Äpfel gehören zu den wichtigsten Obstarten und eignen sich zur Herstellung von Kuchen, Säften und anderen leckeren Gerichten. Im Garten darf dieses vielseitige Kernobst darum nicht fehlen. Damit der Obstbau für den Selbstversorgergarten gelingt, ist eine sorgfältige Auswahl der Apfelsorten und Erziehungsformen empfehlenswert. Die GartenFlora stellt Ihnen robuste Züchtungen vor.
Auch wenn das Grundstück nicht so groß ist, findet sich bestimmt ein Platz für einen Apfelbaum. Denn es gibt sie, die kompakt bleibenden Bäumchen und leckeren Apfelsorten!
Gefragt ist ein spezieller Typ des Apfelbaums, der möglichst resistent gegen Krankheiten ist, wenige Schnitteingriffe benötigt, schon früh (bereits im zweiten Jahr) Früchte trägt und nicht zu hoch und zu breit wird.
Obwohl viele alte Sorten sehr wohlschmeckend sind, gibt es manchmal im Anbau entscheidende Nachteile: Sie wurden noch zur Zeit der Hochstammkulturen ausgelesen und haben zunächst einen starken vegetativen Wuchs – der Ertrag lässt dann einige Jahre auf sich warten. Zudem sind sie oft anfällig für Pilzerkrankungen wie Rost, Schorf und Mehltau.
Pflanzen Sie also möglichst neuere Sorten, die nachweislich wenig krankheitsanfällig sind. Auch der Geschmack und die Lagerfähigkeit spielen bei der Sortenwahl natürlich eine große Rolle.
Beim Apfelbaumkauf sollten Sie auch auf die verwendete Veredelungsunterlage achten. Ein kompakter Wuchs wird in den Baumschulen über schwachwachsende Unterlagen erreicht. Daraus lassen sich Buschbäume, Spindelbüsche oder auch Spalierobst erziehen.
Für die Kultivierung im Kübel sind Säulenäpfel bestens geeignet. Wichtig dabei ist ein reibungsloser Wasserablauf – Abflusslöcher im Topf sowie eine Drainageschicht müssen also vorhanden sein. Im Frühjahr und Sommer sollte außerdem regelmäßig gewässert werden. Mit einem ausreichend großen Topf – etwa ab 40 Liter Fassungsvermögen –, hochwertiger Kübelpflanzenerde und einem Depotdünger hat das Bäumchen alles, was es benötigt. Wird das Pflanzgefäß gut einpackt, können es den Winter auch problemlos auf dem Balkon oder der Terrasse verbringen.
Hier eine kleine Auswahl bewährter Sorten für den Garten:
Diese Apfelsorten sind recht anspruchsvoll und daher für Hobbygärtner*innen eher ungeeignet: ‘Gala’, ‘Delicious’, ‘Gloster’, ‘Jonagold’, ‘Elstar’ und ‘Braeburn’.
Apfelbäume sind extrem vielgestaltig. Neben der Apfelsorte ist auch die Auswahl der geeigneten Erziehungsform wichtig. Letztere hängt von der persönlichen Präferenz und natürlich vom Platzangebot ab. Im Folgenden eine Übersicht:
Obstbäume, die als Spindeln gezogen sind, bestehen aus einem Mitteltrieb und den von dort abzweigenden, fast horizontalen Fruchttrieben. Sie können ohne Leiter beerntet werden. Da sie oft nicht mehr als vier Quadratmeter Standraum benötigen, sind sie für den kleinen Hausgarten prädestiniert. Ein regelmäßiger Schnitt sichert einen guten Ertrag. Wissen sollte man, dass diese Bäume keine hohe Lebenserwartung haben – nach etwa 20 Jahren muss man sie meist ersetzen.
Buschbäume, sogenannte Niederstämme, weisen eine Stammhöhe von etwa 60 Zentimetern auf, die zu erwartende Endhöhe liegt bei maximal vier Metern. Mit einer passenden Apfelsorte in Buschform kann auch eine Obsthecke im Kleingarten angelegt werden, die aus mehreren Sorten besteht.
Säulenäpfel wachsen schlank mit einem gestauchten Mitteltrieb und wenigen Seitentrieben in die Höhe. Durch ihren kompakten Wuchs benötigen Sie nur etwa einen Quadratmeter Platz und können somit auch in einen Kübel gepflanzt werden. Sie sind dabei relativ pflegeleicht: Nur ein Kürzen der Seitentriebe und ein Ausdünnen des Fruchtbehangs sind wichtig, um ausreichend Ertrag zu erzielen.
Schorfresistente Säulenäpfel sind zum Beispiel: ‘Rondo’, ‘Jucunda’, ‘Rhapsodie’ und ‘Sonate’. Malini® ‘Gracilis’® ist eine besonders kleine Apfelsorte, die nach acht Jahren nur etwa 150 Zentimeter erreicht.
Für diese Erziehungsform eignen sich alle Sorten, aber es sollten Bäume gewählt werden, die nicht starkwüchsig sind (die richtige Veredelungsunterlage ist also entscheidend). Da die untersten Seitentriebe sich relativ nah am Boden befinden müssen, sollten Sie einen Busch oder Spindelbaum erwerben. Spalierobst ziehen Sie entlang von Gerüsten, die Sie beispielsweise an Wänden befestigen, aber auch ein frei stehender Baum ist möglich. Es ist in der Pflege relativ aufwändig, da ein regelmäßiges Beschneiden erforderlich ist. Wenn die spezielle Schnittmaßnahme nicht so leicht von der Hand geht, kann auch vorgeformtes Spalierobst gekauft werden.
Apfelbäume mögen keine große Hitze. Eine nach Westen ausgerichtete Mauer oder Wand ist daher für das Spalierobst ideal.
Halb- und Hochstämme zeigen die bekannten Formen bei Apfelsorten. Halbstämme werden bis 160 Zentimeter hoch und sind in Privatgärten häufig anzutreffen, da sie eine Unterpflanzung zulassen und für hohe Erträge sorgen. Hochstämme sind vor allem in großen Gärten oder Streuobstwiesen zu finden – ihre Stammhöhe kann 2 Meter erreichen.
Bei einem Apfelbaum findet eine erfolgreiche Befruchtung nur dann statt, wenn er Pollen einer anderen Sorte erhält. Dies stellt jedoch meistens kein Problem dar: Denn Apfelbäume kommen in der Kulturlandschaft zahlreich vor, und auch Zieräpfel sind gute Befruchter.
Da die Bestäuberinsekten, Wild- und Honigbienen, Schwebfliegen und Hummeln, von den Blüten magisch angezogen werden, tragen diese meist genügend ‘fremde’ Pollen bei sich, die dann die jeweilige Sorte gut befruchten können.
Aber natürlich können Sie unterstützende Maßnahmen ergreifen: Geeignete Nisthilfen für Solitärbienen, Hummeln und Schwebfliegen sorgen dafür, dass diese sich vor Ort ansiedeln. Darüber hinaus locken viele Frühjahrsblüher und heimische Blütensträucher die Nützlinge verstärkt in den Garten.
Das sind die Top-Themen: