Ob Garten-, Feuer- oder Puffbohnen: Auch weniger erfahrene Hobbygärtner können sie erfolgreich kultivieren. Während Freiland-Tomaten häufig wegen Braunfäule ungenießbar werden oder der Freilandpaprika kaum Früchte bildet, sind Bohnen in der Kultur vergleichsweise unproblematisch.
Das Bohnenjahr kann bereits im Februar, spätestens Anfang März, starten, wenn Dicke Bohnen oder Puffbohnen (Vicia faba) gesät werden. Innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) gehören sie zur Gattung der Wicken und erreichen eine Wuchshöhe von 0,3 bis zu 2 Metern. Diese Bohnenart ist hart im Nehmen, verträgt sogar leichten Frost, und ab Juni können die halbreifen, superzarten Samenkörner geerntet werden. Puffbohnen sind anspruchslos und standfest. Danach sind die Beete frei für Folgekulturen wie Gurken, Grünkohl, Salate und Spinat.
Die gewöhnlichen Busch- und Stangenbohnen sind ebenfalls Hülsenfrüchtler – sie werden verallgemeinernd Gartenbohnen (Phaseolus vulgaris) genannt. Alle Varietäten stammen aus Amerika und wurden dort bereits von deren Ureinwohnern kultiviert. Bei einem Anbau in raueren Gegenden sind Buschbohnen die erste Wahl. Sie sind nicht so wärmebedürftig und können bei Bedarf leicht mit Vlies geschützt werden.
Hinsichtlich der Verwendung gibt es bei den Gartenbohnen folgende Typen:
Feuerbohnen (Phaseolus coccineus) kommen mit einem kühleren Klima noch besser zurecht. In milden Lagen kann die Art sogar zweijährig kultiviert werden. Sie eignen sich vor allem gut als Trockenkochbohnen für Eintöpfe. Frische Feuerbohnen werden hingegen wie herkömmliche Grüne Bohnen mit Hülse verarbeitet.
Die Wuchseigenschaften von Bohnen
Stangenbohnen wollen hoch hinaus und benötigen – wie der Name nahelegt – eine Kletterhilfe. Sie werden zwei bis vier Meter hoch und winden sich als Linkswinder (von oben betrachtet gegen den Uhrzeigersinn) nach oben. Buschbohnen haben einen begrenzten Wuchs, eine kürzere Ernteperiode und bringen etwas weniger Ertrag als Stangenbohnen. Reiserbohnen – das sind die mittelhohen Varietäten, welche als Rankhilfen „Reiser“ benötigen, also Zweige, die in der Erde gesteckt werden. Auch die Feuerbohne ist eine Kletterpflanze. Sie bildet linkswindende, schlingende Triebe.
Wissen sollte man, dass Gartenbohnen und die nahe verwandten Feuerbohnen schlecht in kaltem, womöglich noch nassem Boden keimen. Deshalb werden sie am besten ab Mitte April in 7-cm-Töpfe mit Aussaaterde – immer zwei Körner pro Topf – gesät. Im Gewächshaus nutzen sie die angenehmen Tagestemperaturen und keimen dann innerhalb weniger Tage. Sie stören sich nicht daran, dass das Thermometer nachts auch mal unter 10 °C fallen kann.
Sie säen lieber direkt ins Freiland? Damit warten Sie bei den Garten- und Feuerbohnen besser bis Mitte Mai, dann keimen die Samen meist zügig. Allerdings: In einer kühlen Regenperiode gehen die Körner mitunter so langsam auf, dass viele kümmern und schließlich verfaulen. Werden zu dieser Zeit bereits Setzlinge gepflanzt, erzielt man einen Erntevorsprung von gut zwei Wochen. Vorgezogene Stangenbohnen dagegen tragen nicht wesentlich früher, dafür aber deutlich mehr. Die vorkultivierten Schlinger nutzen ihren Wachstumsvorsprung, um zunächst mehr Blattmasse zu bilden. Diese ernährt später mehr und größere Früchte.
Zu Beginn werden die noch empfindlichen Blättchen mit locker aufgelegtem Vlies gegen kühle Nächte geschützt.
Die halbreifen, noch ganz zarten Bohnen von Stangen- und Buschbohnen sind ein Genuss. Werden beide gleichzeitig angebaut, ist die Erntezeit entsprechend lang. Früh ausgesäte Buschbohnen tragen nämlich schon ab Ende Juni, aber häufig nicht länger als zwei, drei Wochen.
Wer länger ernten möchte, sät in Sätzen aus, den letzten um den 10. Juli. Oder er entscheidet sich für Stangenbohnen wie ‘Algarve’ oder ‘Blauhilde’ (violett). Die Schlinger tragen zwar erst ab Ende Juli, dafür aber bis in den Herbst. Je länger der Sommer, desto höher der Ertrag!
Ganz praktisch wachsen Buschbohnen wie ‘Maxi’, ‘Cropper Teepee’, ‘Golden Teepee’ (gelb), ‘Purple Teepee’ (violett). Ihre Früchte stehen über dem Laub. Leicht zu pflücken, und kein Böhnchen bleibt unentdeckt. Der Fachmann nennt sie Gluckentypen.
‘Anellino Giallo‘ ist eine Stangenbohne mit gebogenen gelben Hülsen, die sie beständig in kleinen Mengen trägt. Und sie ist noch zart, wenn sich die Samen schon deutlich abzeichnen.
Die allerzartesten Grünen Bohnen sind Filetbohnen. Diese Sorten tragen dünne Früchte mit rundem Querschnitt und kleinen Kernen. Man erntet sie ganz jung und genießt sie bissfest gegart im Speckmantel. ‘Prinzessa’, ‘Sigma’, ‘Dublette’ und die Stangenbohnen ‘Cobra’ und ‘Matilda’ zählen dazu. Wachsbohnen sind Filetbohnen mit gelben Hülsen.
Schwertbohnen sind ein weiterer Sortentyp der Gartenbohne. Sie bleiben sehr lange zart und saftig, was für eine entspannte Ernte sorgt. Beispielsweise die Buschbohne ‘Nassau’ oder die kletternde ‘Limka’. Der Querschnitt der Früchte ist flach-oval. Zudem sind Schwertbohnen ziemlich ertragreich. Was zu viel ist, kann tiefgefroren werden. Und wenn doch mal eine Bohne zu hart geworden ist, dann bleibt sie hängen, bis die Hülse grau und rascheltrocken und die Kerne hart geworden sind. Fällt die Körnerernte reichlich aus, können die Böhnchen einfach ins Chili con Carne wandern.