Entflammt für Chili-Rezepte? Die feurigen Schoten überzeugen uns in der Küche und im Garten. Sie treiben uns dabei nicht nur Tränen in die Augen, sondern lassen auch weltweit Sammlerherzen höherschlagen. Mit dem richtigen Fingerspitzengefühl findet man auch die perfekte Sorte und mit Klassikern unter den Chili-Rezepten wie zum Beispiel der Sweet-Chili-Soße, können Sie die Schoten gebührend zelebrieren. Wir stellen Ihnen leckere Rezepte und verschiedene Sorten vor.
Chili-Rezepte – voraussichtliche Lesedauer: 11 Minuten
Lust auf Sweet-Chili-Soße, eingelegte Jalapeño-Ringe, scharfes Tomaten-Zucchini-Chutney oder vegane Schokolade mit Chili-Zimt-Topping? Wir haben vier Chili-Rezepte für Sie zusammengestellt, bei denen jeder Gaumen auf seine Kosten kommt.
Sweet-Chili-Soße schmeckt zu asiatischen Gerichten ebenso gut wie zu Grillfleisch, -käse und -gemüse. Die pikante Kombination aus fruchtiger Schärfe und Zucker ist eine klassische und exotische Art, Chilis einen gelungenen Auftritt zu bereiten. Wir zeigen, wie das Chili-Rezept perfekt gelingt.
Zutaten für eine Flasche:
Zubereitung:
Tipp:
Etwas milder wird’s, wenn Sie eine halbe rote Paprika hinzufügen
Die eingelegten Jalapeño-Ringe passen wunderbar zu Steak, Burger und auch gegrilltem Gemüse. Auch wer Nacho-Chips liebt, kommt auf seine Kosten. Geben Sie die Ringe einfach mit etwas Käse auf den Snack und überbacken Sie alles für ein paar Minuten im Ofen.
Zutaten:
Zubereitung:
Tipp:
Ungeöffnet halten sich die eingelegten Schoten circa ein Jahr. Wenn das Glas geöffnet wird, sollte man es in den Kühlschrank stellen und in etwa einer Woche aufbrauchen.
Scharf, süß, würzig – wenn eine Soße das kann, dann ist es definitiv Chutney. Die pikante Marmelade weiß mit den verschiedensten Zutaten zu überzeugen. Hier kombinieren wir Tomaten mit Zucchini. Chili verleiht der Mischung den besonderen Twist, auf den Sie nicht mehr verzichten möchten.
Zutaten (für 8 Gläser à 250 ml Inhalt):
Zubereitung:
Hier treffen Chili und Schokolade aufeinander, denn diese zwei Komponenten bringen in sich das Beste zum Vorschein. Mit einem feinen Topping aus den feurigen Schoten und exotischem Zimt wird dieses Chili-Rezept zu einem herausragenden Geschmackserlebnis. Probieren Sie es aus – ganz ohne tierische Zutaten.
Zutaten (für eine Schokoladentafel):
Topping:
Zubereitung:
Tipp:
Die Chili-Zimt-Schokolade lässt sich in Frischhalte-Boxen im Kühlschrank oder auch portioniert im Gefrierschrank aufbewahren.
PATRICIA STÄDTER
Chilis sind aus zahlreichen Gründen sehr beliebt: Die einen packt der Ehrgeiz, die schärfste Frucht der Welt zu züchten. Das ist derzeit (noch) die Sorte ‘Carolina Reeper’. Die anderen suchen den Kick, indem sie auf Wettbewerben immer schärfere Chilis essen. Manchen reicht es aber auch schon, die schärfste Sorte im eigenen Garten zu ziehen, quasi die „Horror-Chili“, vor der alle in Ehrfurcht erblassen, die aber keiner zu essen wagt. Denn wirklich essbar sind diese Schärfsten aller Scharfen nicht mehr, auch nicht in einem gut zubereiteten Chili-Rezept.
Zu den Newcomern der letzten Jahre gehören aromatische milde Sorten, die sich für viele verschiedene Chili-Rezepte eignen. Ja, richtig gelesen: Chilis können nicht nur scharf, sondern auch zitronig (‘Aji’-Sorten), blumig (‘Trinidad Perfume’) oder fruchtig sein. Das lässt sich bei den milden bis leicht scharfen Sorten gut herausschmecken, z.B. der milden, sehr fruchtigen Habanero-Sorte ‘El Remo’.
