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Strauchbasilikum richtig pflegen & überwintern

Von GartenFlora

Basilikum – auch Königskraut genannt – zählt zu den beliebtesten Gewürzpflanzen der Sommerküche. Insbesondere das bekannte Genoveser Basilikum (Ocimum basilicum) ist in vielen mediterranen Gerichten nicht mehr wegzudenken. Für die mehrjährige Kultur eignen sich jedoch robustere Sorten. Wird ein Strauchbasilikum am passenden Standort überwintert, erweist es sich sogar als ausgesprochen langlebig.

Strauchbasilikum – Voraussichtliche Lesedauer: 4 Minuten

Sortenvielfalt für den Garten & Balkon

In der Gattung Basilikum (Ocimum), die zu der Familie der Lippenblütler gerechnet wird, tummeln sich zahlreiche aromatische Pflanzen, die als Gewürz- und Küchenkräuter eine lange Tradition haben. Das Afrikanische Strauchbasilikum (Occimum kilimandscharicum) gilt dabei als echte Rarität. Mit ihrem kampferartigen Geschmack unterscheidet sich die im Kilimandscharo-Gebiet beheimatete Ursprungsart deutlich von anderen Vertretern. Sie kann in den warm-gemäßigten Regionen der Tropen eine beachtliche Wuchshöhe von zwei Metern erreichen.

Die Hybride ‘African Blue‘ hat viele positive Eigenschaften der ostafrikanischen Art übernommen und gilt als besonders aromatisch. Ihre rosafarbenen Blüten bieten außerdem einen hohen Zierwert und locken eine Heerschar emsiger Insekten an. Die Sorte ist zwar nicht winterhart, kann jedoch selbst ohne grünen Daumen gut durch die kalte Jahreszeit gebracht werden.

Das Laub von ’African Blue' verströmt ein intensives Basilikum-Aroma.
Das Laub von African Blue‘ verströmt ein intensives Basilikum-Aroma. Foto: iStock_MANORANJAN MISHRA

Mehrjährige Strauchbasilikum-Sorten

  • Strauchbasilikum ‘African Blue’ (Ocimum kilimandscharicum x basilicum purpurascens): eine wüchsige Kreuzung von rotem Basilikum und Kampferbasilikum. Der Geschmack ist etwas strenger als beim bekannten Basilikum. Der Stamm verholzt leicht und zeigt im Alter eine weißgraue Rinde.
  • Strauchbasilikum ‘Magic Blue’ (Ocimum basilicum): ganzjährig rote Blätter, Blüten von leuchtend violetter Farbe. Wird etwa achtzig Zentimeter hoch. Bildet keine Samen, da es sich um eine Hybride handelt.
  • Kubanisches Strauchbasilikum ‘Habana’ (Ocimum basilicum): kugelförmiger Wuchs und dunkelgrüne Blätter. Ein würziges Aroma mit einer leichten Zitronennote, das es mit dem klassischen Genoveser Basilikum aufnehmen kann. Ein Vorteil ist, dass die Blüte eher spärlich ausfällt und so ausgiebig geerntet werden kann. 
  • Zyprisches Strauchbasilikum (Ocimum basicilum): ein besonders wüchsiger Vertreter aus Zypern, der eine stattliche Höhe erreichen kann. Große, fleischige Blätter mit pfeffrig-herbem Aroma. Im Sommer trägt das Kraut hübsche rosafarbene Blüten, die eine tolle Bienenweide sind.
  • Russisches Strauchbasilikum ‘Gorbatschow’ (Ocimum x basilicum): Basilikum mit einem typischen Aroma. Rote Stängel und ein festes, dachartiges Blattwerk. Blüht weiß-rosa, aber nicht besonders ausgeprägt. 
  • Thai-Basilikum, Bai Horapa ‘Albahaca tailandesa’ (Ocimum basilicum var. thursiflorum): mehrjährige, buschig wachsende Sorte, schmeckt nach Anis und Lakritze. Typisches Kraut für grüne Kokosnuss-Currys.
Das "echte" Thai-Basilikum ist eine Unterart des bekannten Topf-Basilikums aus dem Supermarkt.
Das „echte“ Thai-Basilikum ist eine Unterart des bekannten Topf-Basilikums aus dem Supermarkt. Foto:iStock_Julie Deshaies

