Ingwer bringt eine würzige Schärfe in die Küche, peppt jedes Gericht auf und sagt allen zukünftigen Erkältungen den Kampf an. Dabei können die unscheinbaren Knollen, gerade in Bio-Qualität, auch schnell ins Geld gehen. Diese Anleitung zeigt, wie Sie ihren Ingwer in Zukunft ganz einfach selbst pflanzen und vermehren können.
Ingwer pflanzen – voraussichtliche Lesedauer: 4 Minuten
Umgangssprachlich ist bei den unter der Erde wachsenden, verdickten Pflanzenteilen des Ingwers von Knollen oder manchmal auch Wurzeln die Rede. Genau genommen bilden sie allerdings ein unterirdisches Sprossachsensystem und werden in der Botanik als Rhizome bezeichnet.
Als Gewürz- bzw. Küchenkraut sorgen die Ingwer-Rhizome in allerlei Gerichten für eine dynamische Schärfe, je nach Dosierung eher mild oder aber kraftvoll. In asiatischen Ländern weiß man seit vielen Jahrtausenden um die Kraft des Ingwers: In Kambodscha, Indien oder Vietnam gehört ist er aus der Küche nicht wegzudenken. Nachgewiesen ist auch die gesundheitsfördernde Wirkung des Ingwers. Der Verzehr kann die Vermehrung von Bakterien und Viren hemmen, die Durchblutung fördern, das Immunsystem stärken und außerdem die Verdauung verbessern.
Auch mit Vitaminen und Mineralstoffen kann Ingwer dienen: Vitamin C, Calcium, Magnesium, Kalium, Natrium und Phosphor sind in den Rhizomen enthalten.
Ingwer können Sie ganz einfach auf der eigenen Fensterbank kultivieren – günstig und unkompliziert. Dafür braucht man nur wenig Equipment und ein kleines bisschen Geduld.
Das benötigen Sie:
Und so gehen Sie vor:
Entnehmen Sie die Stücke mit einem scharfen und sauberen Messer. Wichtig ist, dass an jedem entnommenen Stück eine treibfähige Knospe (ein sogenanntes „Auge“) vorhanden ist. Die Knospen am Ingwer sind als kleine, meist rundliche Erhebungen zu erkennen. Jedes Teil sollte etwa fünf Zentimeter lang sein.
Bis zur ersten Ingwer-Ernte ist nun noch ein wenig Geduld gefragt, außerdem natürlich gute Pflege. Nach dem Pflanzen muss der Ingwer an einem hellen, warmen Ort stehen. Das Substrat sollte nun die nächsten Wochen über nie vollständig austrocknen, bis sich ein grüner Neuaustrieb zeigt. Zu nass darf es allerdings auch nicht werden, da die Rhizome sonst faulen könnten.
Tipp: Mit einer Sprühflasche lässt sich die die Wassermenge gleichmäßiger dosieren.
Einige Monaten können vergehen, bis die Knollen schlussendlich erntereif sind. Während der oberirdische Spross mehrere lange Triebe bildet, vergrößern sich auch die unterirdischen Teilstücke immer weiter und entwickeln sich erneut zu vollständigen Rhizomen.
Sobald die Pflanzen oberirdisch erste gelbe Verfärbungen zeigen, sollten Sie nach und nach die Bewässerung reduzieren und schließlich ganz einstellen. Dann ist endlich die Erntezeit gekommen. Dabei bleibt es Ihnen überlassen, ob Sie die Knollen im Gesamten ernten oder einen Teil davon erneut weiterkultivieren.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
LUISA ROTH
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