Ein wenig Eile ist im Frühling angesagt. Denn manche möchten noch Spinat säen und ernten, bevor Kartoffeln, Kohl und andere Hauptkulturen die Beete für sich beanspruchen. Wir zeigen Ihnen, worauf bei der Kultur von Spinat zu achten ist.
Spinat ist eine beliebte Zwischenfrucht, die den Boden im Frühjahr, Herbst und Winter bedeckt und ihn auch für die kommenden Kulturen gut vorbereitet. Die Saponine in den Wurzeln fördern das Wachstum der Nachbarpflanzen und der nachfolgenden Gemüse.
Darum kann man die Wurzeln nach der Ernte gerne im Boden lassen. Wenn der Spinat doch mal zu früh anfängt zu blühen, kann er gehackt werden und als Flächenkompost auf dem Beet liegen bleiben. Er ist dann eine gute Startdüngung für die Nachfolger.
Spinat wächst fast überall, am besten jedoch auf tiefgründigen, humosen Böden. Allzu oft darf der Spinat jedoch nicht auf ein und dasselbe Beet gesät werden. Denn er ist mit sich selbst und mit den verwandten Gänsefußgewächsen selbstunverträglich.
Tipp: Innerhalb von drei Jahren sollte maximal zweimal Spinat oder einmal Spinat und ein anderes Gänsefußgewächs auf demselben Beet angebaut werden. Auf intensiv mit Spinat genutzten Flächen verzichtet man besser auf den Anbau von Mangold und Roter Bete.
Spinat mag die kühlen Frühjahrs- und Herbstmonate. Im Sommer ist es ihm zu warm. Es gibt zwar auch Sommerspinatsorten, aber versuchen Sie es mal mit Blattgemüse, dem sommerliche Hitze wenig ausmacht und das ein guter Ersatz für Spinat ist.
Bis in den späten Herbst hinein können Sie die Blätter ernten. Jetzt im März werden die meisten gesät. Neuseeländer Spinat, Malabarspinat und die anderen genannten sind Mittelstarkzehrer.
Anfang März ist die beste Zeit dafür, wenn das Wetter mitspielt und der Boden nicht mehr gefroren ist. Etwa 10 Wochen nach der Aussaat kann man die Blattrosetten ernten und vorher auch schon mal das eine oder andere Blatt für einen Wildkräutersalat pflücken.
Werden die Spinatbeete mit einem Vlies abgedeckt, verkürzt das die Zeit bis zur Ernte sogar um ein bis zwei Wochen. Klar, könnte man den Spinat auch noch bis Anfang Mai säen. Nur bringt das viele ausgeklügelte Anbaupläne durcheinander, nach denen die Beete spätestens Mitte Mai schon frei fürs Sommergemüse sein müssten.
Und noch etwas spricht gegen die spätestmögliche Aussaat: Spinat ist eine Langtagpflanze. Sobald die Tage im Frühling länger werden, bildet er Blüten. Je später also der Spinat gesät wird, desto eher beginnt er zu blühen und desto weniger Blattertrag gibt es.
Bei der Herbstaussaat spielt die vorzeitige Blüte keine Rolle, denn die Tage werden zum Jahresende hin kürzer. Die wenigen Sommersorten, z. B. ‘Emilia’ und ‘Merlin’, sind tagneutral. Sie lassen sich von der Tageslänge kaum beeinflussen und vertragen auch mehr Wärme.
Nur bringen die Sommersorten weniger Ertrag als die Frühjahrs- und Herbstsorten. Mehr Blätter gibt’s im Sommer bei Wildgemüse aus der Spinatverwandtschaft zu holen: unter anderem bei Gutem Heinrich, Gartenmelde und Magenta Spreen. Mit ihnen kann man gut die spinatarme Sommerzeit überbrücken.
Beim Düngen darf nicht übertrieben werden, sonst reichern sich in Blättern und Stielen Nitrate an, die in schädliches Nitrit umgewandelt werden können. Spinat hat einen mittleren Nährstoffbedarf, den er im Herbst gut mit dem decken kann, was ihm Starkzehrer wie Kartoffeln und Kohl übrig lassen.
Lassen Mittelstark- und Schwachzehrer viel Blatt- und Wurzelmasse zurück, reicht auch das gut aus. Bei der Frühjahrsaussaat kann etwas Kompost gegeben werden.
Steckbrief Spinat