Foto: © GartenFlora/Christian Gehler

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Kräuterspirale anlegen und bepflanzen: So geht’s richtig!

Von GartenFlora

Eine Kräuterspirale, auch Kräuterschnecke genannt, bietet viel Aroma auf kleiner Fläche. Dort vereinen sich Küchen- und Heilkräuter mit verschiedenen Standortansprüchen. Vor allem die Würzpflanzen aus dem Mittelmeerraum gedeihen zwischen wärmespeichernden Steinen prächtig. Aber auch eine durstige Brunnenkresse findet dort den richtigen Platz.

Kräuterspirale anlegen – voraussichtliche Lesedauer: 6 Minuten

Kräuterspirale bauen: Blickfang auf allen Ebenen

Eine Kräuterspirale beherbergt allerlei Würziges für die Küche. Auf den verschiedenen Ebenen finden viele verschiedene Pflanzen einen idealen Ort zum Wachsen. Das Kernstück ist häufig eine Natursteinmauer, die schneckenhausförmig und zur Mitte hin ansteigend aufgebaut ist.

In dieser Spirale aus Natursteinen tummeln sich viele aromatische Kräuter.
In dieser Spirale aus Natursteinen tummeln sich viele aromatische Kräuter. Foto: © GartenFlora/Christian Gehler

Benötigte Materialien

Eine Trockenmauer ohne Mörtel verleiht der Anlage eine natürliche Optik und leistet einen Beitrag zum Naturschutz: Insekten und andere kleine Tiere finden in den Mauerspalten willkommene Unterschlupfmöglichkeiten. Für den Bau einer Kräuterschnecke bieten sich aber auch andere Materialien an. Statt Natursteinen können Sie Backsteine, Ziegel, Klinker, widerstandsfähiges Holz, Gabionen mit Steinfüllung sowie vorgefertigte Elemente aus Kunststoff oder Metall verwenden.

Weiterhin benötigen Sie Gartenerde, reifen Kompost, Sand sowie reichlich Kies, Blähton oder Schotter für die Drainageschicht. Für die Bildung eines kleinen Gewässers kommt außerdem Teichfolie oder ein wasserdichtes Gefäß (Bottich) zum Einsatz.

Tipp: Kleinere Steine sollten Sie mit etwas Beton sichern. Sonst sorgen die Pflanzen im Lauf der Zeit dafür, dass die Mauerwände auseinandergedrückt werden. Lassen Sie aber dennoch einige Lücken frei – so bieten Steingartenpflanzen eine schöne Optik im Außenbereich, und Insekten oder Reptilien gelangen problemlos zwischen die Steine.

Die vier Ebenen

Die vier Ebenen oder Zonen befüllen Sie mit unterschiedlichen Substraten – ganz so, wie es die jeweiligen Kräuter benötigen.

  • In der mediterranen Zone (Trockenzone) im erhöhten Zentrum der Spirale ist die Sonneneinstrahlung besonders intensiv und der Boden fällt eher mager aus. Vermischen Sie hierfür Gartenerde zur Hälfte mit Sand.
  • In der Normalzone darunter herrschen halbschattige Lichtverhältnisse. Dort ist der Boden durchlässig und humos. Er besteht aus Gartenerde, Sand und etwas Kompost.
  • In der feuchten Zone auf der unteren Ebene ist ein komposthaltiger Gartenboden ideal.
  • Die Wasserzone besteht aus einem Miniteich und eventuell einer kleinen Sumpfzone. Hier entscheidet die Pflanzenwahl, welches Substrat zum Einsatz kommt. Die meisten Arten in der Flachwasser- und Sumpfzone begnügen sich mit einer Bodenschicht von etwa 10 Zentimeter Höhe. Dafür verwenden Sie am besten ein mineralisches Gemisch aus Sand und Lehm bzw. Ton. Es gibt jedoch auch Kräuter, beispielsweise die Brunnenkresse, die eine nährstoffreiche und humose Erde bevorzugen.
Kräuterspirale auf der Wiese eines Kleingartens. Am Fuße ein kleiner Teich mit Mini-Springbrunnen. Kräuter wie Schnittlauch, Minze, Thymian und Co. mit sattgrünen Blättern spiralförmig angepflanzt.
Am Fuße der Kräuterspirale befindet sich die Wasserzone mit einem kleinen Teich. Foto: AdobeStock_Lilli

Geeignete Kräuter

  • Der trockene Bereich der Kräuterspirale bietet Platz für Thymian, Rosmarin, Lavendel, Oregano, Salbei und Currykraut.
  • In der Normalzone kann der Boden bereits mehr Wasser speichern. Hier wachsen Koriander, Kerbel und Estragon. Auch Rucola, Kamille, Pimpinelle und Petersilie gedeihen auf halber Höhe prächtig.
  • Im feuchten Bereich fühlen sich Liebstöckel, Schnittlauch, Minze und Sauerampfer wohl.
  • Selbst am Teich können Sie Kräuter integrieren: Ganz im Wasser hält es die Brunnenkresse aus, deren rettichscharfe Blättchen gut in die Frühlingsküche passen. Man kann sie in einem flachen Becken zu Füßen der Kräuterspirale kultivieren. Im sumpfigen Uferbereich gedeihen auch Bach-Minze, Günsel und Bachbunge sowie verschiedene Heilkräuter wie Iris („Veilchenwurzel“) und Kalmus.

