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Rosmarin überwintern: Tipps für die kalte Jahreszeit

Luisa Roth
Online-Redakteurin

Rosmarin, das aromatische Kraut aus dem sonnigen Mittelmeerraum, bringt nicht nur Würze in die Küche, sondern verleiht auch jedem Garten oder Balkon mediterranes Flair. Doch wenn die nasskalten Wintermonate nahen, stellt sich für viele die Frage, wie sie ihren geliebten Rosmarin sicher durch die frostige Zeit bringen. Damit Ihr Strauch auch im nächsten Frühjahr kräftig austreibt und weiterhin sein unverwechselbares Aroma entfaltet, gilt es, ihn richtig zu überwintern. Lesen Sie hier, wie Sie den Rosmarin optimal schützen.

Rosmarin überwintern: So klappt es

Rosmarinus officinalis aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) ist ein immergrüner Halbstrauch. Ursprünglich stammt er aus dem Mittelmeerraum, wo er in warmen und sonnigen Küstenregionen gedeiht. Mit seinen nadelförmigen Blättern und dem intensiven Duft ist Rosmarin nicht nur ein beliebtes Würzkraut, sondern gilt auch als traditionelle Heilpflanze. Für die raueren Wintertage in Mitteleuropa ist der eigentlich sehr robuste Strauch allerdings weniger gut ausgerüstet. Doch wie lässt sich Rosmarin überwintern?

Wer seinen Rosmarin im Topf überwintern möchte, steht erstmal auf der sicheren Seite. Denn ein Rosmarin im Topf ist besonders mobil und lässt sich rechtzeitig vor der kalten Jahreszeit umsiedeln. Sobald die Temperaturen unter 5 Grad Celsius fallen, sollten Sie handeln. Etwas kleinere Rosmarin-Exemplare lassen sich gut in einem kühlen Raum bei Temperaturen zwischen 7 und 15 Grad Celsius überwintern. Ein nicht beheiztes Zimmer, das Treppenhaus oder ein Gewächshaus bieten sich hierfür an. Der ideale Standort sollte zudem ausreichend hell, trocken und gut durchlüftet sein.

Ein Rosmarin ist im Winter gerne ortsfest

Ist der optimale Platz für die Überwinterung gefunden, möchte Rosmarin im Topf an Ort und Stelle überwintern. Andernfalls könnte der Halbstrauch durch etwaige Temperaturschwankungen Schaden nehmen.

Wohin mit größeren Pflanzen?

Rosmarin wächst häufig zu einem wahren Prachtexemplar heran, und nicht jeder verfügt über den nötigen Platz, um die Pflanze im Haus zu überwintern. Doch Sie können Abhilfe schaffen, indem Sie Ihren Rosmarin winterfest für den Außenbereich machen, denn einen guten Winterschutz für bedingt winterharte Rosmarin-Pflanzen im Topf erzielen Sie auch dort.

Gut zu wissen: Eine Überwinterung im Freien ist meist die sichere Option, da in Innenräumen tendenziell eher Pflegefehler gemacht werden.

Ist Rosmarin winterhart?

Rosmarin ist bedingt winterhart. Je nach Größe, Sorte und Schutzmaßnahmen können die Pflanzen auch bei uns im Freien stehen. Das Überwintern älterer Rosmarin-Exemplare ist beispielsweise auf dem Balkon an einer schützenden, eher schattigen Hauswand im Freien gut möglich. Jungpflanzen sind empfindlicher und sollten lediglich sehr gut eingepackt werden.

Das passende Schutzmaterial

Da die Wurzeln im Topf der Kälte direkter ausgesetzt sind, braucht der Rosmarin hier Frostschutz. Der Topf sollte unbedingt mit Vlies, Jute oder Folie umwickelt werden. Die Erde kann zusätzlich mit einem kältedämmenden Material wie altem Laub oder Stroh ausgelegt werden. Wird das Pflanzgefäß zusätzlich auf eine Holz- oder Styroporplatte gestellt, kann Rosmarin den Winter gut überstehen. Die empfindlichen Wurzeln werden so gut vor der heraufziehenden Kälte geschützt.

