Der Frühling ist da, die Natur erwacht. Immer häufiger lässt sich die Sonne blicken, wärmt die Erde und unser Gemüt, lockt nach draußen. Wo man auch hinschaut, blüht es. Und da, wo es blüht, ist ein fröhliches Summen und Brummen zu hören. Nicht nur die Honigbienen sind nun auf Futtersuche, auch ihre solitär lebenden Verwandten, die Wildbienen, steuern auf der Suche nach Nektar und Pollen Blüten an. Obendrein sind letztere auf der Suche nach der passenden Behausung. Ein Insektenhotel kann für sie die ideale Nisthilfe sein. Doch aufgepasst! Wer nicht Acht gibt, läuft Gefahr, den Bienen mehr zu schaden als zu helfen.
Im Grunde genommen ist der Begriff Insektenhotel irreführend. Denn anders als der Name zunächst vermuten lässt, soll das Insektenhotel nicht verschiedenen Arten von Insekten Unterschlupf bieten. Stattdessen müsste eigentlich viel eher die Rede vom Bienenhotel sein. Noch genauer: vom Wildbienenhotel.
Wildbienen sind die meist solitär lebenden Verwandten der staatenbildenden Honigbiene. Rund 600 Wildbienenarten leben in Deutschland. Die meisten von ihnen nisten im Boden und ziehen dort auch ihre Brut auf. Nur wenige Arten nutzen dazu bestehende Hohlräume wie hohle Pflanzenstängel oder Käferfraßgänge im Holz, die ihnen zusätzlich wertvolle Schutz- und Rückzugsräume bieten. Genau diesen Wildbienenarten sollen Insektenhotels als Nisthilfen dienen.
Doch nicht nur den Wildbienen ist ein gutes Insektenhotel nützlich. Auch wir Menschen profitieren davon, ein gutes Insektenhotel im Garten oder auf dem Balkon aufzuhängen. Denn solch ein Wildbienenhaus bietet uns die Möglichkeit, die faszinierenden Insekten zu beobachten und ihre Lebensweise zu verstehen.
Im Baumarkt, im Gartencenter, in Online-Shops ja, sogar im Supermarkt – Insektenhotels gibt es mittlerweile fast überall zu kaufen. Auch wer ein Insektenhotel selber bauen möchte, findet in Internetforen oder in den sozialen Medien zuhauf Bauanleitungen fürs eigene Bienenhotel. Und ist es nicht toll, dass man den Wildbienen ganz leicht helfen kann, wenn man ihnen eine Nisthilfe zur Verfügung stellt?
Doch wer den Wildbienen wirklich Gutes tun will, sollte ein paar wichtige Dinge beachten. Wir haben deshalb ein paar hilfreiche Tipps zum richtigen Standort, dem besten Füllmaterial und den häufigsten Fehlern zusammengestellt. Denn Gutgemeintes kann sich als völlig nutzlos entpuppen – oder sogar Schaden anrichten.
Ein Insektenhotel benötigt nicht viel Platz, daher kann es sowohl im großen Garten als auch auf einem kleinen Balkon angebracht werden. Wer folgende Punkte beachtet, findet sicher den idealen Insektenhotel-Standort:
Nicht alle Insektenhotels, die es im Handel zu kaufen gibt, eignen sich tatsächlich als Nisthilfen für Wildbienen. Es spricht nichts dagegen, zu Modellen aus Baumarkt und Co. zu greifen. Dennoch sollte vor dem Kauf ein besonderes Augenmerk auf die verwendeten Materialien geworfen werden. Denn manchmal sehen die angebotenen Exemplare zwar schick aus, erfüllen am Ende aber nicht ihren Zweck.
Dieses Füllmaterial eignet sich besonders für Insektenhotels:
Ungeeignetes Füllmaterial im Insektenhotel
Stroh, Heu und Moos eignet sich nicht als Füllmaterial fürs Insektenhotel, zumindest nicht, wenn man Wildbienen eine Nisthilfe bereitstellen will. Andere Insekten wie Ohrwürmer, Käfern oder auch Spinnen – häufig also Fressfeinde der Wildbienen – nutzen dieses Material hingegen als Unterschlupf.
Auch Loch- und Hohlziegel sind zwar häufig in Bienenhotels zu sehen, erfüllen aber nur bedingt einen Zweck. Zwar mag man annehmen, dass Ziegel Wärme hervorragend speichern und dies der Brut in kühlen Nächten zugute kommt. Doch werden die Hohlräume in den Ziegeln nicht nach hinten abgedichtet und mit Bambus oder Schilf ausgefüllt, werden sie in der Regel nicht angenommen.
Unbedingt sollte zudem auf Glasröhrchen verzichtet werden. Es klingt zwar verlockend, sie einzubauen, um das Geschehen im Inneren besser beobachten zu können. Doch Glasröhrchen werden meist zur Todesfalle für die Brut: Da Wasserdampf wegen der Luftundurchlässigkeit nicht entweichen kann, ist die Gefahr der Pilzbildung einfach zu hoch.
Wer ein Insektenhotel selber bauen möchte, findet im Internet unzählige Bauanleitungen oder praktische Bausätze, mit deren Hilfe sich ein Bienenhotel ganz leicht selber herstellen lässt. Der NABU hat bereits vor vielen Jahren ein Video veröffentlich, das verständlich und anschaulich erklärt, wie man mit überschaubarem Aufwand ein Insektenhotel selber bauen kann:
Das Insektenhotel ist gekauft oder selbstgebaut und im Garten oder auf dem Balkon installiert. Doch drumherum und innendrin bleibt alles still? Kein Gesumme und Gebrumme? Die Wildbienen wollen einfach nicht einziehen?
GartenFlora-Redakteurin Kerstin Ackermann hat die häufigsten Fehler zusammengefasst:
Das sind die Top-Themen: