Es gibt zahlreiche Champignon-Arten innerhalb der Pilzgattung aus der Familie der Champignonverwandten (Agaricaceae). Der Zweisporiger Champignon (Agaricus bisporus), auch Zuchtchampignon oder Egerling genannt, ist der bedeutendste Kulturpilz, denn er wird weltweit am häufigsten kultiviert und verzehrt.
Champignons bilden fleischige Fruchtkörper, die sich in Hut und Stiel gliedern. Der feste Stiel sitzt zentral und lässt sich leicht vom Hut lösen. Er ist vier bis acht Zentimeter lang und hat unter dem Hut einen kleinen Ring.
Es gibt Zuchtformen mit weißen oder braunen Hüten. Die braunhütigen Formen werden oft als Steinchampignon bezeichnet und haben ein etwas kräftigeres Aroma. Beide Zuchtformen besitzen einen anfangs halbkugeligen und später einen breiten Hut mit einem Durchmesser von drei bis zehn Zentimetern. Die Oberfläche ist meist glatt, es gibt aber auch Sorten mit schuppig-marmorierten Hüten (‚Bella‘).
Die Lamellen an der Unterseite des Huts zeigen in jungem Stadium eine blassrosa Färbung, bei Reife sind sie schokoladenbraun bis purpurschwarz gefärbt.
Natürlich kommen Champignons auf Wiesen, in Gärten und Parks vor, wo sie auf nährstoffreichem organischem Material (Kompost) wachsen. Man bezeichnet sie als Saprophyten, da sie von abgestorbenen Substanzen leben. Es gibt unter den zahlreichen Champignongarten auch giftige und ungenießbare, deshalb sollte man darauf verzichten wild gesammelte Exemplare zu verzehren.
Am einfachsten ist der Anbau von Champignons mit fertigen Kultursets, die bereits das beimpfte Fertigsubstrat und spezielle Erde zum Abdecken beinhalten. Das Substrat muss schon vergoren oder verrottet sein, denn frisches Holz, Stroh oder Häckselgut können die Pilze nicht aufschließen.
Das Fertigsubstrat wird, in Schalen oder Töpfen, an einen kühlen Platz im Haus oder Keller gestellt. Licht spielt keine Rolle, es kann also ein heller oder ein dunkler Standort sein. Das wichtige ist die Temperatur: Am besten wachsen Champignon bei 12 bis 18 Grad Celsius, wobei 15 Grad Celsius ideal sind. Temperaturen über 20 Grad Celsius ist für den Champignonanbau nicht geeignet. Decken Sie das Substrat mit der mitgelieferten Erde ab (nicht festdrücken), befeuchten es und halten es auch regelmäßig feucht, zum Beispiel mit einer Sprühflasche. Am Anfang können Sie die Kultur mit einer Folienhaube abdecken. Sind die ersten Fruchtkörper zu sehen, wird die Abdeckung abgenommen. Dann ist frische Luft notwendig und die Kultur kann etwas kühler gestellt werden.
In einem Zeitraum von drei bis vier Monaten können Sie in drei bis fünf Erntewellen Ertrag erwarten, die erste Ernte findet nach 20 bis 30 Tagen statt. Zwischen den Erntewellen liegen ein bis zwei Wochen. Der Ertrag beträgt circa 30 bis 40 Prozent des Substratgewichtes. Drehen Sie reife Pilze vorsichtig heraus und zwar so, dass keine jungen Pilze beschädigt werden.
Das Aroma von Champignons ist typisch pilzartig, mild und nussartig. Sehr gut schmecken sie gebraten, gedünstet oder gegrillt sowie als Pilzsauce. Man kann sie auch einkochen oder sauer einlegen. Champignons gehören zu den wenigen Pilzen, die auch roh völlig unproblematisch gegessen werden können, ohne Beschwerden zu verursachen. Die Pilze enthalten wertvolle Vitamine und Spurenelemente, jedoch nur 25 Kalorien je 100 Gramm. Deshalb sind Champignons auch bei vielen Diäten sehr beliebt.
Im Kühlschrank halten Champignon bis zu fünf Tage, sie können zudem eingefroren werden. Sehr beliebt ist auch der Brasilianische Mandel-Egerling oder Mandelpilze (Agaricus subrufescens), der genauso kultiviert wird, jedoch höhere Temperaturen verträgt. Somit ist er besser geeignet für einen Anbau in Wohnräumen oder Kellern, die im Sommer wärmer werden. Sein Aroma erinnert an Mandeln und schmeckt intensiver als der braune Steinchampignon.
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