Es ist ein kleines, fast unscheinbares Gartengeschöpf. Aber es ist vielseitig. Petersilie ist das universelle Kraut für Salate, Eintöpfe, Rührei oder Kräuterbutter. Petersilie gilt als Vitalstoffversorger erster Güte, ist eisenreich, liefert Vitamin C und lässt die Frühjahrsmüdigkeit leichter überwinden. Petersilie zu pflanzen kann somit von Vorteil sein. Ganz so bescheiden, wie sie anmutet, ist sie allerdings nicht. Wer aber ihre Eigenheiten kennt, kann von Ende März bis Dezember ihre krausen oder glatten Blätter ernten, und zwar reichlich.
Zwar steht auf der Saatguttüte, dass Petersilie von März bis August ausgesät werden kann. Eine Aussaat vor Mai sollte jedoch nicht stattfinden, jedenfalls nicht im Freiland. Denn: Je kälter der Boden ist, desto langsamer keimen die Körner. Sie sind ohnehin nicht die schnellsten. Zwei bis drei Wochen gelten auch unter guten Bedingungen als Standard.
Kalter Frühjahrsboden ist zudem oft noch nass. Das mag der Doldenblütler so gar nicht und keimt dann erst nach vier Wochen, und das ungleichmäßig und lückig, mitunter auch gar nicht. In manchen Jahren kümmern die Sämlinge, weil sich ihre empfindlichen Wurzeln gegen Bodenpilze erwehren müssen. Häufig gehen sie auch nach der Keimung noch ein.´Dann doch lieber gleich in warmen, etwas abgetrockneten Boden. Meist strecken sich dann nach spätestens drei Wochen die meisten Keimlinge der Sonne entgegen, und sie wachsen jetzt auch viel schneller weiter.
Glatte Petersilie wie die Sorte ‘Einfache Schnitt’ ist zwar nicht so dekorativ wie die ‘Mooskrause’, enthält aber mehr geschmacksbildende ätherische Öle. Als geschmacklich besonders intensiv gilt die Sorte ‘Gigante d’Italia’.
Im Mai ausgesät, schießen diese Pflanzen zum Glück fast nie im ersten Jahr, dafür leider sehr früh in der folgenden Saison. Ein zweiter Satz kann deshalb im August gesät werden – direkt ins Freiland. Bis zum Frostbeginn sind die Pflanzen kräftig genug, um dort den Winter zu überstehen. Von ihnen wird erst ab dem kommenden Frühjahr geerntet.
Ein großer Vorteil dieser späten Aussaat: Bis Mai oder Juni können Sie Petersilienstängel pflücken. Erst dann erscheinen die Blüten, und die Pflanzen sterben ab. Gar nicht tragisch, denn im Juni, Sie erinnern sich, schließen die frühesten Aussaaten den Jahreskreis. Jedenfalls fast, denn im Januar und Februar gibt es im Freien keine Blattpetersilie.
Krause Petersilie wird besonders gern als genießbare Deko auf kalten Platten verwendet. Und: Die krausen Blätter schließen Verwechslungen mit giftigen Wildkräutern wie Hundspetersilie oder Schierling aus.
Pflanzen oder säen Sie im Sommer auch im Gewächshaus Petersilie aus. Die erfreut Sie bis Dezember und dann wieder ab Februar mit mooskrausen Fiederblättchen. Der Januar kann mit tiefgefrorenem Würzgrün und mit Wurzelpetersilie sehr gut überbrückt werden.
Ach ja, fast vergessen: Das alles funktioniert nur, wenn Petersilie ausreichend gewässert wird und wenn man ihr regelmäßig Flüssigdünger verabreicht. Auch pelletierter Pferdemist, für Mittelzehrer dosiert, hat sich bewährt. Er ernährt meine kleinen Diven über die gesamte Saison. Und sie bekommen immer einen der besten Plätze an der Sonne.
Tipp:
In Südrichtung vor Tomaten gepflanzt, wird Petersilie von diesen nicht beschattet, profitiert aber von den reichlichen Nährstoff- und Wassergaben im Tomatenbeet.
Ab Juli kann man von diesen Pflanzen die ersten Blättchen zupfen. Wer früher säen möchte, wählt besser die Aussaat in Schalen, z.B. im Gewächshaus oder an der Fensterbank. Dann in Einzeltöpfchen pikieren oder noch einfacher: gleich mehrere Körnchen direkt in Töpfchen aussäen. Egal wofür man sich entscheidet – ab Mitte März dürfen die Setzlinge ins Freie, wo sie ab Anfang Juni beerntet werden können. Übrigens: Alle, die nicht selbst aussäen möchten, finden von März bis Mai im Gartencenter kräftige Jungpflanzen. Ob nun gepflanzt oder gesät, die Ernte bis zum Frost gesichert ist, selbst wenn einige Pflanzen bereits vor dem Winter die ersten Blüten bilden und danach absterben. Die anderen überwintern und blühen im Folgejahr.
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