In den letzten Jahren hat das Hochbeet-Gärtnern einen regelrechten Boom in den grünen Oasen, in den Kleingärten und auf den Terrassen erfahren. Die Vorteile und das Erfolgsrezept für das hochgelagerte Beet liegen auf der Hand: Weniger Schädlinge, komfortables und bequemes Arbeiten und optimale Bedingungen für die Pflanzen lassen in jeder Saison mehr Hochbeete entstehen. Wir erklären, wie Sie Ihr Hochbeet richtig befüllen.
Hochbeet befüllen – voraussichtliche Lesedauer: 13 Minuten
Es ist leider nicht damit getan, einen Kasten mit den Resten aus dem Komposthaufen und etwas Erde zu befüllen. Wer wirkliche Freude an seinem Hochbeet haben möchte, sollte auf einen fachgerechten Aufbau und anschließend auf ein durchdachtes Befüllen setzen. Schließlich lassen sich so auch Un- bzw. Wildkräuter aussperren, um weniger zu Harke und Hacke greifen zu müssen. Mit einem Hochbeet rückt dieser Wunsch in greifbare Nähe. Zunächst geht es an die Auswahl des passenden Hochbeets, denn mittlerweile bieten sich viele Modelle aus unterschiedlichen Materialien und Formaten an.
Hochbeet selber bauen
Um ein Vielfaches günstiger ist es, selbst zum Schrauber zu greifen und nach Anleitung zu bauen. Ambitionierte Heimwerker*innen entscheiden sich daher dafür, die Hochbeete selber zu bauen. Holz, Stein, Metall oder Kunststoff – die Bandbreite an Material und Design ist so vielfältig wie die Ideen der Gärtner*innen.
Wer es bequemer und einfacher mag, bestellt Gewächshaus, Hochbeet und Zubehör in den Online-Baumärkten und beim Gartenfachhandel. Hier handelt es sich um Bausätze. Ein solches Hochbeet lässt sich ganz einfach, quasi im Handumdrehen, im Garten aufstellen. Wo Sie Ihr Hochbeet dann platzieren, hängt in erster Linie von den Ansprüchen der jeweiligen Pflanzenkultur ab. Die optimale Platzierung ergibt sich aber für die meisten Gemüsearten in Nord-Süd-Richtung, da die Pflanzen hier über nahezu den gesamten Tag hinweg Sonne und Licht bekommen.
Steht das Hochbeet erst einmal auf ebener Fläche, geht es an das Befüllen in der richtigen Reihenfolge. Ganz unten auf dem Untergrund des Hochbeets schützt ein Drahtgeflecht beziehungsweise ein Gitter vor Maulwürfen und Mäusen. Im Prinzip ist das Hochbeet nichts anderes als ein Komposter, vorausgesetzt es wird richtig angelegt. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die Beete eine Lebensdauer von bis zu sechs Jahren haben. Dann sollte die komplette Befüllung ausgetauscht werden.
Tipp: Wenn das Beet einen festen Platz im Garten einnehmen soll, ist es empfehlenswert, eine bis zu 30 Zentimeter tiefe Grube auszuheben, um einen standfesten Platz zu schaffen.
Ginge das gesamte Volumen bei der Hochbeetbefüllung auf Blumenerde oder Pflanzenerde zurück, käme eine stattliche Menge zusammen. Zudem verschenken Kleingärtner auf diese Weise den kostbaren Effekt der Kompostierung. Grundsätzlich gilt ein einfaches Prinzip: Von unten her mit grobem Material starten und nach oben hin immer feiner werden. Zunächst einmal gilt es, Äste, Stöcke und Grünschnitt zusammenzutragen, um eine feste untere Schicht zu schaffen. Perfekt ist das Anlegen der Hochbeete in der Zeit, in der Baumschnitt und Grünschnitt anfällt. Hier verschwindet der Grünabfall im Handumdrehen.
