Sie bieten viele Vorteile und doch sind Asia-Salate in deutschen Gärten noch nicht sehr verbreitet. Dabei sind sie einfach zu kultivieren. Außerdem sind viele Sorten mit ihren hübschen, abwechslungsreich geformten Blättern in vielen verschiedenen Rot- oder Grüntönen richtige kleine Schönheiten. Ihre Namen wie ‘Mizuna’, ‘Mibuna’ und ‘Misome’ klingen exotisch und manchmal auch etwas verwirrend. Komatsuna, Pak Choi und Blattsenf beziehungsweise Mustard ‘Red Giant‘ sind ebenfalls Asia-Salate.
Wie einige der klangvollen Namen vermuten lassen, stammen diese Salate aus dem asiatischen Raum. Viele Asia-Salate gehören zu den Kohlgewächsen und sind mit unserem Weißkohl und Wirsing verwandt. Doch sie schmecken ganz anders. Außerdem können sie als Schnittsalat verwendet werden und eignen sich hervorragend als „Cut-And-Come-Again“-Gemüse.
„Cut-And-Come-Again“-Gemüse: Die Pflanzen bilden neue Blätter, wenn beim Ernten nicht zu tief geschnitten wird. Sie ermöglichen dann eine zwei- oder dreimalige Ernte.
Die britische Gemüseexpertin Joy Larkcom hat den Begriff „Cut-And-Come-Again“-Gemüse bekannt gemacht. Sie bezeichnete damit Blattsalate, die mehrfache Ernten ermöglichen, wenn man den Blättern Zeit zum Nachwachsen gibt. Manchmal sind sogar mehr als drei Ernten möglich.
In ihrem Buch Oriental Vegetables, in dem sie viele Asia-Salate vorstellt, schreibt Joy Larkcom sinngemäß über diese Gemüsepflanzen mit Mehrfachnutzen: “Dies ist eine sehr produktive Art des Gemüseanbaus – von unschätzbarem Wert dort, wo Platz knapp ist. Außerdem sind die Blätter junger Sämlinge sehr lecker, sie sehen frisch und appetitlich aus und sie sind nährstoffreich. Oft haben sie den zweifachen Vitamingehalt von reifen Blättern.“
In der Küche sind die je nach Sorte mild bis pikant-würzig schmeckenden Blätter der vielen Asia-Salate vielseitig verwendbar: Die Blätter werden gerne als Baby Leaf geerntet, also bei einer Blattlänge von fünf bis zehn Zentimetern.
Ein Salat nur aus den jungen Blättern schmeckt möglicherweise zu intensiv, doch als Ergänzung bringen die Blätter neue Geschmacksnuancen in Salate. Sie sind auch ein gesunder, pikant-würziger Brotbelag. Die größeren Blätter der Asia-Salate können als Wok-Gemüse oder in der Pfanne zubereitet werden.
Asia-Salate lassen sich das ganze Jahr über im ungeheizten Gewächshaus oder von Mitte März bis September im Freiland kultivieren. Die meisten Arten haben eine hohe Kältetoleranz und können deshalb früh zu Beginn der Gartensaison und auch im Spätsommer und Herbst ausgesät werden. So lässt sich spät im Jahr noch ohne Energiezufuhr gesundes, frisches Gemüse anbauen.
Ideal ist humoser Lehm- oder Sandboden. Das Saatbeet muss gut feucht, aber nicht nass sein. Am einfachsten ist der Start mit Saatbändern, die in eine zwei Zentimeter tiefe Rille gelegt werden. Der Abstand zwischen den Reihen sollte bei der Ernte als Baby-Leaf-Salat mindestens zehn, besser 15 Zentimeter betragen.
Die Asia-Salate wachsen gut in Töpfen oder Kästen auf dem Balkon oder auf der Terrasse. Die Kultur in Gefäßen bietet auch einen gewissen Schutz vor dem Befall mit Erdflöhen, die bei steigenden Temperaturen zu einem Problem werden können.
Wer Asia-Salate direkt aus der Samentüte sät, muss später auf drei Zentimeter Pflanzenabstand vereinzeln. Eine saatgutsparendere Möglichkeit: Die Pflänzchen werden zu mehreren im Topf vorgezogen und dann ausgepflanzt. Das Saatgut keimt schnell. Als Baby-Leaf können viele Asia-Salate im Sommer schon nach zwei bis drei Wochen, im Winter nach acht bis neun Wochen geerntet werden.
‘Mustard Red Gigant’ hat ein angenehm scharfes Aroma, das an Senf oder Meerrettich erinnert. Die Blätter sind fein gezahnt und haben grün-bronzefarbige Blattadern. Ganz jung geerntet (20 Tage nach der Aussaat), können Sie ihn als Salat essen, die etwas größeren Blätter schmecken gedünstet ähnlich wie Spinat.
‘Komatsuna Green Boy’ liegt geschmacklich zwischen Kohl und Radieschen. Der Salat hat glatte, leicht behaarte Blätter mit weißen Rippen. Die Sorte übersteht Frost bis -12 Grad. Sie können die jungen Blätter bereits zehn bis 14 Tage nach der Aussaat ernten. Sie werden dazu ca. zwei Zentimeter über dem Boden abgeschnitten und sie können fortlaufend geerntet werden.
‘Mizuna’ ist einer der bekanntesten Asia-Salate. Er schmeckt ähnlich wie Radieschen. Schon vier bis sechs Wochen nach der Aussaat bildet ‘Mizuna’ Blattrosetten mit 20 bis 30 Zentimeter langen und stark gefiederten Blättern, die sehr saftig und knackig sind.
Ernten Sie zu Beginn die äußeren großen Blätter einzeln und lassen Sie die kleinen inneren Blätter wachsen. Später können Sie auch die gesamte Rosette etwa zwei Zentimeter über dem Boden abschneiden. Der Salat treibt wieder aus und kann fortlaufend geerntet werden, bis die Pflanze anfängt zu schießen.
‘Misome’ schmeckt kresseartig mild bis pikant. Die Sorte hat fleischig zarte Blätter mit breiten, weißen Blattrippen, ist schnellwüchsig, sehr hitzetolerant und kälteverträglich. Etwa zwei Wochen nach der Aussaat keimt die Saat. 30 bis 40 Tage nach der Aussaat können Sie ernten.
Wer sich nicht entscheiden kann, probiert am besten eine Saatgutmischung aus. Sie bietet auch den Vorteil, gleichzeitig mehrere Asia-Salate und ihre Unterschiede kennenzulernen.