Im Sommer gibt es nichts Schöneres, als mit einem kühlen Getränk an einem See ein paar Freunde zu treffen. Nicht eingeladen, aber meist mit von der Partie sind dabei auch Insekten wie Mücken und Bremsen, die nur zu gerne stechen und beißen. Den Juckreiz danach müssen Gärtner*innen aber nicht ohne Hilfe durchstehen. Wir verraten, welche Pflanzen die Haut beruhigen.
Mückenstiche lindern – voraussichtliche Lesedauer: 4 Minuten
Hierzulande sind die meisten Insektenstiche zum Glück ungefährlicher Natur. Achtsam sollten Gärtner*innen aber dennoch sein, denn auch die Einstichstelle ist entscheidend – ein Stich im Hals-, Mund- oder Augenbereich bedarf besonderer Beobachtung. Besonders häufig stechen im Sommer Mücken, Wespen und Bienen zu. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Mücken brauchen unser Blut, um Eier zu produzieren, Wespen und Bienen stechen nur, wenn sie in Gefahr sind. Bremsen hingegen stechen nicht, sondern beißen. Die Stiche und Bisse sind unterschiedlich schmerzhaft, im Fall eines Mückenstichs plagt einen danach aber vor allem über Tage hinweg Juckreiz an der Einstichstelle.
Das liegt am Speichel, den die Mücken beim Stechen abgeben. Der enthält ein blutgerinnungshemmendes Protein, das die Blutgefäße weitet und es dem Tier erleichtert, menschliches Blut zu saugen. Der menschliche Körper reagiert auf dieses Protein mit einer steigenden Mastzellenproduktion, die wiederum Histamin freisetzen. Das führt zu dem manchmal unerträglichen Juckreiz und sogar zu Entzündungen.
Regel Nummer eins bei einem Mückenstich: nicht kratzen!
Wer sich den Mückenstich aufkratzt, der macht den Weg für Bakterien frei, die dann in die Haut dringen können. Streptokokken sind ein gutes Beispiel dafür. Sie vermehren sich im Körper in den Lymphbahnen und verursachen im schlimmsten Fall ein Lymphödem. Kommen die Bakterien mit dem Blutkreislauf in Kontakt, ist auch eine Blutvergiftung nicht auszuschließen.
Aber nicht nur der Mensch ist an der Bakterienverteilung an der Einstichstelle schuld. Auch die Mücken selbst können der Übeltäter sein, denn an ihrem Mundwerkzeug können ebenfalls Fäkalbakterien kleben. Kratzen ist also immer die schlechteste aller Lösungen!
Ist die Haut durch Insekten- und Mückenstiche schon angeschwollen und juckt erheblich, dann bietet der Kräutergarten die schnellste Erste Hilfe. Einige der typischen Kräuter, die im Garten problemlos und üppig heranwachsen, eignen sich nämlich nicht nur als Basis für leckeren Tee oder Geschmackskick im Salat und der Hauptspeise, sondern dienen uns auch außerhalb der Küche mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen.
Besonders gut gegen Juckreiz helfen folgende Kräuter:
Eines der genannten Kräuter findet sich in fast jedem Kräuterbeet – dann kommt es nur noch auf die Verarbeitung an. Es reicht nämlich nicht immer aus, die Einstichstelle mit den Kräutern zu bedecken.
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Sind Gärtner*innen im Kräuterbeet fündig geworden, heißt es ab in die Küche. Eine Handvoll des gesammelten Spitzwegerichs zerreiben Sie zwischen den Händen und pressen den heraustretenden Saft der Blätter direkt über der Stichwunde aus. Der Juckreiz wird dann recht schnell schwächer. Der Saft des Spitzwegerichs soll aber nicht nur die gereizte Haut lindern, sondern auch vor bakteriellen Infektionen an der Einstichstelle schützen und Schwellungen verringern. Dieses Vorgehen funktioniert auch bei Breitwegerich, Huflattich und Bohnenkraut.
Damit das Basilikum seine volle Wirkung ausbreiten kann, müssen Gärtner*innen es zu einem Sud verarbeiten. Dafür setzen Sie einen halben Liter Wasser in einem Topf auf den Herd und lassen das Wasser leicht köcheln. Hinein geben Sie fünf Esslöffel frische Basilikumblätter und kochen diese fünf Minuten lang im Wasser. Danach seien Sie die Brühe ab und lassen sie abkühlen. Wer den fertigen, kühlen Sud auf die Einstichstelle gibt, hat kurz danach deutlich weniger Verlangen, sich zu kratzen.
Kräuter sind aber nicht die einzige Geheimwaffe, die Gärtner*innen gegen juckende Mückenstiche oder andere schmerzende Insektenstiche zur Hand haben. Besonders gut wirken auch folgende natürliche Mittel:
Der Garten kann zur richtigen kleinen Apotheke avancieren, wenn Gärtner*innen wissen, wie wertvoll und heilend die Pflanzen sind, die ihre Beete beherbergen. Übrigens lassen sich dabei viele Kräuter auch ganz leicht auf der Fensterbank ziehen. Wir erklären Ihnen, mit welchen Kräutern das am besten funktioniert.
ANNA KATHARINA KÜSTERS
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