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Die jeweiligen Schichten sollten ungefähr gleich hoch ausfallen und sich aus unterschiedlichen Materialien zusammensetzen. Fällt die Entscheidung für eine Umrandung aus Holz, sollte der innere Rahmen am besten mit Folie geschützt werden. Schließlich kann die Feuchtigkeit von innen her über die Jahre einen enormen Schaden und Abrieb anrichten.
Hinweis: Die Veränderungen während des Verrottungsprozesses sind nicht zu unterschätzen. Gerade neu angelegte Beete werden in den ersten Jahren gehörig zusammensacken, sodass immer wieder neue Blumenerde gefragt ist. Grundsätzlich gilt es deshalb jedes Jahr ca. 10 bis 20 Zentimeter aufzufüllen.
Nach Einfüllen der groben Kompostteile kann es sinnvoll sein, ein Unkrautvlies einzubringen. Schließlich ist frische, neue Gartenerde frei von Unkrautsamen. So ist es nicht selten, dass sich auf neu angelegten Hochbeeten kein oder nur wenig Unkraut bildet. Würde der Grünschnitt im unteren Bereich ungeschützt auf die Blumenerde treffen, könnte das Unkraut schon bald das nagelneue Hochbeet für sich erobern.
Es ist wichtig darauf zu achten, welche Zweige und Blätter für die Befüllung eines Hochbeets geeignet sind. Die Verwendung von Thujazweigen oder Eichenlaub kann beispielsweise dazu führen, dass die Befüllung und damit das Substrat versauert. Dasselbe gilt für Rindenmulch, der ebenfalls einen sauren pH-Wert aufweist. Viele Nadelhölzer verrotten zudem äußerst langsam und sind daher eher ungeeignet.
Wie beim Kompost entsteht bei der Verrottung jede Menge Wärme. Diese Wärme wirkt sich positiv auf den Wachstumsprozess der Pflanzen aus. Gerade Tomaten, ebenso wie Zucchini und auch Paprika lieben die Wärme der Humuserde. Unter diesen optimalen Wachstumsbedingungen und auf Basis einer perfekten Belüftung in diesen Kästen ist eine reiche Ernte zu erwarten – ein Grund mehr, warum immer mehr Gartenfreund*innen auf die komfortablen Hochbeete setzen.
Tipp: Es ist davon auszugehen, dass gerade in den ersten Jahren am meisten Nährstoffe in einem Hochbeet enthalten sind – genau das Richtige für starkzehrende Pflanzen, wie zum Beispiel Kohl und Tomaten.
Im dritten Jahr sind dann die schwachzehrenden Pflanzen an der Reihe, wie Spinat und Salat, um eine natürliche und gesunde Fruchtfolge in den Garten zu bringen. Rankpflanzen finden an den Seitenwänden Raum zum Wachsen und bereichern als Klettergurke oder Erdbeere die Beete. So erhält der Garten ein charmantes und uriges Gesicht.
Darüber hinaus gibt es auch bei den Pflanzen Nachbarn, die gut zusammen stehen und sich begünstigen – Mischkultur lautet hier das Stichwort! Dem Kerbel zum Beispiel wird nachgesagt, dass er Schnecken vertreibt, während Spinat Erdflöhe vom Kopfsalat fernhalten soll. Das sind einige der Geheimnisse erfahrener Gärtner*innen, von denen Neulinge bei Hochbeeten viel lernen können. Um strukturiert vorzugehen, sind ein Beet- sowie ein Pflanzplan zu empfehlen. So lässt sich am besten das ganze Jahr über von dem neu angelegten und richtig befülltem Beet profitieren.
Da für ein Hochbeet Material aufgeschüttet wird, ist auch kein Umgraben nötig. So bleibt auch das wertvolle Bodenleben in Ihrem Garten geschützt. Warum der Verzicht auf Umgraben außerdem vorteilhaft ist, erfahren Sie hier:
No-Dig-Gardening-Methode
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