Sie sammelt nur zu Zeiten des Nestbaus Äste, Zweige und feinere Naturmaterialien zum Auskleiden; silberne Teelöffel braucht sie dafür glücklicherweise nicht.
Eine Elster lässt sich im Garten schnell ausfindig machen. Sie gehört mit 40 bis 51 Zentimetern Höhe zu den größeren Gartenvögeln und fällt mit ihrem schwarz-weißen Gefieder sofort ins Auge. Als Rabenvögel gelten sie als intelligente und neugierige Tiere, die sich sogar häufiger sehen als hören lassen. Sollte Ihnen im Garten aber ein meckerndes „tschaah-tscha“ auffallen, hören Sie gerade einer Elster zu.
Wie schlau Elstern sind, zeigt sich auch in ihrem Fressverhalten. Sie vergraben ihre Beute in kleinen Löchern, deren Ort sie sich merken. Zu einem späteren Zeitpunkt kehren sie dann zurück und buddeln ihre Nahrung wieder aus.
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Der Amsel haben Sie mit Sicherheit schon mal zuhören dürfen. Besonders in den Abendstunden ist der Balzgesang des Männchens deutlich von anderen Singvögeln zu unterscheiden. Sein Gezwitscher bildet teils sogar ganze Melodien. Im Gegensatz zum ihrem Gesang ist das Federkleid der Amsel aber unauffällig, sowohl bei den Männchen als auch bei den Weibchen. Die Federn der männlichen Amsel sind schwarz, dazu haben sie einen gelben Schnabel und gelbe Ringe um die Augen. Die Weibchen sind braun gefärbt, ihr Schnabel ist nur leicht gelb. Die Tiere erreichen eine Größe von etwa 30 Zentimetern.
Während das Gefieder der weiblichen Amsel unauffällig braun gefärbt ist, zeigt sich …
[Foto: AdobeStock_scooperdigital]
[Foto: AdobeStock_Brian-Lambert]
… das Männchen in tiefschwarzem Federkleid. Typisch: die gelbe „Brille“.
Auffällig ist vor allem ihr hüpfender Gang, wenn sie nicht fliegen. So lassen sich Amseln im Garten auch leicht bei ihrer Suche nach Regenwürmern beobachten. Daneben fressen sie Insekten, Schnecken, aber auch Beeren und Früchte.
Ein Rotkehlchen ist zwar nur 14 Zentimeter groß, lässt sich aber leicht an seiner rot-orangenen Brust erkennen. Sein Schwanz, Hinterkopf und Rücken sind Braun, sein unterer Bauch strahlt dafür in Weiß. Rotkehlchen singen im Gegensatz zu anderen Vögeln nicht nur im Sommer, sondern lassen sich auch im Herbst und Winter hören. Ihre Melodie klingt leicht melancholisch.
Einige Rotkehlchen bleiben das ganze Jahr über in Deutschland. Sie ernähren sich im Winter hauptsächlich von Beeren und Früchten, im Frühjahr und Sommer bevorzugen sie Insekten, Spinnen, Würmer und Schnecken. Ähnlich wie die Amsel hüpft es bei seiner Jagd auf dem Boden in kleinen Sprüngen vorwärts.
Als Familienmitglied der Raben ist er einer ihrer buntesten Vertreter. Der Eichelhäher wird bis zu 35 Zentimeter groß und bringt zwei Besonderheiten mit sich: Er ist nicht nur braun gefärbt, sondern hat zum einen eine schwarz-weiße Flügelzeichnung, zum anderen kurz darüber ein schillerndes, blaues Flügelfeld.
Besonders gut zu beobachten ist er im Winter am Futterhaus – da fällt er oft durch sein recht herrisches Gehabe auf. Im Winter verlässt er sich natürlich nicht nur auf menschliche Hilfe, sondern vergräbt im Herbst schon fleißig Eicheln. Seine Verstecke sucht er dann in Notzeiten auf. Aus denjenigen, die er vergisst, wachsen dann im nächsten Jahr neue Eichen heran.
Die zwei bekanntesten Meisenarten hierzulande sind wohl die Kohl- und die Blaumeise. Beide Arten sind zwar klein, die Kohlmeise ist jedoch ein wenig stämmiger. Ihr Kopf ist komplett schwarz, nur ein weißer Streifen an den Wangen durchbricht die schwarzen Federn. Daran schließt sich ein leuchtend gelber Bauch an und gelb-schwarze Flügel.
Im Gegensatz zu ihr wirkt die Blaumeise zierlicher. Sie hat ein blaues Köpfchen und schwarze Streifen an den Augen. Die gelbe Brust teilt sie sich mit der Kohlmeise, ähnlich wie die Nahrung, die größtenteils aus Insekten, Spinnen und Larven besteht. Die finden sie zum Beispiel auf Bäumen, wo die Blaumeise als gute Kletterin auch schon mal kopfüber herumläuft.
Und? War in Ihrem Stück Grün auch schon der ein oder andere Gartenvogel zu Gast? Mit ein bisschen Geduld entdecken Sie sicher schnell eines der beschriebenen Exemplare. Und wer Lust hat, kann sich einmal im Jahr an der Nabu-Aktion „Stunde der Gartenvögel“ beteiligen.
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