An einem kalten, verschneiten und frostigen Wintertag gibt es kaum etwas Verlockenderes, als seine Hände an einem knisternden Kamin im Wohnzimmer zu wärmen. Damit das klappt, braucht es zum Beispiel das passende Holz. Wer geschickt plant, muss das Holz auch nicht jedes Mal aus dem Garten holen. Auch die Kaminholz-Aufbewahrung im Wohnzimmer ist möglich – wenn man ein paar Punkte beachtet.
Kaminholz-Aufbewahrung im Wohnzimmer – voraussichtliche Lesedauer: 6 Minuten
Mit Blick auf die Energiekrise und die kalte Winterzeit haben sich viele Menschen dazu entschieden, ihren Kamin wiederzubeleben und in diesem Jahr auch mit Brennholz zu heizen. Das zeigt unter anderem auch der stark gestiegene Preis für Brennholz und Holzpellets. Die Nachfrage nach Kaminholz ist in diesem Jahr groß. Wer Brennholz ergattern konnte, der sollte bereits einen geeigneten Lagerplatz für die Holzscheite gefunden haben. Denn zu Hause gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Holz trocken unterzubringen. Grundsätzlich hängt es vom Zustand des Feuerholzes ab, ob die Aufbewahrung von Kaminholz im Wohnzimmer ratsam ist oder nicht.
Dieses Holz eignet sich am besten zum Heizen
Beim Heizen mit Holz müssen Sie einige Dinge beachten, damit Sie zum einen die wertvolle Ressource Holz bestmöglich nutzen und zum anderen die Umwelt nicht so stark belasten. Dabei ist zum Beispiel wichtig, mit welchem Holz Sie heizen. Am besten eignet sich laut dem Bundesministerium für Landwirtschaft Weichholz. Bei Weichholz ist die Zündtemperatur niedriger als bei Hartholz, es fängt also schneller an zu brennen und Wärme abzugeben. Zum Weichholz zählen beispielsweise Kiefer, Tanne und Birke.
Wie für so vieles gibt es auch fürs Heizen mit Holz gesetzlich geregelte Vorgaben, an die sich jeder in Deutschland halten muss. In der sogenannten Kleinfeuerungsverordnung ist festgehalten, dass das Holz, dass in den Kamin kommt, eine maximale Restfeuchte von 25 Prozent haben darf. Als beim Verfeuern unbedenklich gilt aber unter Brennholzexperten eigentlich erst ein Wert ab 18 Prozent Restfeuchte. Erst ab 20 Prozent Restfeuchte darf Holz als trocken ausgewiesen werden. Bei trockenem Kaminholz bleibt der CO2-Ausstoß bei der Verbrennung möglichst gering. Ist das Holz trocken, ist außerdem sein Heizwert deutlich höher.
Tipp: Wenn das Holz trocken genug ist, dann sollte etwa 20 Minuten nach dem Anfeuern des Kamins kaum noch Rauch aus dem Schornstein aufsteigen. Zu feuchtes Holz qualmt nämlich stark und setzt dabei vermehrt Luftschadstoffe frei.
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Beim Kauf von Brennholz ist es daher wichtig, sich den Feuchtigkeitsgehalt bescheinigen zu lassen. Frisch geschlagenes Weichholz trocknet in der Regel etwa zwei Jahre und darf dann erst in den Kamin. Nur wenn Sie ausgewiesenes, bereits getrocknetes Brennholz kaufen, ist eine Aufbewahrung im Wohnzimmer sinnvoll.
Ist das Weichholz ordentlich trocken, darf es auch einen Platz im Wohnzimmer finden. Kaminholz lässt sich dabei auf unterschiedliche Weise im Wohnzimmer lagern. Ein paar Ideen:
Tipp: Muss das Holz noch draußen bleiben, weil es noch zu feucht ist, sind folgende Dinge wichtig: Das Holz muss draußen an einem luftigen, vor Nässe geschützten Platz liegen. Im besten Fall ist die Unterlage, auf der das Holz liegt, ebenfalls luftdurchlässig. Wunderbar eignet sich beispielweise ein Brennholzregal. So vermeiden Sie Schimmel bei den zuunterst liegenden Scheiten. Lagert das Holz an einer Wand, sollten zehn Zentimeter Platz zwischen Holzstapel und Wand sein.
Holz verbrennt in mehreren Stufen. Damit es bald wohlig warm in Ihrem Wohnzimmer wird, müssen Sie schon beim Anzünden beachten, dass der Verbrennungsraum nur etwa zur Hälfte mit Holz befüllt ist. Die Holzscheite sollten zu Beginn eher klein und dünn sein, da sie schneller brennen. Zudem hilft es, Holzpellets hinzuzugeben oder andere schnellbrennende Anzündhilfen wie etwa Eierkartons oder Papier. So treiben Sie die Temperatur nach oben und können bald auch größere Holzscheite auflegen.
Was sind Holzpellets?
Holzpellets sind eigentlich ein Abfallprodukt aus der Holzindustrie. Beim Heizen mit Kamin bekommen sie allerdings ein zweites Leben und dienen oft als Anzüder. Die kleinen, etwa 25 Millimeter großen Holzstäbchen brennen schnell und lassen eine gute Glut für größere Holzscheite entstehen.
Wichtig ist am Anfang eine große Sauerstoffzufuhr im Kamin. So steigt die Verbrennungstemperatur und damit die Temperatur im Raum schneller. Ist das komplette Holz durchgeglüht, sollten Sie die Sauerstoffzufuhr dann wieder etwas verringern. So brennt das Feuer möglichst lange.
Das Sinnbild von einer gemütlichen Winterzeit ist der knisternde Kamin, vor dem sich die Familie versammelt, wärmt und entspannt. Doch das Heizen mit Holz steht schon länger in der Kritik von Umweltverbänden mit Blick auf die Feinstaubbelastung und Freisetzung anderer Luftschadstoffe bei einer nicht vollständigen Verbrennung. Das Umweltbundesamt (UBA) verweist zudem auf Umweltbelastungen, die beispielsweise beim Abholzen und beim Transport des Brennholzes entstehen. Kritisch sieht das UBA auch den steigenden Holzverbrauch, denn in Deutschland ist der Holzeinschlag zwar geregelt. Steigt der Druck auf den deutschen Holzmarkt, wachsen die Holzimporte. Kommt das Holz dann aus anderen Ländern, lässt sich nicht mehr überprüfen, wie nachhaltig dort der Holzeinschlag ist.
Die Gegenseite wie beispielsweise der Bundesverband Brennholz argumentiert, dass die Feinstaubbelastung in Deutschland seit Jahren geringer werde und Holz die nachhaltigste aller Energiequellen sei, da sie in Form von Bäumen beständig nachwachse.
Übrigens: Hacken Sie das Holz in Ihrem Garten selbst, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Sie am besten vorgehen können. Im Text „Holz hacken mit dem Spalthammer“ erklären wir, was dabei wichtig ist.
ANNA KATHARINA KÜSTERS
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