Bei den schärferen braucht man Training, um sich erst an die Schärfe zu gewöhnen und dann das Aroma hinter der Schärfe zu entdecken. Eine ‘Bhut Jolokia’ ist beispielsweise die bis 2006 schärfste Chili der Welt. Verantwortlich für die Schärfe ist das Capsaicin, das in der ‘Bhut Jolokia’ in einer Million Scoville vorhanden ist.
Scoville ist die nach ihrem Entwickler Wilbur L. Scoville benannte Einheit, die den Gehalt an Capsaicin angibt. Das bedeutet im Fall der ‘Bhut Jolokia’, dass man das enthaltene Capsaicin einmillionenfach mit Wasser verdünnen muss, damit es nicht mehr scharf ist.
Bekannte Chili-Sorten und ihr Schärfegrad
Damit Chilis gut gedeihen und Sie unsere Chili-Rezepte auch ausprobieren können, wollen sie den Kopf in der Sonne baden und dabei warme Füße haben. Beides bekommen sie in unseren Breiten am ehesten in Hochbeeten und Töpfen. Kleinere Düngergaben, etwa einmal in der Woche im Gießwasser, können die Starkzehrer besser verarbeiten als eine große Gabe im Frühling.
Sobald sich die ersten Früchte entwickeln, brauchen Chilis viel Wasser. Hält man die Pflanzen allerdings etwas trockener, ohne dass der Ballen austrocknet, kann man noch ein Quäntchen mehr Schärfe aus den Früchten herauskitzeln. Mehrjährige Arten wie Capsicum frutescens, C. pubescens und C. baccatum können sogar überwintert werden. Bevor die Temperaturen unter 10 °C fallen, holt man die Töpfe herein, schneidet sie um etwa ein Drittel zurück und stellt sie hell und kühl (bei 10 bis 20 °C) auf. Sie werden nur so viel gegossen, dass sie nicht austrocknen.
Doch vor dem Überwintern steht erst einmal die Ernte an. Die milden ‘Lombardo’- und Spiral-Chilis können gut in süß-sauren Essig eingelegt werden, ebenso wie in Scheiben geschnittene Jalapeños. Mittelscharfe Chilis wie ‘Cayenne’ und ‘Apache’ werden gerne zu einem klassischen Chili-Rezept, der Sweet-Chili-Soße, verarbeitet.
Die Aroma-Chilis können Sie einfrieren und frisch in Chili-Rezepte reiben. Habaneros werden gerne getrocknet und in der Küchenmaschine zerkleinert, um sie platzsparend unterbringen zu können.
Wenn Sie die Chilis in einer Küchenmaschine zerkleinern, lassen Sie dem scharfen Staub auf jeden Fall Zeit, sich zu setzen, bevor Sie den Deckel abnehmen!
Scharfe Chilis scheinen uns zu verbrennen – und so paradox es klingt, es ist tatsächlich eine Verbrennung. Das Capsaicin dockt an den Hitzerezeptoren im Mund an, löst einen Schmerz wie bei einer Verbrennung aus – und lässt jede Menge Glückshormone durch den Körper strömen. Und das kann süchtig machen: Pepper-High nennt man das auch. Doch weil man sich an den Schmerz gewöhnt, muss man dafür immer noch schärfere Chilis essen – und irgendwann sitzt man dann an einem langen Tisch und probiert sich bei einem Wettbewerb aufwärts durch Chili-Rezepte mit allen Schärfegraden …
Das Capsaicin ist übrigens nicht, wie oft vermutet, in den Kernen, sondern in den weißen Scheidewänden konzentriert. Haben Sie aus Versehen eine zu scharfe Chili erwischt, helfen nur Milchprodukte und Öl, um das fettlösliche Capsaicin zu neutralisieren.
Bei Untersuchungen an der Hochschule Fulda haben Probanden den besten Feuerlöscher bei zu scharfen Chili Rezepten ermittelt: Mascarpone mit 80 % Fett in der Trockenmasse, am besten auf ungeröstetem Toastbrot. Letzteres reibt die Schärfe von der Zunge.
NATALIE FASSMANN
Die Gartenküche hat es Ihnen angetan, aber von Chili-Rezepten haben Sie vorerst genug? Dann stöbern Sie doch durch unsere Rezeptkategorie und lassen sich von einer Vielzahl verschiedener Leckereien überzeugen.
Wir wünschen Ihnen viel Freude dabei und natürlich guten Appetit!
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