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Richtig gießen: Wichtige Tipps für Sie!

Von GartenFlora

Natürlich wissen Sie, dass das Gießen im Sommer einen besonderen Stellenwert hat. Wenn die Temperaturen steigen und die Sonne stundenlang ungehemmt auf die Gartenpflanzen trifft, steigt ihr Wasserbedarf teilweise enorm. Aber es sollte auch effizient sein! Was viele nicht wissen: Beim Gießen kann man sogar einiges falsch machen und so manches lässt sich optimieren. Wir haben daher die wichtigsten Tipps für Sie zusammengestellt, wie Sie am besten Ihre Pflanzen gießen sollten, damit diese die Sommermonate nicht durstig verbringen müssen. Außerdem gehen wir auf spezielle Gruppen und deren Bedürfnisse ein.

1. Obstpflanzen gießen

Obstgehölze haben sowohl im Frühjahr als auch im Sommer einen hohen Wasserbedarf. Im Frühjahr liegt das an dem frischen Austrieb – das Obst bildet jetzt besonders viele Blätter und neue Triebe, deshalb braucht es dafür neben Nährstoffen und Sonnenlicht vor allem Wasser. Doch auch für die Fruchtbildung ist eine ausreichende Wasserversorgung unerlässlich. Denn natürlich benötigen Früchte wie Pfirsiche oder Beeren genügend Feuchtigkeit, um am Ende schmackhaft und saftig zu werden. Haben Sie also, wenn Sie Ihre Pflanzen gießen, ein besonderes Augenmerk auf die Obstgewächse.

2. Schwachwüchsige Obstgehölze

Arten mit flachem Wurzelwerk erreichen nicht das Grundwasser. Sie erkennen flach wurzelnde Obstgehölze oft am langsamen Wachstum. Sobald das Erdreich austrocknet, sind die obersten Bodenschichten und flach wurzelnde Pflanzen als erste von der Trockenheit betroffen. Diese Pflanzen benötigen beim Gießen keine großen Wassermengen. Dennoch sollten Sie darauf achten, dass die oberste Erdschicht nie vollständig austrocknet.

Eine Person gießt Johannisbeersträucher mit einer Zinngießkanne. Die Sträucher wachsen vor einer weißen Hauswand. Foto: AdobeStock_
Auch Johannisbeersträucher gehören zu den Flachwurzlern. [Foto: AdobeStock_olle kima]

3. Großblättriges Gemüse und Blumen richtig gießen

Gießen Sie großblättriges Gemüse und Blumen öfter. Kürbisgewächse wie Melonen, Gurken, Auberginen und Zucchini oder Blumen wie das Mammutblatt verdunsten über ihre großen Blätter viel Wasser. Führen Sie Wasser durch häufiges und ausgiebiges Gießen zu. Eine Ausnahme bildet Kopfsalat. Die großen Blätter liegen dicht zusammen und verlieren deshalb kaum Wasser.

4. Genügsame Pflanzen gießen: Wurzelgemüse

Welches Gemüse braucht wenig Wasser? Die Antwort ist: Gemüse wie Möhren, Rettich oder Sellerie sowie Kräuter wie Petersilie und Liebstöckel haben Wurzeln, die Wasser und Nährstoffe leicht aufnehmen und speichern. Diese Gemüse müssen Sie gleichmäßig feucht halten ohne zu viel zu gießen. Gleiches gilt beim Blumengießen für Arten, die Speicherwurzeln haben. Gemüsezwiebeln brauchen später im Sommer wenig Wasser. Auch Tulpen, Krokusse und andere Blumen, die Zwiebeln bilden, müssen sehr sparsam gewässert werden. Kann man eine Pflanze überhaupt zu viel gießen? Ja! Wenn Staunässe entsteht und die Erde nicht mehr richtig abtrocknen kann, ist das für die meisten Pflanzen schlecht zu vertragen. An Knollen, Zwiebeln und auch Wurzeln kann sich sogar Fäulnis bilden.

5. Auch Kräuter mögen Trockenheit

Kleinblättrige Blumen regelmäßig zu gießen, ist unvermeidlich, da diese schnell vertrocknen. Bei Kräutern können Sie diese Faustregel nicht anwenden. Die meisten Arten sind hartlaubig und an trockene Standorte von Natur aus gewöhnt.

Hinweis: Gießen Sie Kräuter zu ausgiebig, verlieren sie viel Geschmack und können faulen! Ausnahmen bilden Pflanzen mit dünneren und weicheren Blättern. Vor allem Basilikum braucht viel Wasser, ähnlich wie Minze und Melisse.