Vorsicht: Minzen, die sich über kriechende Rhizome ausbreiten, können mit der Zeit alles überwuchern. Es gibt jedoch einen bewährten Trick: Pflanzen Sie eine Minze doch einfach in einen größeren Topf und versenken Sie diesen in der Erde!

Pflanzen werden passend zu ihren Standortansprüchen in der Kräuterspirale verteilt.
Pflanzen werden passend zu ihren Standortansprüchen in der Kräuterspirale verteilt. Illustration: © GartenFlora/Sabine Faaß

Tipp: Für eine Belebung der Mauerfugen können Sie rankende Pflanzen wie Kapuzinerkresse aussäen. In den Mauerritzen fühlen sich Tripmadam, Hauswurz oder Quendel-Thymian richtig wohl.

Kräuterspirale anlegen: So gehen Sie vor

  1. Wählen Sie unbedingt eine vollsonnige Gartenfläche aus. Platzieren Sie zunächst einen langen Stab im Zentrum und markieren Sie anschließend davon ausgehend einen Kreis von 2 bis 3 Metern Durchmesser. Dabei erweist sich zum Beispiel ein Gartenschlauch als nützlich. Innerhalb des Kreises entsteht die Spiralform, die, je nach Vorliebe, ein bis zwei Windungen aufweist. Diese können Sie mit Pflöcken andeuten. Wichtig dabei: Das äußere Ende der Spirale sollte nach Süden ausgerichtet sein.
  2. Anschließend heben Sie den Boden spatentief aus. Danach schichten Sie die gewählten Steine nach und nach auf. Die Spirale sollte in der Mitte hoch sein (bis zu 80 Zentimeter bei einer großen Variante) und an ihrem Ende abfallen. Den Pflanzstreifen legen Sie im unteren Bereich recht breit an. Nach oben hin findet eine Verjüngung statt.
  3. Für einen kleinen Teich am unteren Ende der Spirale graben Sie eine Senke. Wird diese mit Teichfolie ausgelegt, können Sie die Tiefe und Uferneigung individuell gestalten. Alternativ kann ganz einfach ein Bottich in die Erde eingelassen werden.
  4. In einem nächsten Schritt legen Sie eine Drainageschicht in der Kräuterschnecke an: Dazu füllen Sie Kies, Blähton oder Schotter ein. Das Prinzip: Im Zentrum der Spirale sollte das steinige Material etwa 50 Zentimeter hoch sein, zum Ende hin läuft die Schotterschicht allmählich aus.

Tipp: Größere Räume zwischen Trockenmauern können Sie mit grobem Schotter auffüllen. So wird das Bauwerk kompakter, ohne die Durchlässigkeit zu beeinträchtigen.

Nach dem Setzen der Steine wird eine Drainageschicht eingefüllt.
Nach dem Setzen der Steine wird eine Drainageschicht eingefüllt. Foto: Shutterstock_klemen cerkovnik

Wie pflege ich die Kräuter in der Spirale richtig?

  • Kräuter, die gerne raumfordernd wachsen, schneiden Sie regelmäßig zurück.
  • Zur Düngung und Bodenverbesserung verwenden Sie am besten Kompost – die Menge stimmen Sie dabei auf die jeweilige Zone ab. Nach einigen Jahren können weitere Düngergaben erfolgen, zum Beispiel mit Hornmehl. Aber Vorsicht: Zu hohe Stickstoffgaben verringern das Aroma der Kräuter!
  • Empfindliche Kräuter erhalten in der kalten Jahreszeit den passenden Schutz. Arten und Sorten, die nicht winterhart sind, zum Beispiel Strauchbasilikum, sollten ausgegraben und im Haus überwintert werden.

Kräuterschnecke in den Garten integrieren

Ganz zu Anfang sieht ein neues Bauwerk immer ein wenig wie ein Fremdkörper aus – trotz gut durchdachter Standortwahl. Eine Kräuterschnecke muss jedoch nicht dauerhaft einsam im Rasen stehen! Wenn Sie sie geschickt in Stauden- und Gräser-Pflanzungen einbinden, ist der ganzjährige, schöne Blickfang garantiert. Auch eine kleine Hecke mit einem Buchsbaum-Ersatz nimmt die Form der Spirale auf und stellt den Anschluss her.

Weitere Ideen für Ihren Kräutergarten finden Sie in den Artikeln „Die Welt der Duftkräuter“ und „Teekräuter“.

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