Standortbedingungen und Substrat

Erhält das Strauchbasilikum reichlich sonnige Wärme und windgeschützte Bedingungen, wächst es erstaunlich schnell zu einem imposanten Busch heran. Gewöhnen Sie die Pflanze jedoch langsam an den neuen Standort auf dem Balkon oder im Garten. Aus diesem Grund sind Plätze mit Morgen- oder Spätabendsonne in den ersten Wochen ideal.

Ein Basilikum übersteht die warme Jahreszeit im Kräuterbeet meistens gut – allerdings haben es gefräßige Schnecken auf die Pflanze abgesehen. Sicherer ist daher eine dauerhafte Kultivierung im Kübel. So gestaltet sich auch der spätere Umzug in das frostfreie Winterquartier problemlos. Das Pflanzgefäß sollte außerdem unbedingt über Abzugslöcher und eine gute Drainage verfügen.

Der kleine Strauch schätzt ein nährstoffreiches und durchlässiges Substrat. Einen Gartenboden können Sie zu diesem Zweck mit etwas Kompost und Sand aufbereiten. Für Kübelpflanzen eignet sich hingegen eine handelsübliche Kräutererde.

Strauchbasilikum pflegen

Ein Strauchbasilikum benötigt eine regelmäßige Wasserversorgung. Gerade an sehr sonnigen Standorten sollte es täglich am Abend oder am frühen Morgen gegossen werden. Staunässe darf dabei jedoch nicht entstehen, und der Wurzelballen sollte zwischen den Wassergaben immer oberflächlich abtrocknen.

In der Wachstumszeit verabreichen Sie einmal im Monat einen Flüssigdünger, wenn die Pflanze im Kübel gedeiht. Im Freiland ist ein organischer Gemüsedünger empfehlenswert.

Tipp: Eine laufende Ernte der Triebspitzen und Blütenansätze sorgt für einen buschigen Wuchs. Im Herbst sollten Sie zudem einen starken Rückschnitt durchführen. So kann das Basilikum neue Triebe entwickeln, und eine starke Verholzung wird unterbunden. Vergeilte Triebe (lange und dünne Triebe, die bei Lichtmangel entstehen) entfernen Sie im Frühjahr.

Überwintern

Hat das Basilikum den Sommer im Beet verbracht hat, sollten Sie es spätestens im Herbst in ein Gefäß umtopfen. Schneiden Sie die Pflanze anschließend auf etwa 20 bis 30 Zentimeter zurück. Sobald die Nachttemperaturen unter 10 Grad Celsius fallen, ist es an der Zeit, den Topf oder Kübel dauerhaft im Haus zu platzieren.

Das Königskraut schätzt im Winter viel Licht – ein heller Fensterplatz oder ein Wintergarten ist daher ideal. Gegebenenfalls sorgt eine Pflanzenlampe für Zusatzlicht. Die passenden Temperaturen liegen bei 15 bis 20 Grad Celsius. Es gibt jedoch auch Sorten (zum Beispiel ‘African Blue‘), die es etwas kühler mögen.

Zugluft sollten Sie am Standort unbedingt vermeiden, sonst stellt sich schnell Blattfall ein. Auch in der kalten Jahreszeit sollten Sie Ihr Strauchbasilikum regelmäßig moderat gießen. Bei trockener Heizungsluft ist es zudem empfehlenswert, die Pflanze regelmäßig zu besprühen.

Übrigens können Sie die Blätter auch im Winter ernten! Schneiden Sie hierfür immer ganze Triebe in einer Länge von etwa fünf Zentimetern ab.

Tipp: Wer nur wenig Platz im Haus hat, kann von der Mutterpflanze rechtzeitig Stecklinge abnehmen und diese in kleinen Töpfen überwintern.

SABINE FAASS

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