Zum Ende des Winters ist es draußen noch ungemütlich kalt. Aber selbst im ungeheizten Gewächshaus steigen die Temperaturen mitunter schon so weit, dass gegen Ende Februar die ersten Radieschen und Salate keimen. Da macht die Anzucht im Gewächshaus so richtig Spaß.
Bei der Anzucht im Gewächshaus, sollten Sie immer ein nährstoffarmes Substrat verwenden. In gewöhnlicher Blumenerde würden sich kaum neue Wurzeln bilden, da reichlich Nährstoffe zur Verfügung stehen. Nur wenn die jungen Keimlinge auf Nahrungssuche gehen müssen, strecken sie ihre feinen Würzelchen durch das gesamte Aussaatgefäß und verzweigen sich gut. Aussaaterde gibt es auch torffrei, zum Beispiel von Floragard.
Die feinen Samenkörner von Petunie, Basilikum oder Fleißigem Lieschen nicht mit der Gießkanne angießen und feucht halten. Besser sind Handsprüher, die einen feinen Nebel erzeugen. Der feuchtet nicht nur das Substrat gleichmäßig an, sondern spendiert den trockenempfindlichen Sämlingen auch eine angemessene Luftfeuchte.
Ein weiteres Plus: Samen oder feine Sämlinge werden nicht aus der Erde geschwemmt, und es entsteht keine Staunässe.
An trüben Frühjahrstagen muss wenigstens die Gewächshauseindeckung klar sein. Nur dann erreicht ein Großteil des knappen Lichts die sonnenhungrigen Sämlinge. Zudem heizt die Sonne das Häuschen so viel besser auf. Also weg mit Alge, Staub und Co!
Frühgemüse fürs Gewächshaus, Frühbeet und Freiland können schon ab Februar ausgesät werden – entweder am Fenster oder im Gewächshaus, wo es deutlich heller, aber meist auch kühler ist. Feldsalat, Spinat, Dicke Bohne oder Radieschen stört das wenig. Wer dagegen Sommerblumen oder ein wärmebedürftiges Fruchtgemüse mit langer Anzuchtdauer vorkultivieren möchte, temperiert das Gewächshaus mit einer Gas- oder Elektroheizung. Ein spezieller Petroleumofen ist eher für kleinere Häuschen konzipiert.
Generell sollte aber beim Aussaattermin das Timing stimmen. Freilandgurken dürfen zum Beispiel erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) ins Beet. Damit die Jungpflanzen nicht zu groß werden, sollte man mit der Aussaat bis Mitte April warten.
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Gurkenpflanzen vorziehen
Die beste Heizung nützt nichts, wenn Gewächshauswände oder Türdichtungen nicht dichthalten. So manches kleine Leck bleibt jedoch unentdeckt. Hier strömt ununterbrochen kalte Luft ins Glashaus. Eine Daune, dicht an die Gewächshaushülle gehalten, spürt jede Ritze auf. Bitte unbedingt abdichten, ehe die Jungpflanzenanzucht beginnt. Lückenlos angebrachte Luftpolsterfolie mindert Wärmeverluste durch Undichtigkeiten und erhöht zudem die isolierende Wirkung der Gewächshauseindeckung.
Andenbeere 22–24 °C, Febr./März, 7–14 Tage
Artischocke 18–25 °C, Febr./Anf. März, 15–25 Tage
Aubergine 22–24 °C, Febr./März, 6–14 Tage
Blumenkohl 15–20 °C, Febr.–Mai, 5–10 Tage
Früh- und Treibkohlrabi 12–20 °C, Febr./März, 5–10 Tage
Früher Kopfkohl 15–20 °C, Jan–Mai, 5–10 Tage
Paprika 22–24 °C, Febr./März, 5–20 Tage
Radieschen (Direktsaat) 12–20 °C, Ende Jan–April, 3–10 Tage
Salat (Treib- und Frühsorten) 8–16 °C, Februar, 6–12 Tage
Salat (Freilandsorten) 8–16 °C, März–Mai, 6–12 Tage
Fleißiges Lieschen 18–23 °C, Febr./März, 15–30 Tage
Gauklerblume 12–20 °C, Febr.–Mai, 10–18 Tage
Leberbalsam (Ageratum) 22–26 °C, Febr./März, 10–15 Tage
Löwenmaul (Antirrhinum) 16–20 °C, Febr./März, 15–25 Tage
Elfenspiegel (Nemesia) 18–22 °C, Febr.–Juni, 10–15 Tage
Männertreu (Lobelia) 18–25 °C, Febr./März, 5–15 Tage
Petunie 18–23 °C, Febr./März, 10–15 Tage
Mittagsgold (Gazania) 18–23 °C, Febr.–April, 10–20 Tage
Spinnenblume (Cleome) 18–24 °C, Febr./März, 15–25 Tage
Verbene 18–24 °C, Febr./März, 15–30