Rosmarin im Topf auf dem Balkon überwintern [Foto: AdobeStock_Marina]
Sie können Rosmarin auch auf dem Balkon überwintern: Dort freut er sich über einen leichten Winterschutz. [Foto: AdobeStock_Marina]

Rosmarin im Freien überwintern

Rosmarin kann sehr alt werden. Wenn Sie Rosmarin im Freien überwintern möchten, empfehlen sich für die Auspflanzung im Beet oder einer Kräuterspirale besonders robuste Sorten. Auf durchlässigen, sandigen Böden stehen die Chancen sehr gut, dass die Halbsträucher dann von Jahr zu Jahr schöner werden. Trotz der guten Winterhärte ist bei jüngeren und frisch im Herbst gesetzten Pflanzen ein leichter Winterschutz ratsam.

Winterharter Rosmarin: Diese Hybriden sind robust

  • ’Veitshöchheim‘ ist eine spezielle Züchtung für den deutschen Raum, die verlässlich den Winter übersteht und zusätzlich ein tolles Aroma mitbringt.
  • ’Blue Winter‘ ist äußerst robust mit schönen, blaugrünen Blättern.
  • ’Arp‘ wächst buschig und ist besonders unempfindlich gegenüber Frost.
  • ’Hill Hardy‘ hat einen feinen Blütenduft und ist winterfest, benötigt aber in den Anfangsjahren Schutz im Garten.

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Um den Rosmarin im Beet vor Frost und Kälte zu schützen, kommen verschiedene Materialien zum Einsatz. Ein Vlies, das über den Rosmarin gezogen wird, fungiert als Kältepuffer und hilft beim Überwintern.

Gut zu wissen: Das Wintervlies sollte unbedingt licht- und luftdurchlässig sein, da Rosmarin immergrün ist. Schützen Sie zusätzlich die Basis der Pflanze mit Laub oder Nadelreisig.

Rosmarin-Pflanzen, die unter einer Schneedecke überwintern [Foto: AdobeStock_Martina]
Eine Schneedecke im Garten bietet natürlichen Schutz und spendet Feuchtigkeit. [Foto: AdobeStock_Martina]

Die Rosmarin-Pflege im Winter

Rosmarin im Winter zurückschneiden? Besser warten!

Möchten Sie sichergehen, dass der Strauch keine Frostschäden erleidet und an den Zweigen zurückfließt, warten Sie mit dem Zurückschneiden des Rosmarins besser bis zum Frühjahr, wenn keine schweren Fröste mehr zu erwarten sind.

Trockenstress vermeiden

Wie alle immergrünen Gewächse kann Rosmarin unter Trockenstress in der kalten Jahreszeit leiden – sowohl im Topf als auch im Beet. Denn der Strauch verdunstet auch bei Kälte Feuchtigkeit über die Blätter. Wenn nun der Wurzelballen einfriert, kann die Pflanze kein neues Wasser aufnehmen und vertrocknet im schlimmsten Fall – besonders bei starker Wintersonne.

Eine kleine Rosmarinpflanze in einem Terracottatopf wird mit einer weißen Gießkanne gewässert. [Foto: AdobeStock_sonyachny]
Prüfen Sie vor dem Gießen, wie feucht die Erde noch ist. [Foto: AdobeStock_sonyachny]

Es sollte also dringend regelmäßig gewässert werden. Zwar benötigt ein Rosmarin nicht viel von dem kostbaren Nass, er darf aber beim Überwintern niemals gänzlich auf dem Trockenen sitzen. Gießen Sie immer dann, wenn die Oberfläche spürbar angetrocknet ist.

Rosmarin beim Überwintern auf Staunässe kontrollieren

Stehendes Wasser kann ebenfalls zum Problem im Winter werden. Achten Sie darauf, dass ein Topf über ein Abzugsloch verfügt und die dämmenden Materialien nicht den Wasserabfluss behindern, denn sonst droht Wurzelfäulnis.

Gedüngt werden muss über den Winter nicht. Weiterhin ist es sinnvoll, Rosmarin beim Überwintern in regelmäßigen Abständen auf Schädlinge zu untersuchen. Diese kommen zwar eher selten vor, können aber besonders in dunklen Winterquartieren auftreten.

Nun können Sie loslegen und Ihren Rosmarin erfolgreich überwintern. Aber vielleicht möchten Sie auch noch herausfinden, wie Sie Ihr Strauchbasilikum durch die kalte Jahreszeit bekommen? Oder interessieren Sie sich für winterharte Kräuter? Dann werden Sie in diesem Artikel fündig.

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