6. Mäßig gießen nach dem Pflanzen

Frisch gepflanzte Blumen dürfen Sie nur sparsam gießen. Das trifft neben dem Gießen von Blumen auch auf Gehölze und Gemüse zu. Bei einem Überangebot von Wasser wachsen die Wurzeln kaum über den Wurzelballen hinaus. Übertreiben Sie das Gießen Ihrer Pflanzen, wachsen diese nur schlecht an und nehmen kaum Nährstoffe aus der Umgebung auf. Erst nach etwa zwei Wochen oder einem Monat dürfen Sie Blumen mehr gießen.

Doch was bedeutet mäßig gießen? Das heißt, dass die oberste Schicht des Bodens angetrocknet sein muss, bevor man wieder nachgießt.

Im Video: Fünf Extra-Tipps zum richtigen Wässern

In diesem Video gibt es für Sie nochmal fünf wertvolle Hinweise zum richtigen Wässern in Ihrem Garten. Dabei geht es um ganz wesentliche Fragen: Wann sollte man am besten seine Pflanzen gießen? Welches Equipment ist sinnvoll? Oder auch: Nimmt man besser Leitungs- oder Regenwasser?

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Mehr Informationen

Dr. Markus Phlippen ist promovierter Biologe und Buchautor. Seit Jahrzehnten ist er als TV-Gartenexperte im WDR bekannt. Er ist der wissenschaftliche Leiter von Gardify, einer Garten-App für Hobby- und Profigärtner, die unter anderem einen To-do-Kalender bereithält, Pflanzen scannt und bestimmt, das Garten-Wetter präsentiert und in der Kategorie „Pflanzen-Doc“ Nutzer-Fragen zu Pflege, Krankheiten und Schädlingsbefall beantwortet.

7. Selten, aber reichlich

Gießen Sie flächendeckend den Garten, sobald alle Blumenbeete und Gemüsebeete bepflanzt sind und die Obstgehölze den Frühjahrsaustrieb beendet haben. Nutzen Sie die Speicherkapazität des Bodens und gießen Sie seltener, dafür aber in größeren Mengen. Einmal wöchentlich 20 Liter Wasser pro Quadratmeter ist für die meisten Pflanzen ausreichend.

Hinweis: Im Sommer haben alle Pflanzen ein gesundes, aktives Wurzelwerk ausgebildet und erreichen damit tiefere Erdschichten mit mehr Wasser.

8. Pflanzen gießen trotz Regen

Gießen Sie auch, wenn es gerade erst geregnet hat. Die meisten Regenschauer sind kurz und schwach. Die Erde im Garten ist dann nur oberflächlich durchfeuchtet. Dies reicht im Sommer nicht aus. Wenngleich der Boden feucht ist, gehen tiefer reichende Wurzeln leer aus. Auch bei Regen sollten Sie die 20 Liter Wasser pro Quadratmeter, im Zweifelsfall lieber mehr, erreichen.

Gemüsesämlinge in einem Beet. Von oben fallen einige Wassertropfen auf die Pflanzen herab. Die Erde ist dunkel und feucht. Foto: AdobeStock_
Kurze Sommerschauer ersetzen nicht das Pflanzen gießen. [Foto: AdobeStock_Jurga Jot]

9. Düngen beim Gießen

Im Verlauf des Sommers verbrauchen die Pflanzen die Nährstoffe aus dem Kompost und einer anfänglichen Düngung. Auch Langzeitdünger ist nach einigen Monaten aufgebraucht. Gießen und düngen Sie Ihre Pflanzen gleichzeitig.

Hinweis: Flüssigdünger im Gießwasser ist eine effektive Lösung, da er sich gleichmäßiger im Boden verteilt und sofort für die Pflanzen verfügbar ist. Flüssigdünger sollten Sie alle zwei Wochen verabreichen oder häufiger in kleineren Mengen.

10. Gleichmäßige Feuchtigkeit im Boden

Alle Faustregeln zum Gießen sind nutzlos, wenn Sie den Boden zu nass oder zu trocken halten. Vor allem Obst und Gemüse wächst nur dann gut, wenn immer Wasser zur Verfügung steht. Achten Sie deshalb bei allen Faustregeln darauf, dass der Boden nie vollständig austrocknet. Trockenheit führt zu kleinem und holzigem Obst und Gemüse. Ausgleichend übermäßige Wassergaben können die Pflanzen allerdings nicht verwerten und sie platzen dann.

Alles schön und gut, doch Sie träumen da eher von einem Garten ohne Gießen? Dann finden Sie vielleicht in unserem Beitrag zur Urlaubsbewässerung Inspiration.

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