Einen Apfelbaum schneiden ist eine Kunst. So mancher alte Obstbaum trägt kaum noch, ist total vergreist und braucht einen kräftigen Schnitt. Welche Triebe stehen bleiben sollten, erklärt Ihnen GartenFlora-Redakteur Achim Werner.
Dieser Apfelbaum ist in den vergangenen Jahren zu stark geschnitten worden. Zu viel, denn ein starker Rückschnitt provoziert einen starken Austrieb. Kein Wunder also, dass die Krone so dicht ist. Die vielen unverzweigten Langtriebe, Wasserschosser genannt, sind die Folge des starken Rückschnitts. Bisher wurde im Winter jeder Trieb, der im Vorjahr gewachsen war, bis auf einen kurzen Stummel eingekürzt. Und der Baum hat sich gewehrt. An jedem dieser Stummel trieben im Jahr darauf mindestens zwei Knospen aus und bildeten lange Zweige. Blütenknospen sind an diesem frischen Holz allerdings keine zu finden.
Die Faustregel beim Apfelbaum schneiden:
Die einjährigen Triebe niemals einkürzen, sondern an der Ursprungsstelle ganz entfernen. Aber nicht alle Ruten, denn das würde dazu führen, dass aus dem alten Holz zu viele neue Triebe sprießen. Sogar da, wo zunächst gar keine Knospen zu erkennen sind. Ein unkontrollierter Wuchs wäre die Folge.
Ganz zum Schluss das überalterte Fruchtholz ausdünnen. Das blüht zwar besonders schön, aber die Äpfel, die hier wachsen, sind nicht die besten. Dieses stark verzweigte, kurze Quirlholz mitten in der Krone besitzt nur wenige Blätter, die kaum Licht abbekommen. Sie können keine hochwertigen Früchte ernähren.
Je jünger und kräftiger das Fruchtholz, desto besser die Äpfel. Das gilt auch für andere Obstbäume.
Übrigens lassen sich manche Werkzeugstiele auch mit einer Baumsäge ausrüsten.
Die Anschaffung solcher Wechselsysteme zahlt sich jetzt aus, denn die Reichweite vergrößert sich immens und erspart Ihnen die Leiter. So sollte das Apfelbaum schneiden gelingen.